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Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition)

Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition)

Titel: Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Hofmann
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geleitet.
    »Wie war der Flug?«, erkundigte sich Gauthier.
    »Zu lang«, antwortete Sinha ungehalten. »Im Stream braucht man für die paar Kilometer keine fünfzehn Minuten, im Normalraum sind es gleich sechs Tage.«
    Gauthier schaute sie mitfühlend an, aber daran ließ sich nun mal nichts ändern. Die Trägheitsdämpfer erlaubten im Normalraum anders als im Gravstream keine höheren Geschwindigkeiten. Dort wirkten andere Kräfte, die von den Menschen noch immer nicht ganz verstanden wurden.
    »Ist auf Porrima alles zum Besten verlaufen?«, fragte der Admiral nach einem kurzen Augenblick der Stille.
    »Fignon hat seine Aufgabe erfüllt, Admiral«, antwortete sie, und nachdem sie eine bequemere Sitzposition eingenommen hatte, fügte sie hinzu: »Die Archontin hat ganz in unserem Sinn reagiert, wie wir es vorausgesehen haben.«
    »Dann hat sie unser Bündnisangebot also ausgeschlagen?«
    »Natürlich, aber das war ja auch nicht anders zu erwarten. Die Nachfrage nach einer permanenten Flottenstation hat sie ebenfalls abgelehnt, wenn man Fignon glauben darf, mit recht eindeutigen Worten.«
    »Reicht das für einen provozierten diplomatischen Zwischenfall?«
    »Ich denke schon. Ihre Reaktion hätte sicher etwas deutlicher ausfallen können, aber als Vorwand erfüllt sie ihren Zweck. Diese Indie-Systeme sind wirklich zu leicht hinters Licht zu führen. Das Quantium 50 flößt der Archontin anscheinend ein falsches Gefühl der Sicherheit ein.«
    »Aber reicht das als Rechtfertigung wirklich aus?«, schaltete sich d’Souza in das Gespräch ein, dem sie bis dahin nur als Zuhörerin beigewohnt hatte.
    »Das sollte nicht Ihr Problem sein, Captain«, antwortete Kavita Sinha kurz angebunden und durchbohrte d’Souza mit ihren Augen. Sie war über die Frage anscheinend recht ungehalten, wobei Emilia nicht sagen konnte, ob das an der Frage selbst lag oder an der Person, die sie gestellt hatte.
    »Ich bin die Kommandantin des Flaggschiffes, Miss Sinha«, ereiferte sich d’Souza gekränkt, »und daher verantwortlich für das Schiff selbst und das Leben meiner Leute. Aus diesem Grund geht es mich verdammt noch mal sehr viel an, gegen wen und aus welchem Grund ich die Independence und ihre Crew in den Kampf führe.«
    Sinha saß unbeeindruckt da und schaute d’Souza gleichmütig an. »Die Interpretation Ihres Berufsethos mag Sie ehren, Captain, aber letzten Endes haben Sie nur Befehle zu befolgen. Dieses Schiff ist nicht Ihr persönlicher Besitz, sondern Eigentum des Volkes der Interstellaren Grenzallianz.«
    D’Souza hatte alle Mühe, ihren aufkommenden Groll zurückzuhalten. Verärgert blickte sie Sinha an und hoffte auf das Eingreifen des Admirals, der jedoch keinerlei Ambitionen zu haben schien, sich in den aufkommenden Streit einzumischen.
    »Ich brauche mir von einer Zivilistin nicht sagen zu lassen, wie ich meine Arbeit zu erledigen habe«, erwiderte d’Souza schließlich, wobei ihr klar war, das Kavita Sinha alles andere als eine Zivilistin war, aber sie wollte die Frau bewusst kränken und ließ es deshalb auf eine offene Konfrontation ankommen. Hoffentlich weiß ich, was ich da tue , ging es ihr durch den Kopf – womöglich zu spät.
    Sinha atmete scharf ein, doch bevor sie darauf etwas erwidern konnte, schaltete sich Admiral Gauthier doch noch ein. »Hören Sie auf damit!«, forderte er die beiden Frauen sichtlich verärgert auf. »So ein Streit nützt niemandem, und wir haben wirklich Ernsteres zu besprechen.«
    Das darauf folgende betretene Schweigen schien Gauthier zufriedenzustellen.
    »Gut, dann sollten Sie mir jetzt sagen können, wie der Verband aufgestellt ist, Emilia?«
    Die Angesprochene wartete einen Moment, in dem sie ihren Unwillen dorthin verbannte, wo er keinen weiteren Schaden anrichten konnte, bevor sie sich kurz räusperte und zu sprechen begann: »Die Independence ist voll einsatzfähig, Sir, und auch die beiden Zerstörer Damocles und Craddock haben volle Bereitschaft gemeldet. Wir können also jederzeit zuschlagen. Die Truppen auf den drei Transportern sind ganz besonders heiß darauf, endlich loszulegen, zumindest, wenn man den Worten von Brigadier Kaya Glauben schenken darf.«
    Gauthier zeigte daraufhin eine versöhnliche Miene. Sein Kampfverband war zwar recht klein, aber nach Meinung des Admiralstabs besaßen die Verteidigungskräfte des Porrima-Systems ohnehin keinen allzu hohen Kampfwert. Der Admiral stimmte mit dieser Einschätzung überein, sofern sie sich auf die rein zahlenmäßige

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