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MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

Titel: MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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Aufgebot vorzulesen und eine kleine Hochzeitszeremonie für diese verliebten alten Narren vorzubereiten.
    Er, als Gutsherr, hatte Wichtigeres zu tun.
    Den Sassenach mit einem viel sagenden Blick fixierend, befahl er: »Du wirst ihnen bei den Vorbereitungen helfen. Ich muss in den Hof hinunter und habe nicht die Zeit dazu. Eine Patrouille müsste heute Morgen zurückkehren, und ich bin schon sehr gespannt, was für Neuigkeiten sie uns bringt.«
    Da es zweifellos von ihm erwartet wurde, ging er zu dem älteren Paar und legte beiden eine Hand auf die Schulter. »Es freut mich, euch glücklich zu sehen. Möge Gott euch noch viele glückliche und gesunde Jahre zusammen gewähren.«
    Von ihnen zurücktretend, stieß er einen tiefen Seufzer aus und wandte sich zur Tür. Ohne ein weiteres Wort, und ohne sich noch einmal umzublicken, verließ er den Raum.
    Er hatte wirklich sehr viel zu erledigen heute Morgen. In letzter Zeit waren einige Berichte über Viehdiebstähle durchgesickert, und er hatte auch von Angehörigen seines Clans gehört, die schikaniert wurden. Er konnte nicht den Tag damit vergeuden, eine Hochzeit vorzubereiten, wenn sie draußen so viel Ärger hatten und seine Leute ihn brauchten.
    Zudem war so viel Glückseligkeit, wie er gerade hatte mit ansehen müssen, für einen Mann schwer zu ertragen.
    Vor allem, wenn sein eigenes Herz sich sogar nach einem winzigen Bruchteil derartigen Glücks verzehrte.
    Ein verdrießlicher Ausdruck trat auf sein Gesicht, als er die Wendeltreppe in die Halle hinabzusteigen begann.
    Teufel, ja, die Wahrheit schmerzte.
    Sehr sogar.
    Und das Wissen, dass er zu feige war, um seine Situation zu ändern, schmerzte sogar noch viel mehr.
    Ein unbehagliches Schweigen entstand, als Elspeth und Fergus sich wenig später entschuld igten und Linnet und Sir Marma duke allein im Arbeitszimmer zurückließen.
    Sie hätte mit ihnen gehen können, und vielleicht hätte sie es auch tun sollen, aber etwas hielt sie davon ab. Ihr Instinkt sagte ihr, dass der galante englische Ritter ihr sicher viele Fragen beantworten könnte ... falls sie den Mut aufbrachte, sie zu stellen.
    Und er bereit war, sie ihr zu beantworten.
    Langsam ging sie zu dem kleinen Tisch neben der Fensterbank hinüber und hielt inne, um das kunstvoll geschnitzte Schachspiel zu bewundern. Jede Figur war ein kleines Meisterwerk und sorgsam aufpoliert.
    Sie nahm eine in die Hand und wandte sich dann wieder zu dem Sassenach um. Er lehnte noch immer an der geschlossenen Tür zum Schlafzimmer, und der Ausdruck seines entstellten Gesichts erschien ihr unergründlich, aber keineswegs unfreundlich.
    Tatsächlich hielt Linnet ihn sogar für einen ausgesprochen liebenswerten Mann.
    Einen Mann, dem sie vertrauen konnte, obwohl er Engländer war.
    Sie räusperte sich und sagte: »Ihr habt sehr viel verändert hier in diesem Raum, Sir. Und« - sie befingerte die Schachfigur und betrachtete sie, während sie sprach - »ich glaube nicht, dass ich je solch wundervolle Schachfiguren wie diese hier gesehen habe. Habt Ihr sie aus Eurer Heimat mitgebracht, aus England?«
    »Ja, Mylady, das Schachspiel stammt aus England.«
    Der schwermütige Tonfall seiner Stimme war nicht zu überhören, denn er war so ganz anders als der joviale Ton, in dem er sich mit ihrem Gatten unterhielt. Linnet sah ihn prüfend an; das Schachspiel war vergessen.
    Sein gesundes Auge schien bewölkt von Traurigkeit, aber er schreckte nicht zurück vor ihrem scharfen Blick. Stattdessen entfernte er sich von der Tür, kam zu ihr hinüber und blieb nicht weit von ihr, aber dennoch in respektvoller Entfernung, vor ihr stehen.
    Statt sie anzusehen, starrte er aus den großen Fenstern.
    »Mein Vater hat die Schachfiguren geschnitzt. Es ist eins der wenigen Andenken, die ich an ihn habe, da ich ihn nicht mehr gesehen habe, seit ich ein junger Knappe war.«
    Ermutigt von seiner offenbaren Bereitschaft, über seine Vergangenheit zu sprechen, schnitt Linnet ein Thema an, das sie schon seit geraumer Zeit beschäftigte, aber bis heute nie anzusprechen gewagt hatte. »Sir Marmaduke, es ist offensichtlich, dass mein Gatte Euch sehr schätzt. I hr tragt die Farben der MacKen zies, aber Ihr seid ein Sassenach.« Noch immer die Schachfigur befingernd, stellte sie ihm die Frage: »Sagt, wie kommt es, dass Ihr, ein englischer Ritter, hier auf dieser Burg lebt?«
    Da wandte er sich ihr zu, aber sie konnte sehen, dass er zurückblickte, in die Vergangenheit, und nicht sie ansah. »Es war mein

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