Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition)
ich auch«, war Sailer seiner Meinung. »Aber wo ist dieser Kreuzer überhaupt? Wir haben ihn noch immer nicht geortet.«
»Das hat nichts zu bedeuten, Captain«, antwortete der Admiral. »Die UES setzt eine weit fortschrittlichere Technik ein als wir. Das mag der Grund sein, warum wir den Kreuzer noch nicht auf dem Schirm haben.«
Man konnte dem Captain deutlich ansehen, wie wenig ihm diese Antwort behagte, aber auch dem Admiral selbst schienen seine Worte nicht restlos zu gefallen.
Doch Danielle Taggart war das gleichgültig, denn für sie war nur wichtig, dass der Kreuzer da war und sie mit diesem Captain Keaten endlich in Kontakt treten wollte.
»Videonachricht kommt rein, Sir«, verkündete Fujita in dienstlichem Tonfall.
»Auf den Hauptschirm, Ensign.«
Der Hauptschirm zeigte anstelle des Alls nun eine schöne und für ihre Aufgabe noch recht jung aussehende Frau. Ihre Augen wirkten müde und mitgenommen, was darauf schließen ließ, dass sie in den letzten Tagen eine harte Zeit durchgemacht haben musste.
»Captain Keaten, ich bin Danielle Taggart, die Archontin von Porrima. Ich danke Ihnen dafür, dass Sie sich über unsere Lage erkundigen, aber ich muss Ihnen leider mitteilen, dass wir uns in einer schwierigen Situation befinden. Vor fünf Tagen hat die Allianz mit der Invasion des Archonats begonnen, aber ich kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen, wie die Situation auf den beiden bewohnten Planeten ist.
Im Moment werden wir von einem Zerstörer der Allianz verfolgt, aber anscheinend erreichen wir noch rechtzeitig den Gravstream, um später mit Ihrer Regierung über eine mögliche Rückeroberung meines Heimatsystems zu verhandeln.
Dennoch käme es mir sehr gelegen, wenn wir mit Ihrer Hilfe schon jetzt Maßnahmen ergreifen könnten, um das System zu befreien.
In diesem Sinne verbleibe ich und erwarte eine baldige Nachricht von Ihnen, Captain. Taggart, Ende.«
Nachdem die Aufzeichnung zu Ende war, musste jeder der Anwesenden das soeben Gesehene erst ein wenig auf sich wirken lassen, wobei die Atmosphäre auf der Kommandobrücke eine bedrückende Grundstimmung annahm.
Die Archontin hatte mit ihrer Nachricht all ihre Befürchtungen bestätigt, und schließlich stellte Cunningham die Frage, die die Mannschaft der Ceres am vordringlichsten interessierte.
»Was sollen wir jetzt tun, Captain?«
»Wir müssen die Archontin irgendwie aus der Schusslinie bringen«, schlussfolgerte Matthew. »Sie darf unter keinen Umständen in die Hände der Allianz fallen.«
»Und wie werden wir das bewerkstelligen, Sir?«
»Indem wir uns schützend vor die Archonia stellen und so diesen Zerstörer daran hindern, sich der Archontin zu bemächtigen.«
Sie schaute ihn skeptisch an. »Ist das nicht etwas zu einfach gedacht? Und was werden die Abgeordneten im Kongress davon halten?«
»Da kann ich Ihnen nicht einmal widersprechen, Pat. Dennoch müssen wir die Archontin vor der Allianz in Sicherheit bringen, und dazu muss der Zerstörer in seiner Vorwärtsbewegung nun einmal gestoppt werden.«
»Da gebe ich Ihnen recht, aber das ist auch ein sehr riskantes Vorhaben«, gab sie zu bedenken. »Wir wissen nicht, mit wie vielen Truppen die Allianz in das System eingerückt ist. Womöglich sind sie uns weit überlegen.«
»Dem stimme ich zu, aber wir haben bisher nur diesen einzelnen Zerstörer geortet, und nach den Worten der Archontin zu urteilen, wird die Archonia auch nur von diesem Schiff verfolgt. Vermutlich befinden sich keine weiteren Allianzschiffe in den äußeren Systemsektoren, sodass wir das Risiko durchaus eingehen können. Es ist mir klar, dass das hier schnell zu einem regelrechten Krieg ausarten kann, aber ich sage es noch einmal: Wir müssen zuerst die Archontin in Sicherheit bringen, bevor wir uns um alles andere kümmern. Okay, Pat?«
Sie war zwar nicht völlig seiner Meinung, gab aber dennoch ihr Einverständnis. »Also gut, Sir. Ich hoffe nur, dass sich die auf dem Zerstörer der Brisanz der Situation bewusst sind. Ansonsten haben wir bald die größten Probleme zu erwarten, die wir uns nur vorstellen können.«
»Was noch deutlich untertrieben sein dürfte«, pflichtete er ihr bei. »Aber gehen wir doch erst einmal einen Schritt nach dem anderen.«
»Das ist zumindest immer ein guter Ratschlag.«
»Finde ich auch«, sagte er und lächelte sie dabei an, bevor er sich wieder an Fujita wandte. »Aufzeichner bereit, Ensign?«
»Bereit, Sir.«
»Madame Archontin, ich danke Ihnen für Ihre präzise
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