Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition)
zerstört und auch der Zugang zur Startröhre erheblich eingeschränkt. Es wird dem Gegner also schwerfallen, alle seine Raumjäger rechtzeitig zu starten. Und unter diesen Umständen sollte es verhältnismäßig einfach werden.«
Cunningham signalisierte ihre Zustimmung, und auch die Archontin war von dem Plan sehr angetan. Matthew tat sich da etwas schwerer, aber schließlich erteilte er doch seine Einwilligung.
»Also gut, Scott, machen Sie es so.«
»Aye, Captain«, sagte dieser mit einem erleichterten Lächeln und salutierte vor ihm.
Matthew und Patricia erwiderten seinen Gruß, woraufhin Wolfe sich mit einem jungenhaften Enthusiasmus daranmachte, die Brücke zu verlassen, wobei ihm die beiden Führungsoffiziere der Ceres mit Blicken folgten.
Sobald sich die Tür hinter dem CAG geschlossen hatte, hämmerte Matthew mit seiner zur Faust geballten linken Hand nachdenklich auf den Rand des Taktiktisches.
»Es wird klappen, Sir«, schien ihn Cunningham beruhigen zu wollen. »Scott ist der beste Pilot, den wir haben. Der schafft das.«
Matthew war sich da nicht so sicher. Nach einer Weile verließ er die OPZ und betrat die Hauptbrücke, dicht gefolgt von Cunningham und der Archontin.
»Mr. Manor.«
»Ja, Sir.«
»Sobald unsere Jäger gestartet und im Begriff sind, die Independence zu überfliegen, richten wir unser gesamtes Feuer auf die Bugsektion des gegnerischen Schiffes aus. Konzentrieren Sie unseren Beschuss auf die Railguns und die AFM-Batterien.«
»Verstanden, Captain.«
Matthew nahm auf seinem Kommandosessel Platz, und Cunningham stellte sich neben ihm auf. Sie verschränkte die Arme hinter dem Rücken, ihre Mundwinkel zu einem zufriedenen Lächeln verzogen, und wandte sich schließlich direkt an ihren Vorgesetzten.
»Das wird denen nicht gefallen.«
»Na, das will ich doch hoffen, Pat.«
Emilia d’Souza überwachte das laufende Gefecht an ihrem taktischen Schirm. Der Kampf entwickelte sich zum Vorteil für ihr Schiff, aber noch hielt der Gegner seinen Kurs auf Porrima II mit zweihundertfünfundvierzig Metern pro Sekunde unbeirrt aufrecht.
Darüber leicht verwirrt, schüttelte sie kaum merklich den Kopf und bemerkte schließlich, dass Georgis zu ihrer Rechten mit unverhohlener Verwunderung seinen Ortungsschirm musterte.
»Gibt es Probleme, Lieutenant?«
»Kann man so sagen, Ma’am. Der Erdkreuzer startet gerade seine Raumjäger.«
»Wie bitte?! Sind die denn von allen guten Geistern verlassen?!«, entfuhr es ihr überrascht, was verständlich war, denn nichts am bisherigen Gefechtsverlauf ließ darauf schließen, dass der Erdkreuzer gewinnen konnte – nicht einmal durch den Einsatz seiner Raumjäger.
»Warum beschweren Sie sich, Captain?«, meinte Kavita Sinha überheblich. »Die spielen uns damit doch direkt in die Hände.«
»Ich wäre mir da nicht so sicher, Madame«, entgegnete d’Souza kühl. »Da steckt sicher irgendeine Idee dahinter, deren Sinn sich uns zum jetzigen Zeitpunkt nur noch nicht erschließt.«
Die Hochkommissarin wollte gerade zu einer Erwiderung ansetzen, als Commander Kayer sich bemerkbar machte.
»Was gib es, Simon?«
»Das sollten Sie sich einmal genauer anschauen, Captain.«
D’Souza richtete ihren Blick auf Kayers taktischen Schirm, der die startenden Raumjäger anzeigte.
»Die drei Schiffe am Ende der Formation sind sehr interessant.«
Sinha, d’Souza und Admiral Gauthier, der mittlerweile zu ihnen gestoßen war, nahmen die drei größeren Objekte in Augenschein, die den Erdkreuzer zuletzt verlassen hatten.
»Was trägt der Shuttle an seiner Unterseite, Simon? Ist es das, wofür ich es halte?«, erkundigte sich d’Souza.
»Worauf wollen Sie hinaus?«, fragte Sinha nichts ahnend.
»Ihre Vermutung ist richtig, Captain«, antwortete Kayer seiner Kommandantin unterdessen. »Es handelt sich um eine Vorrichtung zum Starten eines Spearhead-Fusionstorpedos.«
»Und die beiden anderen Kontakte sind Vertreter dieser neuen Raptor-Raumjäger der UES. Richtig?«
»Jawohl, Ma’am.«
»Was ist los?«, verlangte die Hochkommissarin ungeduldig zu wissen, blieb jedoch von den Raumoffizieren weitestgehend unbeachtet, da diese zu sehr mit der neuen Situation beschäftigt waren.
»Verfluchte Scheiße!«, stieß d’Souza wütend hervor, nachdem sie den Zweck dieses Manövers erkannt hatte. »Die wollen uns an unserer Steuerbordseite angreifen!«
Antoine Gauthier hatte sich bisher deutlich zurückgehalten, und auch jetzt ging er erst einmal alle Möglichkeiten
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