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Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition)

Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition)

Titel: Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Hofmann
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Brücke herrschte gespannte Stille in Erwartung des Schubs, der von den vier Plasmatriebwerken ausgelöst werden würde. Dieser ließ nicht lange auf sich warten. Schließlich nahmen die vier Triebwerke, die die Ceres erstmals in Bewegung versetzen sollten, ihren Betrieb auf.
    Der Energieimpuls war nur von kurzer Dauer, denn um das Raumdock zu verlassen, war lediglich ein kurzzeitiges Anschubsen notwendig. Ogoma hielt den Kreuzer währenddessen mithilfe der Manöverdüsen auf Kurs.
    Eine kaum zu überblickende Anzahl von Arbeitern in Raumanzügen hatte sich bei Dock S5L eingefunden, um die Ceres bei ihrem Start in eine hoffentlich glückliche Schiffskarriere zu begleiten.
    »Geschwindigkeit liegt bei konstanten fünf Metern pro Sekunde«, kommentierte Cunningham.
    »Beibehalten«, sagte Matthew und kontrollierte den Wert an seinem Terminal.
    Unter der sicheren Führung von Ogoma bewegte sich der Kreuzer aus dem Dock und erreichte schon bald das freie All.
    »Letztes Grußsignal an die Werft, Ensign Williams«, befahl Matthew und wandte sich sogleich wieder an Ogoma. »Neuen Kurs auf das Vega-Sprungtor setzen.«
    »Aye, aye, Captain«, erwiderte Ogoma, um nur einen Moment später hinzuzufügen: »Neuer Kurs liegt an.«
    »Gut, dann wollen wir mal sehen, was die Lady zu leisten imstande ist. Geschwindigkeit auf fünfzehntausend Kilometer pro Sekunde erhöhen, Lieutenant.«
    Matthew und Cunningham tauschten einen kurzen wissenden Blick aus, während die Navigatorin die geforderte Geschwindigkeit einstellte.
    Die Ceres beschleunigte auf neunhunderteinundachtzig Meter pro Sekunde, erhöhte ihre Geschwindigkeit weiter konstant um diesen Wert, bis der Kreuzer die angestrebte Endgeschwindigkeit erreicht hatte.
    Eine höhere Beschleunigung war Erdschiffen aufgrund der Trägheitsdämpfer nicht möglich, mit Ausnahme einer geringen Sicherheitsreserve. Auch die Plasmatriebwerke verhinderten eine höhere Beschleunigung, denn sie konnten die Schubenergie nicht in einem großen Zug bereitstellen, sondern mussten diese erst langsam aufbauen. Ein Umstand, der mit den Einschränkungen der Trägheitsdämpfer eine gute Kombination darstellte.
    Aufgrund der Dämpfer lag die höchste zulässige Geschwindigkeit des Kreuzers bei siebzehntausend Kilometern pro Sekunde, und obwohl die Triebwerke problemlos darüber hinausgehen hätten können, verbot sich dies aus Sicht der Mannschaft von allein, denn für sie hätte ein solches Vorgehen tödliche Konsequenzen bedeutet.
    Matthew registrierte, wie die Ceres sich den Weg aus dem System bahnte. Der Antrieb arbeitete einwandfrei, und der entspannten Miene von Chief Kardar nach zu urteilen war das nicht nur eine bloße Vermutung.
    Cunningham ging die Stationen durch, und die Mannschaft machte einen ruhigen, abgeklärten Eindruck. Alles schien reibungslos zu funktionieren. Ob dies allerdings auch der Wirklichkeit entsprach, würde sich erst im Lauf der nächsten Wochen herausstellen.
    Bis zum Sprungtor würde die Ceres vier Tage brauchen; danach wäre sie fast eine Woche lang durch den Gravstream unterwegs, bis sie an der Systemgrenze von Porrima ankommen würde. Im System selbst wartete dann noch ein fünftägiger Flug zum Hauptplaneten.
    Bei dem Gedanken an das dort anstehende offizielle diplomatische Rahmenprogramm verspürte Matthew schon jetzt einen inneren Widerwillen, da solche Veranstaltungen für ihn doch eher eine Art lästige Pflicht darstellten. Aber es half ohnehin nichts, er würde daran teilnehmen müssen , und bis dahin waren auch noch fast zwei Wochen Zeit. Zeit, die es zu nutzen galt.
    Als er seinen Blick erneut über die Brücke schweifen ließ, dachte er im Stillen daran, dass es doch mehr als erstaunlich war, wie schnell eines der wichtigsten Ereignisse seines Lebens an ihm vorbeigezogen war. Schließlich hatte die eigentliche Indienststellung der Ceres nur wenige Minuten gedauert. Dennoch würde er den heutigen Tag nie vergessen und immer positiv in Erinnerung behalten.
    Er dachte daran, dass noch eine Menge Schreibarbeit auf ihn wartete, die in der letzten Woche liegen geblieben war und aufgearbeitet werden musste, bis die anstehenden Trainings- und Alarmübungen begannen.
    So erhob er sich etwas schwermütig von seinem Sessel.
    »Sie haben die Brücke, Commander. Ich bin in meinem Arbeitszimmer.«
    »Aye, Captain«, erwiderte sie knapp, während er die Brücke verließ.

13
    Porrima II
    Archonville, Archontenpalais
    Die Archontin von Porrima stand vor dem eindrucksvollen

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