Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition)

Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition)

Titel: Macht und Freiheit: Sturm über Porrima (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Hofmann
Vom Netzwerk:
Antwort. Wir haben Ihre schwierige Situation erkannt und bitten Sie darum, nicht in den Gravstream zu wechseln, sondern auf einen Rendezvouskurs mit der Ceres zu gehen.
    Wir werden dann Ihren weiteren Schutz übernehmen und im Ernstfall den Zerstörer aufhalten – das garantiere ich Ihnen. Die genauen Koordinaten finden Sie im Anhang zu dieser Nachricht. Captain Keaten, Ende.«
    »Nachricht ist unterwegs«, meldete Fujita, nachdem sie sich die Aufzeichnung noch einmal angehört hatte.
    Marie-Laure Voillot stand neben Lieutenant Polak und sah in aller Gelassenheit auf den Ortungsschirm.
    Zu ihrem eigenen Bedauern waren die Reparaturen an den Triebwerken weitaus zeitaufwendiger ausgefallen, als sie ursprünglich erwartet hatte. Zwar war es der Damocles zwischenzeitlich gelungen, den Abstand zur Archonia beständig zu verkürzen, aber mittlerweile war dennoch abzusehen, dass sie die Fregatte nicht mehr rechtzeitig würden einholen können.
    Ihr Blick wanderte zu dem Kommandosessel hinüber, auf dem Captain Hewitt saß, der einen völlig apathischen Eindruck auf sie machte. Er haderte sichtlich mit der Situation und schien nur noch mit dem weiteren Schicksal seiner eigenen Karriere beschäftigt zu sein.
    Sie schüttelte den Kopf und widmete sich von Neuem den Ortungsanzeigen. »Noch eine Lichtsekunde bis zum Sprungtor, Captain. Die Archonia wird bald in den Gravstream wechseln.«
    Hewitt erwiderte darauf nichts, sondern nahm die Information nur mit einer leichten Kopfbewegung zur Kenntnis. Sie hatte nichts anderes erwartet und blickte in der Annahme, dass die Fregatte nun jederzeit den Cassin-Vortex aufbauen würde, um in den Stream zu fliehen, wieder auf den Schirm. Doch zu ihrer großen Verwunderung tat das Schiff etwas völlig Unvorhergesehenes.
    »Bremsen die etwa ab?«, fragte sie überrascht.
    »Ja, Ma’am«, antwortete ihr Polak. »Sie fliegen sogar weiter in das freie All.«
    »Wozu soll das denn gut sein?«, rätselte sie.
    Hewitt hatte die veränderte Situation inzwischen ebenfalls mitbekommen.
    »Was geht da vor sich, Commander?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen, Sir. Mir ist völlig unklar, welchem Zweck dieses Manöver dienen soll.«
    »Wollen die sich etwa zum Kampf stellen?«
    »Das kann ich mir nicht vorstellen. Entweder ihr Hypergenerator ist nicht funktionstüchtig oder …«
    »Oder was?«, forderte Hewitt ungeduldig.
    »Oder sie werden hier erwartet«, mutmaßte sie.
    »Von wem denn?«
    »Das weiß ich nicht«, gestand sie ein.
    Hewitt wusste mit dem Verhalten der Fregatte ebenfalls nichts anzufangen und wandte sich deshalb wieder an sie.
    »Haben Sie irgendwelche Vorschläge, Commander?«
    »Wir halten die Verfolgung weiter aufrecht und warten erst einmal ab. Solange nicht klar ist, was hier vor sich geht, können wir ohnehin nichts Entscheidendes unternehmen.«
    Das klang plausibel, konnte aber niemanden zufriedenstellen, und so betrachteten beide weiter ihre jeweiligen Anzeigen, in der Hoffnung, bald den Grund für das merkwürdige Verhalten der Fregatte zu erfahren.
    Die Damocles setzte der Archonia immer noch mit Maximaltempo nach – das bedeutete sechzehntausendvierhundertzwanzig Kilometer pro Sekunde –, aber da die Fregatte langsam abbremste, musste jetzt auch der Zerstörer sein Tempo deutlich verringern, damit er die Archonia nicht verpasste.
    »Neuer Kontakt!«, meldete Polak hektisch.
    Auf den Anzeigen war unvermittelt ein weiterer Punkt erschienen, der vom System mit einem scharlachroten Farbton versehen worden war, was überhaupt kein gutes Zeichen war.
    »Identifizierung!«, forderte Hewitt mit harscher Stimme.
    »Ziel wird als Einheit der Minotaur-Klasse klassifiziert, Sir. Kreuzerklasse. Dritte Polaris-Konfiguration.«
    »Wollen Sie mich verarschen, Mr. Polak?! Woher zum Teufel soll denn ein verdammter Erdkreuzer herkommen?!«, herrschte er den Ortungsoffizier wütend an.
    »Es ist aber so, Captain«, erklärte Voillot, die die Angaben noch einmal abgeglichen hatte. »Dieser Kontakt wird als ein Schwerer UES-Kreuzer ausgewiesen. Gehört eindeutig zur Polaris-Typenfamilie.«
    In Hewitt machte sich umgehend eine innere Anspannung breit. Mit so etwas hatte er nicht gerechnet. Konnte man vielleicht auch nicht, aber dieser Kreuzer war nun einmal da. Aber wieso? War sein Auftauchen reiner Zufall oder wusste die UES über die Operation Raging Fire Bescheid?
    »Sollen wir die Verfolgung abbrechen?«, fragte Voillot. »Wir könnten uns nach Porrima II zurückziehen und mit Admiral

Weitere Kostenlose Bücher