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MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

Titel: MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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sich Marmaduke nannte.
    Trotz des Unbehagens, das sie MacKenzie gegenüber empfand, presste sie Schutz suchend ihren Rücken an seine Brust. Obgleich sie wusste, dass ihre Furcht vor dem entstellten Ritter unbegründet war, empfand sie den Anblick seines grausigen Gesichts als ungemein beklemmend.
    Ein rascher Blick zu Elspeth trug wenig dazu bei, sie zu beruhigen. Es war offensichtlich, dass sie aus diesem Lager keine Hilfe zu erwarten hatte. Die alte Frau, die sich ihrer durchnässten Kleidung nicht einmal bewusst zu sein schien, strahlte Lachlan, den jungen Knappen, und verschiedene andere MacKenzie-Männer an, während sie ihren Erzählungen über Sir Duncans heldenhafte Abenteuer mit König Robert Bruce lauschte.
    Linnet hörte prahlerische Bemerkungen darüber, wie der Schwarze Hirsch das gesamte Kontingent der Highlander vor dem großen Sieg des Königs in Bannockbum versammelt hatte. Nach Aussage seiner Männer hatte ihr Verlobter die Clan-Oberhäupter überredet, ihre Fehden angesichts des gemeinsamen Feindes aufzugeben und hatte dann mitgeholfen, die Männer auszubilden, die die neue Kampfeinheit des Königs bilden würden.
    Linnet bezweifelte, dass der allseits beliebte König die Unterstützung ihres Verlobten benötigt hatte, um sich mit den Highlande rn zu einigen, doch das war nicht einmal annähernd so weit hergeholt wie die Behauptung seiner Männer, mit nichts anderem bewaffnet als mit einer Streitaxt habe er zwanzig englische Ritter bezwungen, die Schottlands heiligste Relikte aus der Abtei von Inchaffray gestohlen hatten! Und natürlich hatte der Schwarze Hirsch sich dann den Weg zurück zu Bruce erfochten und dem König seinen kostbaren Reliquienkasten unversehrt zurückgegeben.
    Linnets Brauen zogen sich zusammen. Ihr geliebte Amme schien nichts von ihrem Kummer zu bemerken. Elspeth hatte sich von den hübschen Gesichtern und glatten Zungen der MacKenzie-Männer verhexen lassen.
    »Warst du erfolgreich?« Die tiefe Stimme ihres Verlobten erklang hinter ihr und lenkte sie von Elspeth ab. Der einäugige Ritter hatte sein Pferd vor ihnen zum Stehen gebracht. »Ich erwartete dich früher.«
    »Die Truhe war verschlossen, und Fergus hat ewig lange gebraucht, um den Schlüssel zu holen.« Marmaduke fixierte Linnet mit einem scharfen Blick aus seinem gesunden Auge und klopfte dann auf eine große Ledertasche, die hinten an seinem Sattel festgeschnallt war. »Tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat, Duncan. Ich wünschte, ich hätte es schneller zu euch zurück geschafft, aber dafür habe ich jetzt alles dabei, was du verlangt hast.«
    »Das ist gut, und ich bin froh, dass du uns noch abgefangen hast, bevor wir das Tor erreichten.« Duncans Hand schloss sich plötzlich um Linnets Handgelenk. »Würdest du Mylady helfen, abzusitzen?«
    »Es wird mir eine Ehre sein.« Der Ritter mit dem entstellten Gesicht schwang sich von seinem Pferd und kam zu ihnen.
    Dann, bevor Linnet auch nur ein Wort des Protestes äußern konnte, hob Duncan sie auf und reichte sie in Marmadukes ausgestreckte Hände weiter. Der Furcht erregende Ritter warf sie aber nicht über die Schulter und entführte sie, wie sie schon halb befürchtet hatte, sondern stellte sie erfreulich sanft auf ihre Füße. Und dann verbeugte er sich sogar vor ihr.
    »Sir Marmaduke Strongbow, Mylady«, sagte er mit einer Stimme, die viel zu angenehm und höflich für seine schreckliche Erscheinung war. »Ich freue mich, Euch zu Diensten sein zu können.«
    Linnet schnappte verblüfft nach Luft, als sie zum ersten Mal klar und deutlich seine Stimme hörte.
    Sir Marmaduke war Engländer!
    Vor lauter Überraschung konnte sie nicht mehr tun, als zustimmend zu nicken. Ein Sassenach ! Sie hatte noch nie einen gesehen und konnte sich auch beim besten Willen nicht vorstellen, warum MacKenzie einen Engländer in seiner Leibgarde haben sollte.
    Fröstelnd vor Kälte beobachtete sie, wie Sir Marmaduke Elspeth behutsam von der grauen Stute hob. Er hielt die beleibte Frau, als wöge sie nicht mehr als ein Sack Gänsefedern, und trug sie zu Linnet, wo er sie genauso sanft absetzte wie zuvor sie selbst. Nachdem er sich auch vor Elspeth verbeugt hatte, ging er zu seinem Pferd zurück und begann die große Satteltasche abzuschnallen.
    Auch MacKenzie saß nun ab und ging zu ihm. Während Sir Marmaduke die Tasche für ihn aufhielt, blickte Linnets zukünftiger Ehemann hinein und nickte dann in offensichtlicher Befriedigung. Linnet sah, wie er ein feines dunkelblaues

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