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MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

Titel: MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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anderes als abgelegte Kleider aus dünner, kratziger Wolle zum Anziehen gehabt und schon vor langer Zeit gelernt, die Blasen, die von ihren schlecht sitzenden, abgetragenen Schuhen herrührten, zu ignorieren.
    Nein, körperliches Unbehagen störte sie nicht allzu sehr. Und trotz des schneidenden Winds, der vom Loch herüberwehte, und des prasselnden Regens, dessen Feuchtigkeit ihr bis in die Knochen drang, hielt MacKenzie sie fest in seinen Armen und schützte sie, so gut er konnte, vor den Elementen.
    Linnet wandte den Kopf zur Seite und starrte auf das sturmgepeitschte Wasser, aber die Landschaft aus Meer, Loch und Inseln war kaum mehr als ein silbergrauer, verschwommener Fleck, während das mächtige Schlachtross ihres Verlobten sie mit geradezu unheimlicher Geschwindigkeit am Kiesufer des Loch vorübertrug.
    An der fernen Küste rief ein Seevogel klagend seinen Partner. Das einsame Geräusch führte Linnet wieder ihre eigene Verlassenheit vor Augen. Während der einsame Vogel durch den
    Nebel seinen Gefährten zu erreichen suchte, hätte der ihre gar nicht näher sein können, und dennoch hatte sie sich nie einsamer gefühlt.
    Unter anderen Umständen würde ihr Groll gegen die MacKenzies mit der Zeit vielleicht nachgelassen haben. Denn wenn sie sich selbst gegenüber ehrlich war, musste sie sich eingestehen, dass die meisten der Vergeltungsakte, die ihr eigener Clan erlitten hatte, gewöhnlich nach den Raubzügen der MacDonnells stattgefunden hatten und nicht davor.
    Und niemals ohne Grund.
    Ihr zukünftiger Ehemann war streng und wortkarg, aber so rücksichtslos, wie sie erwartet hatte, schien er nicht zu sein.
    Ja, mit der Zeit würde sie ihren Groll gegen die MacKenzies wahrscheinlich überwinden müssen. Und sie wusste jetzt schon, dass ihr zukünftiger Ehemann Leidenschaft in ihr entfachen konnte.
    Aber es überstieg ihr Wissen, ob sie je lernen würde, mit seinem Gesicht zu leben, ob es ihr je gelingen würde, ihn anzuschauen und nicht seine aufgerissene Brust zu sehen, in der das Herz fehlte.
    Und sie wusste auch nicht, ob sie die eigenartige Wirkung, die er auf sie hatte, ignorieren konnte.
    Unangenehm berührt von diesen seltsamen, verwirrenden Gefühlen, die er in ihr weckte, insbesondere von jenen, die er in der Nacht zuvor in ihr entfacht hatte, bewegte sie sich, und prompt zog er sie noch fester an sich. Das Gefühl seiner harten, mit einem Kettenhemd bedeckten Brust an ihrem Rücken und seiner muskulösen Schenkel so intim an ihren, bewirkte wieder jenes eigenartige Flattern in ihrem Bauch. Und während sie weiterritten, wurde Linnet sich immer stärker der Stellen bewusst, an denen ihre Körper sich berührten.
    Mit einer müden Handbewegung strich sie sich die Regentropfen von der Stirn. Insgeheim begrüßte sie die kühlende Feuchtigkeit, denn ihre Wangen waren ziemlich heiß geworden.
    Sie kniff die Augen zusammen und versuchte, durch die wabernden Nebelschwaden vor ihnen zu spähen, und da teilte sich mit einem Mal der Nebel und gab den Blick auf eine mächtige Burg frei, die auf einer Insel mitten im See stand und noch immer einige Meilen weit entfernt war.
    Diese imposante Festung konnte nur Eilean Creag sein, ihr zukünftiges Zuhause.
    Düstere graue Steinmauern erhoben sich aus dem dunklen Wasser des Loch Duich, und Linnet bekam einen flüchtigen Eindruck von einem steinernen Damm, der zu der Festung hinüberführte, bevor der Nebel die Brücke wieder einhüllte und der Burg den Anschein gab, als schwebte sie über dem Loch.
    Treffend benannt nach der Felsinsel, auf der sie stand, präsentierte sich Eilean Creag als eine finstere graue, vom Rest der Welt vollkommen abgeschnittene Masse Stein.
    Ein toter Ort, ohne Leben und ohne Liebe.
    Selbst aus der Ferne ließ Linnets hellseherische Gabe sie die Kälte spüren, die über dem düsteren Gemäuer hing, das Duncan MacKenzie sein Zuhause nannte. Seine Kälte schien es einzuhüllen wie ein Leichentuch.
    Eine leere Kälte, die nichts mit dem schlechten Wetter zu tun hatte und so intensiv war, dass sich Linnets Nackenhaare vor Entsetzen sträubten. Tatsächlich begann sie sogar zu befürchten, dass nur die unfruchtbarsten Seelen an einem Ort wie diesem überleben konnten.
    Abrupt und ohne Vorwarnung zügelte Duncan sein Pferd, als ein einzelner Reiter von der Burg her auf sie zukam. Linnet unterdrückte den Impuls, sich zu bekreuzigen, als der Reiter näher kam und sie ihn erkannte.
    Die heilige Margaret stehe ihr bei... es war der Mann, der

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