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MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

Titel: MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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»Zu dieser frühen Stunde solltest du meine Knappen im Schwertkampf unterrichten und nicht hier herumscharwenzeln und so tun, als wärst du der berühmte Sir Lancelot.«
    Verärgert nahm Duncan Linnets Arm und zog sie an seine
    Seite, weg von dem Sassenach. »Wo ist Fergus? Ich hörte, er wolle mit meiner Gattin sprechen.«
    »Fergus und seine Zukünftige müssten jeden Moment kommen«, versicherte ihm Sir Marmaduke und nahm wieder seinen Platz vor der geschlossenen Schlafzimmertür ein. »Du wirst ihm seine Bitte doch nicht abschlagen?«, erkundigte er sich.
    »Natürlich nicht«, entgegnete Duncan unwirsch. »Warum sollte ich? Wenn er sich an eine Frau binden will, ist das seine Sache.«
    Neben ihm versteifte Linnet sich. Mit einem kleinen Ruck befreite sie ihren Ellbogen aus seinem Griff und ging zu den hohen, schmalen Fenstern. Dort blieb sie mit dem Rücken zu ihnen stehen, verschränkte locker ihre Hände hinter sich und schien auf das Wasser des Loch Duich tief unter ihnen hinabzustarren.
    Marmaduke sah flüchtig zu ihr hinüber, bevor er seinen einäugigen Blick wieder auf Duncan richtete. Angesichts des vorwurfsvollen Ausdrucks im entstellten Gesicht des Engländers kam Duncan sich wieder wie ein kleiner Junge vor, der von seinem Vater gerade scharf zurechtgewiesen worden war.
    »Ich bezweifle sehr, dass Fergus das so sieht«, sagte Marmaduke. »Er hat Elspeth gern. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass er sie liebt.« Er hielt inne, und sein eines gesundes Auge, aus dem er Duncan ansah, wurde schmal. »Wie Männer die Frauen lieben und ehren sollten, die sie zu ihrer Gattin nehmen.«
    »Und wer hat dich zu einem Experten in Ehefragen gemacht?«, warf Duncan mürrisch ein, bevor er sich daran erinnerte, wie sehr der Engländer seine verstorbene Frau, Duncans Schwester, Arabella, geliebt hatte.
    Wie sehr er immer noch ihren Tod betrauerte.
    Wie so oft in letzter Zeit erschrak Duncan über die Schroffheit seiner eigenen Worte. Herrgott noch mal, was war nur los mit ihm? Wütend auf sich selbst, und auch verlegen, versuchte er das Thema zu wechseln. »Seit wann bist du Fergus’ Vertrauter? Es ist noch gar nicht so lange her, da konntet ihr beide euch nicht ausstehen.«
    »Die Zeiten und die Menschen ändern sich, mein Freund. Ein kluger Mann ist, wer sich dazu bekennen kann, dass er sich geirrt hat.«
    Der Halsausschnitt von Duncans Kotte schien plötzlich unerklärlich eng, und Hitze stieg in seinen Nacken und in seine Wangen. »Falls du damit sagen willst...«
    Ein Klopfen an der noch offenen Tür hinter Duncan ersparte ihm, die Bemerkung zu beenden. »Es ist sehr freundlich von Euch, uns hier zu empfangen«, rief Fergus von der Tür her. »Dürfen wir hereinkommen?«, fragte er, obwohl er bereits eingetreten war.
    Duncan starrte ihn verwundert an. Fergus hatte ihn noch nie wegen irgendetwas um Erlaubnis gebeten. Im Allgemeinen sagte der ruppige alte Seneschall, was er dachte, und machte, was er wollte.
    Aber irgendetwas hatte ihn verändert.
    Er sah sogar anders aus.
    So anders sogar, dass Duncan stark vermutete, er müsse ein Bad genommen haben, was an sich schon ein kleines Wunder war. Und es war auch mehr als offensichtlich, dass er, wenn auch ohne großen Erfolg, versucht hatte, seine zottelige Mähne grauen Haars zu einer halbwegs annehmbaren Frisur zu kämmen.
    Er hatte auch sein bestes Plaid angelegt und die Silberbrosche aufpoliert, die es an seiner Schulter zusammenhielt.
    »Was höre ich da, du willst heiraten?«, fragte Duncan absichtlich ein wenig schroff, um sein Erstaunen über das ungewöhnlich propere Aussehen des alten Mannes zu verbergen. »Ist das wahr?«
    »Aye, es ist die reine Wahrheit, Mylord. Ich hoffe, dass Ihr mir mein Glück nicht verweigern werdet«, sagte er und trat noch etwas weiter in den Raum, seine Zukünftige, die seine knorrige Hand umklammerte, ganz dicht an seiner Seite. »Mit allem gebührenden Respekt für Euch als Gutsherr, Mylord, ist es doch der Segen Eurer Gemahlin, den ich gern erbitten würde, da meine Elspeth und ich nichts tun wollen, was nicht ihre Billigung findet.«
    Duncan verschränkte die Arme und zwang sich, nicht die Beherrschung zu verlieren.
    Oder eine weitere voreilige Äußerung von sich zu geben.
    Es war fast so, als wäre seine ganze Welt auf den Kopf gestellt worden, seitdem er Linnet MacDonnell auf die Burg geholt hatte, um sie zu seiner Frau zu machen: Sir Marmaduke benutzte gemeine Tricks, um ihn aus seinem eigenen Zimmer zu vertreiben, er

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