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Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition)

Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition)

Titel: Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Hofmann
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sowie dem uniformierten Zivilisten vorbei und durchquerte die Tür, woraufhin er sich in einem geradezu riesigen Büro wiederfand, das von einer nüchternen und formellen Architektur geprägt war; nur die Strahlen der Sonne, die durch zwei hohe Fenster den Raum erreichten, schienen dem Raum etwas Wärme zu verleihen.
    »Willkommen, Botschafter«, empfing ihn eine kühle und wenig einladend klingende weibliche Stimme, woraufhin er abrupt stehen blieb und seinen Blick auf die Frau richtete, die gerade gesprochen hatte.
    Danielle Taggart, die Archontin von Porrima, saß hinter ihrem ausladenden Schreibtisch und schaute ihn aus ihren grünen Augen an, die nichts Gutes verhießen.
    Sie hatte lange dunkelblonde Haare, und ihr Gesicht war von einer beispiellosen Anmut, die im Zusammenspiel mit ihrem wohlproportionierten Körperbau auf jeden einschüchternd wirkte. Auf Fignon hingegen traf dies nicht zu, denn zum einen war er ihr schon mehrere Male begegnet, zum anderen hatte ihn sein jahrelanger Dienst im diplomatischen Korps der Allianz gegen ein derartiges aufreizendes Zusammentreffen abgehärtet, sodass es ihm leichtfiel, ihr zu antworten, ohne aufgesetzt zu klingen.
    »Vielen Dank, Exzellenz.«
    »Setzen Sie sich doch, Herr Botschafter«, wies die Archontin ihn an und zeigte mit einer Hand auf einen der beiden Sessel, die vor dem Schreibtisch aufgestellt waren. »Nun, was führt Sie heute zu mir?«, fragte sie, nachdem er Platz genommen hatte.
    Ihr schnippisch klingender Unterton in der Stimme entging ihm keineswegs, aber er entschied sich dafür, dass dieser Umstand seinem Ziel nur förderlich sein konnte. »Exzellenz«, begann er eine Antwort zu formulieren, »ich bin erfreut, dass Sie mich so gütig empfangen haben, aber eine sehr ernste Angelegenheit führt mich heute zu Ihnen.«
    »Soso, eine ernste Angelegenheit«, meinte sie trocken, ohne aus ihren Zweifeln einen Hehl zu machen.
    »Ja, so ist es«, fuhr er unbeeindruckt fort. »Die Galaxis ist ein gefährlicher Ort, und die Sicherheit von Porrima steht auf dem Spiel.«
    »Geht es also wieder darum.« Sie verzog die Augen zu schmalen Schlitzen und nahm eine sichtlich angespannte Haltung ein. »Ihre Offenheit mag Sie in gewisser Weise ehren, Herr Botschafter, aber meine Antwort ist nach wie vor die gleiche wie bei unserem letzten Treffen«, erklärte sie mit Bestimmtheit.
    »Ich bitte Sie, Exzellenz, überlegen Sie sich das noch einmal«, erwiderte er weiterhin selbstsicher. »Ein Bündnis mit der Allianz kann für Ihr System nur von Vorteil sein.«
    »Von Vorteil, behaupten Sie«, antwortete sie in einem Ton, der ihre Skepsis offen zeigte. »Ein Bündnis mit der Allianz würde Porrima nur in eine heftige Kontroverse mit der UES führen, und wahrscheinlich erwartet man in Newton City auch noch, dass wir die Q-50-Lieferungen an die Erde einstellen.«
    Der Botschafter blieb ruhig und kontrolliert. »Ziehen Sie bitte keine vorschnellen Schlussfolgerungen, Madame. Präsident Taylor ist primär um die Sicherheit Ihres Systems besorgt, aber auch um die Quantium-50-Lieferungen an die Allianz selbst.«
    »War die Allianz in den letzten Jahren etwa mit unseren Lieferungen unzufrieden, Herr Botschafter? Gab es irgendwelche Beanstandungen?« Ohne seine Reaktion abzuwarten, beantwortete sie ihre Fragen umgehend selbst: »Ich denke nicht. Porrima liefert an jeden, der es sich leisten kann. Also auch an die Allianz. Darauf haben Sie mein Wort.«
    Was hast du vor? , fragte sie sich währenddessen im Stillen.
    Fignon lächelte sie nur matt an. Noch ein wenig mehr Zeit, und ich habe die Schlampe da, wo ich sie haben will – Archontin! Wenn ich diesen Quatsch schon höre!
    In den unabhängigen Systemen traf man auf ein buntes Gemisch an politischen und wirtschaftlichen Lehren, von denen einige im Verlauf der Erdgeschichte bereits mehrfach versagt hatten, aber auf manchen Planeten – mit stark wechselndem Erfolg – dennoch wiederbelebt worden waren.
    Egal, ob Monarchie, Diktatur, kommunistische Utopie, freiheitlich kapitalistische Träumerei oder so manche antike Idee, wie die der Archonten auf Porrima, jedwede politische Skurrilität fand sich in den von Menschen bewohnten unabhängigen Welten.
    »Es tut mir leid«, nahm Fignon das Gespräch wieder auf, »aber meine Regierung kann es sich nicht leisten, nur auf Ihre Zusage hin auf weitere Lieferungen zu vertrauen.«
    »Zweifelt man in Newton City etwa an der Integrität meiner Person, Herr Botschafter?«, fragte sie

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