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MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

Titel: MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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selbst konnte nicht den Mund aufmachen, ohne ins Fettnäpfchen zu treten, er war der Herr auf seiner Burg und der rechtmäßige Gutsherr, und trotzdem schienen alle unter seinem Dach ihn an der Nase herumzuführen.
    Und nun hatte sich sein griesgrämiger alter Geschichtenerzähler von einem Seneschall aufgetakelt wie ein liebestoller Knappe und erbat nicht seinen Segen, sondern den seiner Ehefrau, um heiraten zu können!
    Einer Ehefrau, die die einzige Aufgabe, die er ihr gestellt hatte, bisher noch nicht erfüllt hatte, nämlich, ihm die Wahrheit über Robbies Vaterschaft zu sagen.
    Einer Ehefrau, deren bloße Nähe Duncan durcheinander brachte und erregte.
    »Mylord? Haben wir Euren Unwillen erregt?«, fragte Fer gus, was Duncan zu einem sogar noch finstereren Stirnrunzeln veranlasste.
    Herrgott noch mal, der alte Geier hatte ihn in seinem ganzen Leben noch nie mit etwas anderem als seinem Vornamen angesprochen! Damit und mit einigen erlesenen Schmähungen, die Duncan sich gar nicht ins Gedächtnis rufen wollte.
    Aber er hatte noch nie Mylord zu ihm gesagt.
    »Nein, das hast du nicht«, entgegnete Duncan mit einem heftigen Kopfschütteln, während er vergeblich versuchte, sich von der beharrlichen Vorstellung zu befreien, sein gesamter Haushalt sei komplett verrückt geworden, als er einmal nicht aufgepasst hatte. »Ich bin höchstens überrascht.«
    An seine Frau gewandt, sagte er: »Linnet, du hast gehört, worum Fergus dich bittet. Wirst du ihnen deinen Segen geben?«
    Linnet trat zögernd einen Schritt vor, ihre Hände fest vor sich verschränkt, ihr Blick prüfend auf dem älteren Paar, das sich noch immer in der Nähe der Tür aufhielt. »Ist es auch dein Wunsch, Elspeth?«, fragte sie ihre frühere Amme. »Bist du sicher?«
    Elspeth nickte, ihre grauen Löckchen tanzten. »Aye, Kind, das ist es, und ich bin mir mehr als sicher. Als Angus starb, glaubte ich nicht, dass ich je wieder einen Mann finden würde, den ich lieben könnte, aber« - sie hielt inne und strahlte Fergus an -, »ich habe ihn gefunden, und ich hoffe, dass du dich für mich freust. Für uns beide.«
    Mehr brauchte seine Gattin scheinbar nicht zu hören, denn sie gab ihre vorsichtige Haltung auf und stürzte buchstäblich durch den Raum, warf sich in Elspeths Arme und erlaubte dann sogar Fergus, diesem krummbeinigen alten Ziegenbock, sie zu umarmen.
    »Ahem ...« Duncan versuchte, ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen, um ein bisschen Ordnung, nein, Würde in den Moment zu bringen, aber die drei beachteten ihn nicht.
    Unter endlosen Ohs und Ahs fuhren sie fort, sich zu umarmen und einander auf die Wangen zu küssen, als wäre er nicht einmal im Raum.
    An seinem Posten neben der Schlafzimmertür zuckte Sir Marmaduke mit seinen breiten Schultern. Er trug einen Gesichtsausdruck zur Schau, den Duncan nur als selbstzufriedenes Grinsen bezeichnen konnte, und fand die Situation anscheinend ungeheuer amüsant.
    »Ahem!« Duncan versuchte es noch einmal, lauter diesmal.
    Alle drei hörten mit ihrem albernen Geplapper auf und wandten sich zu Duncan. »Aye?«, antwortete Fergus, zupfte sein Plaid zurecht und richtete sich dann so gerade auf, wie sein etwas krummer Rücken es erlaubte. »Was ist mit dir, mein Junge? Hast du die Sprache verloren?« Seine buschigen Brauen zogen sich zusammen, als wolle er Duncan zu verstehen geben, er solle es ja nicht wagen, sich in negativer Weise zu seinem neu gefundenen Glück zu äußern.
    »Nichts ist mit mir«, entgegnete Duncan ärgerlich. »Überhaupt nichts.«
    Ich frage mich bloß, ob sämtliche Männer, Frauen und Kinder unter meinem Dach ihren Verstand verloren haben!
    Er wandte sich an seine Frau. »Bist du einverstanden mit dieser Heirat?«
    »O ja«, antwortete sie und lächelte auf eine Art und Weise, wie sie ihn noch nie angelächelt hatte. »Wenn Elspeth so glücklich ist, wie könnte ich ihr da meine Zustimmung verweigern?« Wieder ergriff sie Elspeths Hände und hielt sie zwischen ihren. »Sie geben ein schönes Paar ab. Ein wirklich hübsches Paar.«
    »Dann sei ihr Wunsch ihnen gewährt«, erklärte Duncan kurz.
    Er dachte nicht im Traum daran, sich an solch lächerlichen Gefühlsduseleien zu beteiligen.
    Es war reine Zeitverschwendung, die er lieber Frauen und seinem weichherzigen englischen Schwager überließ.
    O ja, Sir Marmaduke, mit seiner grenzenlosen Vorliebe für französische Liebesromane und seinem ständigen Geplapper über Ritterlichkeit und höfische Liebe, war genau der Richtige, um das

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