Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition)
liegende Panzerung ein, deren Aufgabe es war, die feindlichen Strahlenwaffen daran zu hindern, sich zügig und effektiv zu den vitalen Bereichen eines Schiffes vorzuarbeiten.
Zu diesem Zweck waren die Panzerplatten mit einem ablativen Überzug versehen, der den Strahlen einen Teil ihrer Energie entzog, wodurch die Waffen daran gehindert wurden, ihre volle Wirkung zu entfalten. Des Weiteren kam hinzu, dass die wabenförmigen Panzerplatten nicht wirklich fest mit der dahinterliegenden Plattierung verankert waren, sondern sich ein zusätzlicher gummiartiger Werkstoff zwischen den beiden Schichten befand, der die Wucht, mit der ein Energiestrahl oder ein Projektil auf die Panzerung traf, abmilderte und damit zur weiteren Reduktion der Leistung beziehungsweise der Aufprallgeschwindigkeit eines einkommenden Laserstrahls oder Objektes beitrug.
Für die Panzerung war weiterhin von Vorteil, dass die Laser nicht unablässig in Betrieb gehalten werden konnten, sondern immer wieder kurzzeitig abgeschaltet werden mussten, damit die Energiekompensatoren nicht überhitzten. Außerdem war auch ihre Zielgenauigkeit nicht eben die allerbeste.
Das Feuerduell zwischen den beiden Kreuzern war, zumindest aus der Ferne betrachtet, ein beeindruckendes Schauspiel. Dunkelblaue und tiefrote Laserstrahlen blitzten hier und dort auf, während andere unvermittelt wieder erstarben, um sich wenige Augenblicke später erneut aufzubauen, um in ihrer zerstörerischen Arbeit fortzufahren.
Unablässig perforierten die Gefechtslaser die Panzerung des Gegners und arbeiteten sich Meter um Meter zu den inneren Abteilungen vor.
Die Geschwindigkeit der Schiffe war mittlerweile auf wenige Hundert Kilometer pro Sekunde gesunken, wodurch sich auch ihr Abstand zueinander weiter reduziert hatte.
D’Souza betrachtete ihren taktischen Holoschirm voller Zuversicht, denn sie erkannte, dass die Panzerung des Erdkreuzers immer schwächer wurde. Weit schwächer als die der Independence .
Der Ausgang des Kampfes war somit absehbar. Wollte das UES-Schiff nicht kapitulieren oder seine Zerstörung riskieren, musste es das Gefecht bald abbrechen.
»Verdammter Mist!«, grollte Matthew.
Verärgert erhob er sich von seinem Kommandosessel, denn mittlerweile war ihm klar geworden, dass er den Kampf unter normalen Umständen bald abbrechen musste.
»Noch irgendwelche Vorschläge, Pat?«
»Leider nicht, Sir«, antwortete diese ratlos.
»Dann ist es jetzt also so weit, Captain?«, fragte die Archontin zögerlich, in der Gewissheit, nur noch wenige Hunderttausend Kilometer von ihrer Heimat entfernt zu sein.
»So sieht es leider aus, Madame. Wenn wir das Gefecht fortsetzen, müssen wir womöglich kapitulieren oder die Ceres wird sogar zerstört. Keine dieser Optionen stellt einen gangbaren Weg dar.«
»Vollkommen richtig«, pflichtete Cunningham ihm bei.
Das eine oder andere Mitglied der Brückencrew schloss sich ebenfalls seiner Meinung mit einem deutlichen Kopfnicken an, auch wenn es ärgerlich war, so kurz vor dem Ziel aufgeben zu müssen.
»Ich verstehe das natürlich«, erwiderte die Archontin.
Sie zeigte ein leidliches Lächeln und wollte sich gerade wieder an ihren Platz begeben, als unvermittelt der CAG, Scott Wolfe, neben ihr auftauchte.
»Was gibt es, Scott?«, fragte Matthew.
»Es gibt da vielleicht noch eine Möglichkeit, Sir.«
»Und welche?«
»Wir müssen die Independence an ihrer schwächsten Stelle zu fassen bekommen – ihrer Steuerbordseite.«
»Das ist eine wirklich verwegene Idee, Scott«, sagte Cunningham amüsiert. »Mit der Ceres kommen wir dort aber nicht zum Zug.«
»Das ist wahr«, stimmte er ihr zu. »Die Ceres selbst ist dafür zu schwerfällig, aber unsere Jäger könnten es schaffen.«
»Die Raketen der Jäger werden aber nicht ausreichen, um die Panzerung des Angriffskreuzer zu durchbrechen. Auch nicht an der angeschlagenen Steuerbordseite der Independence «, gab Matthew zu bedenken.
»Auch das ist wahr«, antwortete Wolfe, ohne seine zuversichtliche Haltung aufzugeben. »Wenn es uns aber gelingt, einen Fusionstorpedo an der Steuerbordseite des Angriffskreuzers in Stellung zu bringen, können wir das Schiff bezwingen.«
Matthew schaute ihn abwartend an. »Und wie soll das vonstattengehen?«
»Indem wir einen Zodiac-Shuttle mit einem Torpedo ausrüsten und ihn auf einen geeigneten Angriffskurs bringen, womit sich alles andere von selbst ergibt.«
Matthew und Patricia schauten den CAG im ersten Moment überrascht an, nur die
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