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MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

Titel: MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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hatte - sofern er überhaupt noch eins besaß.
    Linnet hegte da so ihre Zweifel, denn eine spürbare Atmosphäre des Kummers, die machtvoll genug war, um eines jeden Menschen Herz und Seele zu zerbrechen, durchflutete Eilean Creag. Diese bedrückende Atmosphäre legte sich wie eine schwere Last auf ihre Schultern, und ihre schiere Kraft genügte, um ihr nahezu körperliches Unbehagen zu verschaffen.
    Keine Menschenseele rührte sich im Hof oder bei den Nebengebäuden, die sich um die Außenmauern scharten, als sie über den gepflasterten Hof ritten und vor den breiten Steinstufen der Burg anhielten. Duncan MacKenzie saß rasch ab, hob sie aus dem Sattel und setzte sie unter einem bogenförmigen Eingang ab, der das Wappen der MacKenzies trug.
    Als drängte es ihn, sie loszuwerden, wandte er sich sofort von ihr ab und begann die Stufen hinaufzusteigen. Oben öffnete er eine große, eisenbeschlagene Tür und wandte sich dann noch einmal zu Linnet um.
    »Lachlan wird Euch zu Robbie bringen«, sagte er. »Und dann möchte ich Euch in meinem Arbeitszimmer sprechen, nachdem Ihr ihn gesehen habt.«
    Linnet öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, aber er war schon in der Finsternis hinter der Tür verschwunden. Sie folgte ihm und betrat einen nur schwach beleuchteten, gewölbten Saal von enormen Ausmaßen. Ohne ihre Anwesenheit noch weiter zu beachten, schritt MacKenzie eilig an Tischen und Bänken vorbei, drängte sich durch eine Gruppe Bediensteter, die damit beschäftigt war, das Podium am fernen Ende des Saals zu schmücken, und verschwand auf einer dunklen Treppe.
    Sprachlos vor Empörung, dass er sie in einer ihr noch fremden Burg allein ließ, starrte Linnet ihm verärgert nach und war froh, dass die flackernden Binsenfackeln nicht genügend Licht verbreiteten, um die Bediensteten ihre Schamröte über MacKenzies rüden Abgang sehen zu lassen.
    Wut erfasste sie. Selbst wenn sie beide nicht begeistert über die Verbindung waren, besaß sie doch das Recht, eine anständige Behandlung zu e r warten. Offenbar glaubte ihr zukünftiger Ehemann, mit einem warmen Umhang und einem Paar neuer Schuhe den Geboten der Höflichkeit Genüge getan zu haben.
    »Ihr dürft das nicht persönlich nehmen, Mylady. Er ist schon lange nicht mehr er selbst«, sagte Lachlan, als er zu ihr kam. »Wenn Ihr mir folgen wollt, zeige ich Euch, wo Ihr eine kleine Stärkung zu Euch nehmen könnt. Danach bringe ich Euch zu Robbie.«
    Elspeth trat zu ihnen und legte ihre Hände sanft auf Linnets Schultern. »Schau nicht so verloren drein, Kind; du hast dich bis jetzt sehr gut gehalten. Wenn mein Wahrnehmungsvermögen mich nicht täuscht, hat das Benehmen dieses Mannes wirklich nichts mit dir zu tun. Sei einfach du selbst, und dann wird alles gut werden.«
    »Ich hoffe, du hast Recht«, erwiderte Linnet, mehr zu sich selbst als zu Elspeth. »Bei allen Heiligen, ich kann nur hoffen, du hast Recht.«
     
    »Wenn Ihr es mir erlaubt, würde ich Euch jetzt gern zu Robbie führen.« Lachlan kam zurück, als Linnet gerade eine kleine Portion Fischsuppe gegessen und ihren leeren Teller fortgeschoben hatte. »Es ist der Wunsch meines Herrn, dass Ihr den Knaben so bald wie möglich seht.«
    Linnet stand auf, strich über ihren noch immer feuchten Schleier und zupfte die feuchten Falten des arisaid zurecht, der einst ihrer Mutter gehört hatte, bevor sie dem Knappen erlaubte, ihren Arm zu nehmen und sie durch den mächtigen Burgsaal zu geleiten. Geschickt wich er Horden geschäftiger Bediensteter aus, die mit vollbeladenen Armen hin und her eilten und damit beschäftigt waren, die notwendigen Vorbereitungen für die Festlichkeiten des nächsten Tags zu treffen. Einige warfen ihr scheue Blicke zu, andere starrten sie ganz unverhohlen an.
    Hoffentlich dachten sie, sie trüge ihre regennassen Kleider noch, weil sie zu müde war, sich nach der langen Reise umzuziehen. Sie wollte ihr Mi tl eid nicht, falls sie erraten sollten, dass sie kaum mehr als das mitgebracht hatte, was sie am Leibe trug.
    Wenigstens ihr neuer Umhang war sehr schön und verbarg ihr abgetragenes Kleid. Und zum Glück war der wundervoll gewobene Umhang, anders als ihr Schleier und ihr geliebter alter arisaid, einigermaßen trocken geblieben ... wie ihr Verlobter ihr versichert hatte.
    Ja, Duncan MacKenzies Dienstboten konnten sie ruhig anstarren. Bis sie für die Begegnung mit ihnen besser gerüstet war, boten ihr Umhang und ihr Schleier einen guten Schutz.
    Die abschätzenden Blicke einiger beim

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