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Macht und Rebel

Titel: Macht und Rebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matias Faldbakken
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Arbeiterklasse bezeichnet wird, nennt er gern die »Arbeiter-Rasse«.
     
    Religion & Spirituality:
    Gläubige Moslems werden bei PAYPLUG nicht beschäftigt; allerdings kann PAYPLUG unter »bestimmten Umständen« gläubigen Moslems Dienstleistungen oder Material verkaufen (siehe auch unter D: Drugs und I: Irak).
     
    Sexuality, Gender & GLBT (Gay Lesbian Bi Transgender):
    Ein einziges Mal hat PAYPLUG die Frauenquote zur Evaluierung eines Beschäftigungsverhältnisses herangezogen, als nämlich Debbie Beiersdorf, eine der weiblichen Angestellten, eine Geschlechtsumwandlung durchführen ließ. Ihr, d. h. ihm wurde unter Berufung auf die Frauenquote gekündigt.
     
    Third World:
    Bei einer Pressekonferenz im Jahre 1994 äußerte Christopher Roth, Vorstandsmitglied bei PAYPLUG, er ziehe häufig »die gute alte Theorie aus dem neunzehnten Jahrhundert bezüglich des Zusammenhangs von Klima und Faulheit« heran, wenn er sich erklären wolle, wie es nur komme, dass die »Arbeiter-Rasse« oft so langsam und ineffizient arbeite.
     
    Fatty macht Macht nervös, indem er Tee anbietet. Er – Macht – nimmt völlig zu Recht an, dass hinter der Tee-Initiative eine stinkende, verborgene Absicht lauert. Und diese Absicht hat natürlich mit Thong Jr. zu tun. Fatty will alles dafür tun, dass Thong Jr. und Macht so lange wie irgend möglich bleiben. Die einzigen Zwölfjährigen, die Fatty bis dato hier zu sehen bekommen hat, haben ihn mit bettelnden Augen vom Bildschirm angeschaut, in Videoclips mit Namen wie 12yrs.mpeg, preteenblow.avi, analrip.avi oder 6thgrade-cumswallow.mpeg. Dieser Nachmittag wird als Augenblick eines Paradigmenwechsels in Fattys Lebensgeschichte eingehen, der Augenblick, da der Begriff Live Flesh einen völlig neuen Klang bekommt. Die Zwölfjährige sitzt hier und jetzt vor ihm, in real time.
    Während das Teewasser kocht, gibt Macht Fatty seine IP-Adresse (»Bitte, Frank, lerne sie auswendig und verbrenn den Zettel«) und fordert ihn auf, sich ab morgen mindestens einmal täglich über den Ordner Mug and Slay auf den neuesten Stand zu bringen.
    »Ich stelle da alles rein, was du an Infos brauchst, also bedien dich. Geld ist übrigens kein Problem. Ich kümmere mich um alles Finanzielle, das Einzige, was ich von dir brauche, ist eine sichere Kontonummer, damit ich weiß, wohin ich die Kröten überweisen soll, damit du deine Maschinerie in Gang setzen kannst. Wie gesagt, am Geld soll's nicht liegen. Ich finde ja sogar, wenn's an Manpower fehlt, ist es besser, man heuert ein paar Professionals an, auch wenn's eine Stange Geld kostet. Und ich meine keinen Rent-a-crowd- Scheiß, sondern professional activists, ja. Besser eine zusammengestoppelte Handvoll Green Berets als ein Haufen dussliger Infanteristen, wenn du verstehst, was ich meine.«
    Wahrend Fatty nickt und im größten und buntesten Disney-Teebecher seines Sohnes rührt, den er, geschmackssicher, wie er ist, Thong Jr. anbieten will, versichert er Macht, falls Machts Geldquellen versiegen sollten, so habe er immer noch »Plan B in der Hinterhand«, nämlich eine Kollekte bei seinen Anarchistenkollegen.
    »Fettes Angebot, Frank, aber wie gesagt, ich kümmere mich hier ums Finanzielle«, sagt Macht streng, und Fatty sieht, wie Thong Jr. beim Wort »fett« auf seinen Bauch schaut. Er versucht, ihn einzuziehen, doch vor lauter Schwabbelfett entsteht dadurch eine neue Speckrolle: Aus drei Rollen werden vier, alle unter dem T-Shirt mit dem selbst produzierten Logo

    das jetzt ausgerechnet zwischen Speckrollen Nummer zwei und Nummer drei verschwunden ist. Macht gibt Thong Jr. einen Klaps auf den Po und sagt, sie solle sich zum Gehen bereitmachen. Fatty schaut so traurig drein wie ein Straßenkind und hält Jr. den Disney-Becher hin, aber beide, Macht und Jr., schütteln den Kopf.
    »Mug and Slay, Frank, vergiss das nicht, ja? Ab morgen kannst du da reinschauen und dann deine Leute in Gang setzen. Wir haben drei Wochen Zeit.«
     
    Macht steht im Eingangsflur, hält Thong Jr.'s Pferdeschwanz in der Linken und gibt Fatty die Rechte, und Fatty drückt sie auf eine übelkeiterregend untertänige Weise. Der Anblick eines dermaßen unbefriedigten Homo Sapiens wie Fatty ist nicht erschreckend. Nein, er ist trübselig.

KAPITEL 13
FATTY MOBILISIERT DEN UNTERGRUND
    Bereits um vier Uhr nachmittags hat Fatty eine ganze Horde Aktivisten und Untergrundgestalten in den Geschäftsräumen von PUSH am Ostrand der Stadt zusammengetrommelt. Fatty Frank Leiderstam hat beschlossen,

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