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MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

Titel: MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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Röte stieg in seine Wangen. »Mein Herr hatte gehofft, Ihr würdet Euch ein bisschen Zeit nehmen, um Robbie... ähm ... ein bisschen kennen zu lernen.«
    »Das ist ja wohl kaum möglich, wenn der Junge schläft, nicht wahr?«, erklärte Linnet und verließ den Raum. »Ihr könnt mich aber derweil zu Eurem Herrn bringen.«
    »Aber Sir Duncan ...«
    »... bat mich, mit ihm zu sprechen, bevor ich mich zurückziehe, nicht wahr?«, beharrte sie und verzichtete bewusst darauf, ihm den wahren Grund zu nennen, warum MacKenzie sie zu Robbie geschickt hatte. »Werdet Ihr mich nun zu ihm bringen oder nicht?«
    »Selbstverständlich, Mylady«, sagte er und beeilte sich, ihr auf den Flur zu folgen.
    Als sie hinter ihm die Treppe hinunterging, schickte Linnet ein stummes Stoßgebet an alle Heiligen und bat sie, ihr die Weisheit zu verleihen, ihre Worte mit Bedacht zu wählen, wenn sie dem mächtigen MacKenzie von Kintail gegenüberstand. Sie wusste, was er von ihr wissen wollte, und sie kannte auch schon die Antwort.
    Aber sie gedachte ihr Wissen vorerst noch geheim zu halten.
    Sie hatte einen Plan, und wenn die Heiligen ihr gnädig waren und ihr ihren Beistand leisteten, könnte er sogar funktionieren.
    Duncan hörte sie draußen vor seinen Privatgemächern, lange bevor sie sich bemerkbar machte. Sie wartete, bis die Schritte seines Knappen verklungen waren, bevor sie anklopfte. Aber als er sie aufforderte, einzutreten, zögerte sie.
    Während er wartete, blickte er sich in seinem Arbeitszimmer um, das sein bevorzugter Aufenthaltsort war. Der einzige Ort, an dem er sich wirklich vor der Welt zurückziehen konnte.
    Und dem Elend, das sein Leben war, entkommen konnte.
    Bis auf die kostbaren Seidentapisserien an den Wänden wirkte dieses Arbeitszimmer eher karg. Ein kleiner Tisch, ein unbequemer Stuhl und eine große Truhe bildeten die Einrichtung. Keine Kissen zierten die Erkerfenster, und nicht einmal der herrliche Ausblick auf den Loch vermochte die Düsterkeit des Raums zu lindem. Nur das Feuer im Kamin verlieh ihm einen Anschein von Behaglichkeit und Wärme.
    Nicht, dass es ihn kümmerte. Es war der alte Fergus, sein Seneschall, der darauf bestand, das Feuer in Gang zu halten. Duncan gefielen die spärliche Möblie ru ng und die Kälte dieses Raums ... sie passten zu der Leere in ihm.
    Er hatte sich bewusst dafür entschieden, seine Braut in diesem kargen Zimmer zu empfangen, dessen Strenge das Bild noch unterstreichen würde, das er ihr von sich zu übermitteln hoffte.
    Inzwischen ohne Schwert, aber immer noch in seinem schwarzen Kettenhemd, bot er eine beeindruckende Erscheinung, die sie wahrscheinlich gründlich aus dem Konzept bringen würde, trotz ihrer wiederholten Zuschaustellung von Furchtlosigkeit während der Reise.
    Es war besser für sie, wenn sie ihn für ebenso kalt und unnachgiebig wie die Mauern seiner Festung hielt.
    Er ging zum Kamin und blieb mit dem Rücken zur Tür wartend stehen. Nach einer Weile rief er sie erneut herein. Diesmal folgte sie seiner Aufforderung.
    Als er sie die Tür schließen hörte, drehte er sich um. »Wisst Ihr, warum ich beschlossen habe, Euch zur Frau zu nehmen?«
    Für eine Weile, die ihm wie eine kleine Ewigkeit erschien, war das Prasseln des Feuers das einzige Geräusch im Raum. Schließlich nickte sie. »Aye. Wegen meiner Gabe,«
    Darauf nickte er zufrieden.
    »Ihr solltet allerdings wissen, dass ich sie nicht willkürlich benutzen kann. Die Visionen ...«
    »Eure hellseherischen Fähigkeiten sind wohl bekannt hier in den Highlands«, schnitt Duncan ihr das Wort ab. Er hatte einen undefinierbaren Ausdruck über ihr Gesicht huschen sehen und wollte gar nicht hören, was sie hatte sagen wollen. »Ich hege nicht den geringsten Zweifel, dass ich von Euch die Wahrheit über das erfahren werde, was mich quält.«
    Er zögerte einen Moment, bevor er die Frage stellte, die er stellen musste. Seine Angst vor ihrer Antwort flößte ihm mehr Panik ein, als er bei einer unerwarteten Begegnung mit einem kompletten Bataillon englischer Ritter und ihren allgegenwärtigen walisischen Bogenschützen empfunden hätte.
    Trotzdem musste er es wissen. »Ihr habt das Kind gesehen?«
    »Aye.«
    Herrgott noch mal, war das alles, was sie dazu zu sagen hatte?
    Nichts weiter als ein aye ?
    Merkte sie denn nicht, dass er darauf brannte, mehr zu hören?
    »Und was habt Ihr gesehen?«, fragte er barscher als beabsichtigt.
    Statt zu antworten, strich sie mit den Händen über die Falten ihres Umhangs und

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