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MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

Titel: MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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starrte auf den Boden. Angesichts ihres unverkennbaren Unbehagens dämmerte ihm plötzlich eine Erkenntnis, die ihm einen Seufzer der Erleichterung entlockte. Er schüchterte sie mehr ein, als es seine Absicht war; seine kriegerische Kleidung und der karge Raum ließen sie sich klein und unbedeutend fühlen.
    Nur das konnte der Grund sein für ihr Schweigen.
    Er ging zu dem kleinen Tisch hinüber, füllte zwei mit Edelsteinen besetzte Kelche mit einer blutroten Flüssigkeit und reichte ihr einen. »Das ist Wein. Lasst uns auf eine Verbindung trinken, die für uns beide nutzbringend sein wird.«
    Sie erhob ihr Glas und nippte daran, doch diese einladende kleine Geste, von der Duncan gehofft hatte, sie würde ihr die Befangenheit nehmen, schien höchstens das Gegenteil zu bewirken, denn ihre Hände zitterten mit einem Mal, und sie verschüttete etwas von dem Wein auf die Binsenstreu zu ihren Füßen.
    »Ich würde Euch gern eine Frage stellen, wenn ich darf«, sagte sie mit fester Stimme, obwohl sie sichtlich zitterte.
    Duncan trank einen großen Schluck von seinem Wein, bevor er antwortete. »Was möchtet Ihr wissen?«
    »Unsere Familien sind verfeindet. Warum habt Ihr mich nicht einfach entführt? Ich meine, wieso habt Ihr mir die Ehe angetragen?«
    »Die Wahrheit über Robbies Vaterschaft zu erfahren, ist nicht der einzige Grund, warum ich mich für Euch entschieden habe.« Duncan fuhr sich mit einer Hand durchs Haar und atmete tief ein. Allein über den Jungen zu reden, war schon ungeheuer schmerzlich für ihn. »Ob er nun mein Kind ist oder nicht, er braucht die Fürsorge einer liebevollen Erwachsenen. Und diese Fürsorge werdet Ihr ihm geben.«
    »Und Ihr, Sir? Ein Kind braucht eine Mutter und einen Vater. Und besonders ein Junge sollte die Zuneigung seines Vaters haben. Es ist nicht recht, sie ihm zu verweigern.«
    Angesichts ihrer kühnen Worte schlossen sich Duncans Finger noch ein wenig fester um den Kelch. »Ihr seid nicht hier, um meine Motive in Frage zu stellen.«
    »Ich möchte nur wissen, wozu Ihr mich braucht? Ein Kindermädchen würde den gleichen Zweck erfüllen. Oder Ihr könntet den Jungen zu einem Eurer Verbündeten in Pflege geben.«
    »Sprecht nicht von Dingen, von denen Ihr nichts versteht.«
    Sie hob das Kinn. »Von Liebe zu Kindern verstehe ich sogar sehr viel, Sir.«
    Die Liebe zu einem Kind war etwas, womit auch er sich auskannte, doch seine diesbezüglichen Gefühle gingen sie nichts an. Gegen den Ärger ankämpfend, den sie in ihm weckte, setzte Duncan seinen Kelch ab und verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Also sagt mir schon, was Ihr gesehen habt. Bin ich der Vater des Jungen?«
    Sie schien plötzlich nervös zu werden und befeuchtete ihre Lippen, bevor sie antwortete. »Das weiß ich nicht. Vielleicht brauche ich Zeit, um ihn kennen zu lernen, bevor meine Gabe es mir zeigen wird.«
    Um seine Enttäuschung über ihre Antwort zu verbergen, ging Duncan zum Kamin zurück und kehrte ihr seinen Rücken zu, bis er sicher sein konnte, dass sein Gesicht keinerlei Emotion mehr widerspiegelte.
    Erst dann drehte er sich wieder zu ihr um. »Wie lange, glaubt Ihr, wird das dauern?«
    »Ich weiß es nicht«, wiederholte sie.
    Wut, Unheil verkündend und kalt wie ein dunkler Wind, durchflutete ihn, aber er sagte nichts. Er brauchte sie, denn ihre hellseherischen Fähigkeiten waren echt. Seine Spione hatten es ihm geschworen. Wenn es sein musste, würde er eben warten, um die Wahrheit zu erfahren.
    Aber es stand nirgendwo geschrieben, dass er erfreut sein musste über diese Aussicht.
    Herrgott noch mal, er wollte die Antwort heute Nacht!
    »Wenn Ihr es wisst, werdet Ihr mich sofort unterrichten«, beschied er sie kühl. »Eure Pflicht ist es, Euch um Robbie zu kümmern und mich vor Verrat zu warnen, falls Ihr so etwas voraussehen solltet. Nichts anderes wird von Euch erwartet werden.«
    »Nichts anderes?«
    Duncan warf ihr einen Blick zu. Er hatte gedacht, sie würde mit Erleichterung reagieren, doch sie starrte ihn an, als seien ihm Hörner und ein Schwanz gewachsen. Dann senkte sie den Kopf und begann mit der Spitze ihres neuen Stiefels in den Binsen auf dem Boden herumzustoche rn .
    »Ich verstehe«, murmelte sie betreten. »Ihr wollt mich also nicht als richtige ... Gemahlin.«
    Herrgott noch mal! Sie war doch wohl nicht enttäuscht darüber, dass er nicht die Absicht hatte, ihr Bett zu teilen?
    »Seid bitte nicht gekränkt, Mylady. Es hat nichts mit Euch zu tun.« Er durchquerte den Raum,

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