Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition)
befindet sich auf dem Weg hierher. Die Ceres ist in einer offiziellen Mission unterwegs, die von der Erdregierung und UEAF Command abgesegnet ist. Präsident Philips will damit klarstellen, dass die UES die freien Systeme nicht vergessen hat.«
Im ersten Moment schaute die Archontin die Botschafterin verblüfft an, fand jedoch recht schnell ihre Stimme wieder. »Das sind gute Neuigkeiten, und um ehrlich zu sein, beruhigt mich die Aussicht, dass sich bald ein Kriegsschiff der Erde im System befinden wird, ein wenig. Auf diese Art wird die Allianz vielleicht von irgendwelchen Aktionen gegen das Archonat abgehalten. Ich freue mich schon auf das Gesicht von Botschafter Fignon, wenn er erfährt, dass sich ein Erdkreuzer im Orbit von Porrima II aufhält.«
»Es freut mich, dass Sie diesen Vorgang begrüßen.«
»Warum auch nicht. In der derzeitigen Situation vermittelt ein starker Kreuzer von der Erde durchaus ein Gefühl der Sicherheit.«
»Dann verbleiben wir fürs Erste so, Madame«, antwortete die Botschafterin und machte sich daran, das Büro zu verlassen.
Die Archontin erhob sich ebenfalls und begleitete die Botschafterin zur Tür. Mit einem freundlichen Gruß verabschiedeten sich die beiden Frauen voneinander, und nachdem die Archontin das entsprechende Signal gegeben hatte, öffnete einer der Bediensteten des Palastes den Türflügel.
»Ach, bevor ich es vergesse«, setzte die Botschafterin an, nachdem sie noch einmal kehrtgemacht hatte, »gibt es Probleme mit der Systemkommunikation nach außen? Bis vor wenigen Tagen war noch alles in Ordnung, aber plötzlich kommen wichtige Nachrichten von der Erde nicht mehr hier im System an.«
»Davon weiß ich nichts, Frau Botschafter, aber ich werde mich mit den zuständigen Leuten kurzschließen und dem Problem auf den Grund gehen, sofern eines vorliegt.«
»Ich bitte darum«, antwortete Mercado freundlich und verließ den Raum nach einem weiteren Abschiedsgruß.
Sobald die Tür geschlossen war, wandte sich die Archontin wieder dem Kamin zu und schaute nachdenklich in das noch immer lodernde Feuer.
Hoffentlich steckt nicht die Allianz dahinter, sonst ruhen alle Hoffnungen von Porrima auf diesem einzelnen Kreuzer.
14
Gravstream
Porrima-Leitstrahl
Langsam traten die Führungsoffiziere des Kampfverbandes nach und nach in den Hauptbesprechungsraum der Independence .
Admiral Gauthier stand am Kopfende des im Zentrum stehenden großen Tisches, wobei er etwas gedankenverloren auf eine detaillierte holografische Darstellung der Sterne des Virginis-Sektors schaute, die über dem Tisch schwebte.
Emilia d’Souza stand im Hintergrund und hielt einen gesunden Abstand zum Admiral. Ihr Verhältnis zu Gauthier war aus verständlichen Gründen mittlerweile sehr angespannt, aber noch störte dies den operativen Bordbetrieb nicht. Es war ihr bewusst, dass sie unter ständiger Beobachtung stand und sich keinen weiteren Fehltritt mehr leisten durfte.
Mühsam schob sie die negativen Gedanken zur Seite, und um sich abzulenken, konzentrierte sie sich auf die Neuankömmlinge.
Brigadier Kaya betrat den Raum als Erster, gefolgt von Captain Christopher Hewitt. Letzterer war der Kommandant der Damocles und wurde von seiner Eins-O, Marie-Laure Voillot, begleitet. Voillot machte einen fähigen Eindruck und war damit das genaue Gegenteil von Hewitt, der wie immer selbstzufrieden und abweisend wirkte. Wäre es nach ihr gegangen, dann hätte Voillot das Kommando über den Zerstörer bekommen, eine Haltung, die sie mit Gauthier anscheinend zu teilen schien, denn der Admiral empfing Hewitt auf eine sehr zurückhaltende Art und Weise.
Bei dem zweiten Captain, der den Raum betrat, hatte sie ein erfreulich gutes Gefühl. Ryan Nichols war der Kommandant der Craddock und gleichzeitig derjenige Offizier des Geschwaders, der nach dem Admiral die längste Dienstzeit aufzuweisen hatte. Ihr Verhältnis zueinander war herzlich, und er zählte zu den wenigen Menschen im Kampfverband, den sie am ehesten als Freund bezeichnen würde.
Auf Captain Nichols folgte dessen Commander, Jason Depailler, der sich sehr angeregt mit ihrem Eins-O, Simon Kayer, unterhielt. Sobald Kayer den Besprechungsraum betreten hatte, verabschiedete er sich höflich von Depailler und schaute sich in dem Raum um. Nach wenigen Augenblicken fand sein Augenpaar das ihre, und er ging, ohne zu zögern, auf sie zu.
»Neuigkeiten?«, fragte sie mit einem Lächeln, nachdem Kayer bei ihr angekommen war.
»Nein, nicht wirklich, Ma’am,
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