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MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

Titel: MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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riskantes Unternehmen war, das mehr Gefahren mit sich brachte, als ein paar lustvolle Augenblicke zwischen ihren Schenkeln wert waren.
    Nein, er würde es Sir Marmaduke überlassen, die Frauen zu umwerben, falls das zu seinen Gepflogenheiten gehörte. Er würde sich nicht dazu überreden - oder verführen - lassen, sich noch einmal zu vergessen.
    Mit finsterer Miene zog Duncan eine der Decken von dem breiten Bett und warf sie über seinen Arm. »Versuch nicht, mich in Herzensangelegenheiten zu beraten, Engländer. Ein weiser Mann ist, wer seine Gefühle nicht zur Schau trägt. Ich glaube, du hast deine Nase in zu viele französische Liebesromane gesteckt und zu viele Nächte damit verbracht, liebeskranken Barden zuzuhören, die für jeden, der ihnen eine Münze hinwirft, ihre geistlosen Balladen trillern.«
    Duncan deutete mit dem Kopf auf seinen Knappen, der, erstaunlicherweise, tief und fest auf seinem Strohsack vor dem Feuer schlief. »Heb dir deine Romantik für junge Burschen wie Lachlan auf, aber erspar mir solchen Unsinn. Ich bin ein erwachsener Mann, und ich weiß aus eigener Erfahrung, was passiert, wenn man sein Herz verliert.«
    »Du weißt gar nichts, mein Freund«, sagte Marmaduke und schüttelte betrübt den Kopf. »Ein Mann verschenkt sein Herz und tut es freudig. Er verliert es nicht, denn indem er es verschenkt, gewinnt er Liebe. Aber du hast Recht, du bist ein erwachsener Mann und zu misstrauisch und zu sehr an deine Bequemlichkeit gewöhnt, um mit nichts anderem als einem dünnen Wollumhang bekleidet in die Nacht hinauszugehen. Wenn du partout nicht Lady Linnets Bett aufsuchen willst, dann nimm dein eigenes. Ich kann bei Lachlan auf dem Boden schlafen.«
    Duncan zögerte, versucht, Marmadukes Kapitulation zu akzeptieren, aber die Erinnerung an die hängenden Schultern seines Freundes, als er das Gemälde über dem Kamin angesehen hatte, trübte Duncans Freude über seinen kleinen Sieg.
    Er warf einen Blick auf die makellosen Gesichtszüge seiner toten Frau, und ihm drehte sich der Magen um vor Abscheu. Vielleicht hatte das Porträt seinen Zweck erfüllt, so weit es ihn betraf, und würde Marmaduke nun besser dienen. Er brauchte das verdammte Bild nicht anzusehen, um sich Cassandras Perfidie in Erinnerung zu rufen.
    In der Tat, wenn Marmaduke nicht darauf bestehen würde, das verfluchte Porträt dieser schönen Hure zu behalten, hätte Duncan es jetzt vermutlich auf der Stelle von der Wand gerissen, aus dem Fenster geworfen und im kalten, dunklen Wasser des Sees versinken lassen.
    Nichts würde ihm mehr gefallen, als Cassandras Bildnis im Schlamm tief unten auf dem Grund von Loch Duich zu wissen.
    Es wäre eine angemessene Revanche für die Art und Weise, wie sie sein Herz und seine Seele in den Dreck getreten hatte.
    Duncan erwiderte nichts auf Marmadukes Angebot, bis er die Tür erreichte. Erst dann wandte er sich um und schenkte seinem Freund ein müdes Lächeln. »Nein, du behältst das Bett und das Zimmer - obwohl ich nach wie vor bestreite, dass ich sie dir überlassen habe.«
    Ein Ausdruck, den man als Schuldbewusstsein hätte interpretieren können, huschte über Marmadukes Gesicht, aber es war schwer zu sagen angesichts seiner furchtbaren Entstellungen. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber Duncan hob abwehrend die Hand.
    »Sag es nicht. Weiß der Himmel, was ihr, du und die anderen, mit euren Einmischungen in meine Angelegenheiten erreichen wollt, aber ich glaube nicht, dass ihr es aus verwerflichen Motiven tut.« Er hielt inne, um die Tür zu öffnen. »Ich glaube, eure Absichten sind gut, wenn auch leider fehlgeleitet.«
    »He, warte mal einen Moment«, protestierte Marmaduke und folgte seinem Freund zur Tür. »Um der Liebe ...«
    Um der Liebe. Die drei Worte ließen Duncan aus dem Raum stürzen und die Tür hinter sich zuknallen. Er wollte nichts mehr hören, egal, was Marmaduke ihm noch zu sagen hatte. Und vor allem wollte er nicht über Liebe reden.
    Nicht über die Liebe der Heiligen, der Engel oder irgendeine andere Form der Liebe, und erst recht nicht über die Liebe eines Mannes zu seiner Frau.
    Oder eines Mannes zu seinem Sohn.
    Bei diesem Gedanken zuckte ein Muskel an seinem Kinn, und unwillkürlich beschleunigte er seine Schritte auf dem düsteren Gang. Er wollte nichts zu schaffen haben mit Liebe, egal, von welcher Art, und verspürte das dringende Bedürfnis, größtmögliche Distanz zwischen sich und seinen viel zu scharfsinnigen englischen Freund zu bringen.
    Der

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