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Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition)

Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition)

Titel: Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Hofmann
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meldete.
    »Was gibt es?«
    »Captain d’Souza ist hier, Sir.«
    »Soll reinkommen.«
    »Jawohl, Admiral«, antwortete der Marine und blickte d’Souza an. »Sie dürfen eintreten, Ma’am.«
    »Danke«, erwiderte sie und betrat das Arbeitszimmer des Admirals.
    Der Raum war von beachtlicher Größe und somit den Ansprüchen eines Admirals durchaus angemessen. Die Wände waren mit kostbaren dunklen Hölzern vertäfelt, und auch das Mobiliar bestand aus demselben Material. Fenster gab es, wie auf Kriegsschiffen üblich, nicht, aber als Raumoffizier war man daran gewöhnt, keinen direkten Ausblick zu haben, außer vielleicht über holografische Kameras.
    Antoine Gauthier saß an einem kleinen Tisch und las in einem Buch. Er war von hoher, drahtiger Statur und sein schmales Gesicht hohlwangig, wobei die ernst dreinblickenden Augen tief in den Augenhöhlen lagen.
    Auf den ersten Blick hätten sicher die wenigsten einen der erfolgreichsten Befehlshaber des Allianzmilitärs in ihm erkannt. Aber so war es – und auch wenn er aufgrund seiner asketischen Erscheinung nicht gerade sehr charismatisch wirkte, so wog sein Erfolg, der nicht zuletzt aus seinem enormen Sachverstand heraus resultierte, vieles wieder auf.
    Er schaute sie nicht sofort an, doch sobald sie direkt vor ihm stand, hörte er auf zu lesen. »Was wünschen Sie, Captain?«
    Sie salutierte respektvoll vor ihm, bevor sie zu sprechen begann. »Der Shuttle mit Kavita Sinha an Bord landet gerade, Sir.«
    »Ah gut, dann hat Botschafter Fignon anscheinend Erfolg gehabt«, sagte er, schloss das Buch und erhob sich von seinem Stuhl, um zu seinem Schreibtisch zu gehen.
    »Wenn man es so ausdrücken will«, erwiderte sie, während er hinter seinem Schreibtisch Platz nahm.
    Der Admiral schaute sie ruhig an und lächelte dabei unverbindlich. »Setzen Sie sich doch, Captain!«, wies er seine Flaggkommandantin an.
    »Danke, Sir.«
    »Ihnen gefällt das Ganze nicht, Emilia?«, fragte er unumwunden offen, nachdem sie in einem der beiden Sessel Platz genommen hatte, die vor dem Schreibtisch standen.
    »Sir?«, reagierte sie ausweichend.
    »Sie sind mit der Porrima-Operation nicht einverstanden«, stellte Gauthier klar und warf ihr einen verständnisvollen Blick zu.
    »Darf ich offen sprechen?«
    »Nur zu«, forderte der Admiral sie auf.
    D’Souza verharrte einen Augenblick, in dem sie ihre Gedanken ordnete, bis sie zu einer Antwort bereit war. »Ich halte die Operation für zu gefährlich, Admiral. Nicht wegen der militärischen Stärke von Porrima, denn die stellt kein Problem dar, aber das Ganze kann uns dennoch sehr schnell über den Kopf wachsen.« Sie blickte Gauthier abwartend an, bis er ihr mit einer Handbewegung signalisierte, fortzufahren. »Ich denke, wir kollidieren hier deutlich mit den Interessen der UES. Die Erdregierung kann nicht still zusehen, wenn wir das System besetzen und es in eine Allianzkolonie umwandeln. Schon allein aufgrund des Quantiums 50 muss dieser Vorgang für die Erde ein unannehmbarer Zustand sein.«
    Gauthier musterte sie mit einem nachdenklichen Blick und schmal gezogenen Lippen, die bereits eine abweichende Meinung anzeigten. »Glauben Sie etwa, Emilia«, ergriff der Admiral das Wort, »dass man sich in Newton City über diese Möglichkeit nicht auch im Klaren ist?«
    »Ich denke schon, Sir«, begann sie zögerlich, »aber die Situation ist in diesem Fall, aus gegebenen Gründen, etwas anders als bei den bisherigen Systemen, die wir … befreit haben«, schloss sie ihre Erklärung, und ein ungutes Gefühl stieg in ihr auf. Sie unterdrückte den Drang, nervös auf ihrem Sessel hin und her zu rutschen, konnte sich jedoch des Eindrucks nicht mehr erwehren, sich etwas zu weit vorgewagt zu haben. Denn selbst wenn ein Vorgesetzter die Erlaubnis zum offenen Sprechen erteilte, durfte man dies nicht allzu wörtlich auslegen, erst recht nicht, wenn man in der Allianz am Leben bleiben wollte.
    »Sie machen sich zu viele Gedanken, Captain«, erwiderte der Admiral weiterhin gelassen, ohne äußerliche Anzeichen der Verärgerung zu offenbaren. »Falls es Sie beruhigt, Emilia: Ich war in die Planungsphase von Raging Fire entscheidend involviert und kann Ihnen daher versichern, dass man alle möglichen Variablen durchgegangen ist. Darunter auch die wahrscheinlichste Reaktion der UES.«
    »Mit welchem Ergebnis?«, fragte sie aus einem Reflex heraus. Nur zu gerne hätte sie ihre Frage wieder zurückgezogen. Zu ihrem Glück konnte Gauthier ihr die zögerliche

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