Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition)
Fusionstorpedos entgegenrasten.
Sie schafften es, dreizehn Thunderblades abzuschießen und zwei weitere wenigstens so schwer zu beschädigen, dass diese ihren Kurs nicht mehr weiter verfolgen konnten. Trotzdem setzten dreiunddreißig Torpedos unbeeindruckt und einsatzbereit ihren Anflug fort.
Beinahe verzweifelt begannen die Railguns, das Feuer zu eröffnen, und der anfliegenden Meute alles entgegenzuwerfen, wozu sie fähig waren. Immerhin elf der feindlichen Flugkörper konnten aus der Angriffsformation beseitigt werden. Auch die EloKa arbeitete effizient und lenkte zehn Torpedos ab. Das bedeutete aber auch, dass noch immer zwölf auf Kurs waren.
»Auf Einschläge vorbereiten!«, rief Cunningham aus. »Das wird wehtun!«
Dieser Hinweis war an sich nicht nötig, denn jeder auf dem Schiff konnte sich sehr gut vorstellen, was jetzt passieren würde.
Noch unter dem ständigen Feuer der Railguns trafen die ersten Thunderblades bei der Ceres ein und detonierten auf dem Schild, dicht gefolgt von den weiteren Torpedos.
Unter der Wucht der Einschläge versagten unzählige Schildprojektoren, und die kinetische Barriere brach schließlich vom Bug bis zur Steuerbordmittschiffsektion zusammen, sodass einige Torpedos den nun ungeschützten Rumpf angreifen konnten.
»Verflucht!«, rief Matthew wütend aus und schlug mit der rechten Faust auf die Lehne seines Sessels. Das Gefecht entwickelte sich überhaupt nicht wie erhofft. Aber noch war sein Schiff nicht wehrlos.
»Wie wird unsere Reaktion aussehen, Sir?«, fragte Cunningham vorsichtig.
»Bis auf zwölf feuern wir unseren gesamten Torpedobestand ab. Die übrigen behalten wir als Reserve zurück, falls wir uns zurückziehen müssen.«
»Eine gute Idee. So können wir zumindest wieder eine Pattsituation herstellen. Und sollte es dafür wider Erwarten nicht reichen, können wir das Gefecht immer noch abbrechen und uns absetzen.«
»So sieht es aus«, gab er ihr recht.
Mit zusammengekniffenen Augen verfolgte Gauthier abschätzig, wie der Erdkreuzer in kurzer Abfolge zweiundzwanzig Torpedos abfeuerte.
Das Ergebnis des letzten Angriffs war durchaus zufriedenstellend gewesen, denn die Steuerbordseite des Suprematschiffs war jetzt nahezu ungeschützt, was ihm das gute Gefühl gab, wieder selbst alle Trümpfe in der Hand zu halten.
Gleichzeitig war ihm allerdings klar, dass sein Schiff angesichts der auf sie zukommenden Torpedos mit Problemen zu rechnen hatte.
Die Entfernung zwischen den beiden Kreuzern betrug mittlerweile weniger als zwanzigtausend Kilometer, wodurch die Reaktionszeit für die AFM-Batterien stark vermindert war. Um die feindlichen Torpedos abzufangen, konnte man jetzt nur noch eine komplette Salve abfeuern, weswegen Gauthier gleich drei Jagdraketen auf jeden anfliegenden Spearhead ansetzte.
Sechsundsechzig Falcon-II-Raketen stürzten sich wütend auf die feindlichen Torpedos, von denen sie acht zerstören konnten.
Die vierzehn anderen jedoch kamen durch. Zu ihrer Abwehr standen lediglich die Railguns bereit, da die EloKa gegen die Spearheads noch immer nicht wirksam eingesetzt werden konnte.
Sobald die optimale Gefechtsentfernung erreicht war, eröffneten die Railguns das Feuer, in der vagen Hoffnung, den gegnerischen Fusionswaffen beizukommen. Sechs Torpedos wurden schließlich ein Opfer der ultraschnellen Geschosse, aber die verbliebenen Flugkörper erreichten, unter dem beständig anhaltenden Feuer der Railguns, die Independence .
D’Souza hatte das taktische Hauptdisplay fest im Blick und verfolgte aufmerksam die Flugbahnen der heranstürmenden Spearheads.
Jeder an Bord war sich der Tatsache bewusst, dass unter diesem wuchtigen Angriff sämtliche Backbordschilde zusammenbrechen würden und auch die Panzerung Schaden nehmen konnte. Das Überleben des Schiffes sowie das seiner Mannschaft wurde dabei jedoch keineswegs infrage gestellt, denn die dreißig Meter starke Panzerung würde zumindest diesen Angriff noch ohne Probleme überstehen.
Wirklich hart würde erst der Nahkampf werden, wenn die schweren Energiewaffen den Betrieb aufnahmen.
Natürlich sah d’Souza dem gegnerischen Angriff nicht ganz so entspannt entgegen. Dafür war sie eine viel zu fähige Raumoffizierin, und die eintreffenden Schadensmeldungen gaben ihr recht.
Der Bugbereich, der schon keinen kinetischen Schutz mehr besaß, wurde direkt von einem Spearhead getroffen, wobei der an Backbord fest installierte 640-Megawatt-Einzellaser sowie Teile der Startröhre zerstört wurden.
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