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Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition)

Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition)

Titel: Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Hofmann
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durchaus darauf angelegt hat«, merkte der Uniformierte in einem verständnisvollen Ton an.
    »Danke, Admiral Persson-West«, erwiderte sie schwach und atmete schwer durch. »Aber der Kanzler hat leider recht. Ich hätte mich nicht so gehen lassen dürfen, aber es war mir durchaus eine Freude, diesem Vollidioten einmal die Meinung zu sagen.«
    Auf Porrima hatte man die alte Tradition der Archonten wiederaufleben lassen, wie sie im antiken Athen vor Einführung der Demokratie üblich gewesen war. Die sogenannten Archonten, was so viel wie Herrschende bedeutete, wurden anfangs auf Lebenszeit, später auf zehn Jahre gewählt. Auf Porrima hingegen war ihre Regierungszeit auf zwei Jahre begrenzt, danach musste sich der Archon einer erneuten Wahl stellen. Danielle Taggart bekleidete dieses Amt, trotz ihrer gerade mal siebenundzwanzig Jahre, bereits das dritte Mal in Folge.
    »Das will ich nicht gehört haben, junge Dame«, sagte der Kanzler weiterhin sichtlich verärgert. »Allerdings hat der Admiral durchaus recht. Fignon hat es darauf angelegt, aber das ist keine Entschuldigung für dein Verhalten!«
    »Natürlich nicht«, antwortete sie reumütig.
    »Schön«, erklärte der Kanzler in einem nun versöhnlich klingenden Ton. »Aber jetzt ist die Frage, wie wir angemessen reagieren können, um die Situation noch zu retten.«
    Danielle wurde plötzlich sehr hellhörig und schaute ihren Onkel, den Kanzler, durchdringend an. »Wenn du darauf spekulierst, Onkel, dass ich mich bei diesem Wicht entschuldige, dann hast du dich geschnitten.«
    »Hier geht es nicht nur um dich, Danielle. Du bist die Archontin von Porrima und für eine halbe Million Leben verantwortlich. Dein Handeln entscheidet darüber, ob die Menschen ihr Dasein weiterhin in Frieden leben dürfen oder sich die Allianz revanchiert. Ich denke, eine Entschuldigung ist dafür ein sehr geringer Preis.«
    »Ich werde trotzdem nicht vor der Allianz zu Kreuze kriechen«, beharrte sie auf ihrem Standpunkt.
    »Junge Dame«, setzte der Kanzler mit deutlich erhobener Stimme an, wurde dann jedoch jäh vom Admiral unterbrochen, der beschwichtigend eine Hand hob.
    »Ich denke, ob wir uns entschuldigen oder nicht, tut längst nichts mehr zur Sache. Die Allianz scheint bereits beschlossen zu haben, unser System besetzen zu wollen.«
    »Wie kommst du darauf?«, fragte der Kanzler überrascht, und auch die Aufmerksamkeit der Archontin gehörte ganz dem Admiral.
    »Warum sonst sollte Fignon diese Scharade aufführen? Die Allianz sucht nach einem Vorwand, völlig gleichgültig, auf welch wackligen Füßen dieser auch stehen mag. Sie haben es auf das Quantium 50 abgesehen, und wenn sie Porrima erst einmal haben, dann können sie auch die UES von den Erzlieferungen abschneiden.«
    »Aber in so einem Fall würde die UES uns doch sicher zu Hilfe kommen, Admiral«, mutmaßte sie zaghaft.
    »Schwer zu sagen, Danielle. Im Falle von Matiene hat die UES bis jetzt nichts unternommen. Und was Porrima angeht: Die Erde kann sicher nicht auf unsere Lieferungen verzichten, aber wenn sie von der Allianz vor vollendete Tatsachen gestellt wird, dann muss sie dies – im schlechtesten Fall – akzeptieren.«
    »Du siehst zu schwarz, Jan«, erklärte der Kanzler gelassen.
    »Vielleicht, aber wir sollten die Möglichkeit zumindest im Auge behalten«, antwortete Admiral Jan Persson-West bestimmt.
    »Ich denke, dass der Admiral in diesem Punkt recht hat«, ergriff die Archontin wieder das Wort.
    »Sagst du das nur, weil du es wirklich so siehst oder weil du die Allianz ohnehin nicht ausstehen kannst, Danielle?«, fragte der Kanzler und schaute sie herausfordernd an.
    »Beides vielleicht, Onkel«, antwortete sie sicher. »Aber was Admiral Persson-West gesagt hat, klingt in sich schlüssig. Die Allianz hat in den letzten Jahren immer so gehandelt, warum also sollte sie in unserem Fall anders vorgehen.«
    »Ganz einfach, weil die UES ein natürliches Interesse an unserer Unabhängigkeit hat«, erwiderte der Kanzler überzeugt.
    »Ja, vielleicht, aber wie der Admiral bereits bemerkt hat, stehen wir, wenn die Allianz sehr schnell zuschlägt, in kürzester Zeit mit runtergelassenen Hosen da.«
    »Und der Botschafter hat noch etwas anderes gesagt«, meinte der Admiral mit ernstem Gesichtsausdruck.
    »Wovon sprichst du?«, drängte die Archontin und hatte wenigstens dieses Mal den Kanzler auf ihrer Seite.
    »Fignon sagte wortwörtlich: Sie – also wir – haben nicht die Mittel, um sich diesen politischen Affront

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