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MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt

Titel: MacKenzie 01 - Der Verfuehrer Im Kilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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lautlos, wie er konnte, wandte er sich in die entgegengesetzte Richtung ihrer Gemächer und ging zu seinen eigenen Zimmern und dem leeren Bett, das ihn erwartete.

8
     
    Ein nackter Mann schlief in seinem Bett!
    Duncan kniff die Augen zusammen und presste die Fäuste gegen seine Augenlider, überzeugt, dass dieser nackte Hüne dort auf seinem Bett nichts anderes als ein Trugbild war, ausgelöst durch seine extreme Übermüdung. Oder den Schock des eisigen Wassers, das er sich gerade über den Kopf geschüttet hatte.
    Doch als er wieder hinsah, lag der Strolch noch immer da.
    Auf dem Rücken, Arme und Beine entspannt von sich gestreckt, sein entstellter Mund schlaff und schnarchende Geräusche von sich gebend, lag Sir Marmaduke dort auf den Decken und schien sich behaglicher zu fühlen, als ein Mann überhaupt das Recht hatte.
    »Das ist doch nicht zu fassen!«, brüllte Duncan. »Wach auf und sag mir, was das zu bedeuten hat, wenn du nicht mit dem Hintern auf dem Fußboden landen willst!«
    Als er das Bett erreichte, richtete Marmaduke sich auf die Ellbogen auf und gähnte. Duncan beugte sich vor, kaum noch in der Lage, seinen Ärger zu beherrschen. »Bist du zu betrunken, um zu wissen, wo du dich hingelegt hast, oder versuchst du, mich zu ärgern?«
    Marmaduke gähnte noch einmal ausgiebig und blickte Duncan aus seinem gesunden Auge verschlafen an. »Dich ärgern? Ich bin hier nicht derjenige, der mitten in der Nacht in das Schlafzimmer eines anderen Mannes kommt, um ihm den Schlaf zu rauben.«
    »Sei ja vorsichtig, Engländer, denn ich bin der Rätsel, in denen du in letzter Zeit sprichst, langsam müde«, gab Duncan ärgerlich zurück. »Es ist mein Zimmer und mein Bett, in dem du dich befindest.«
    »Bist du sicher?«, entgegnete Marmaduke, der jetzt nicht mehr verschlafen, sondern hellwach war, gedehnt und zog spöttisch seine eine noch intakte Augenbraue hoch. »Vielleicht bist du ja derjenige, der zu viel getrunken hat?«
    »Erzähl mir nichts von Alkohol, du dreister Hurensohn, denn ich hab noch nicht vergessen, wie beharrlich du mir auf dem Hochzeitsfest immer wieder von dem süßen Wein nachgeschenkt hast.« Duncan stemmte die Hände in die Hüften. »Ich habe heute Abend keinen Tropfen Bier oder Wein getrunken, obwohl ich das jetzt bereue, wenn ich ehrlich sein will. In angetrunkenem Zustand wäre der anstößige Anblick deines nackten Körpers quer über meinem Bett vielleicht erträglicher gewesen.«
    »Glaubst du etwa, dein Anblick wäre erfreulicher? Ich lag hier und wollte nichts anderes als meine wohlverdiente Nachtruhe, aber dann werd ich plötzlich wach und entdecke einen um sich brüllenden Kerl mit irrem Blick, blutbeflecktem Plaid und zerrissenem Kilt an meiner Bettkante!« Marmaduke richtete sich in eine sitzende Stellung auf und zog die Bettdecke über seinen Unterleib. »Nein, mein Freund, das war kein angenehmer Anblick.«
    Duncan fuhr sich mit den Fingern durch das feuchte Haar. »Ist denn die ganze Welt verrückt geworden? Ich kam in mein Zimmer und wollte nichts anderes tun, als mir den Schmutz vom Körper abzuwaschen und mich dann in mein eigenes Bett zu legen. Aber das war schon belegt, wie ich dann leider feststellen musste.« Er hielt inne, um den Sassenach mit einem aufgebrachten Blick zu mustern. »Und du wagst es, dummes Zeug zu reden, statt die Beine in die Hand zu nehmen und zu verschwinden!«
    »Ich flehe dich an, hör auf mit dem Geschrei. Und wenn du es tust, werde ich dich gern an das erinnern, was du bei dem Durcheinander heute offenbar vergessen hast.«
    Duncan verschränkte seine Arme vor der Brust. »Ich höre.«
    »Die Erklärung ist ganz einfach.« Marmaduke sprach, als versuchte er, einen Dorftrottel zu beschwichtigen. »Während des Festes hast du mir großzügig die Nutzung deines Zimmers überlassen, jetzt, wo du froh und glücklich wieder verheiratet bist. Erinnerst du dich nicht?«
    »Nein, das tu ich nicht!«, schrie Duncan. »Außerdem fühle ich mich nicht wie verheiratet ... weder froh noch glücklich oder sonst wie.«
    »Dann solltest du vielleicht das Bett deiner Frau Gemahlin aufsuchen und versuchen, dieses kleine ... äh ... Problem zu lösen.«
    »Herrgott noch mal!« Duncan packte Marmaduke am Arm und riss ihn auf die Füße. »Das einzige Problem, das ich habe, ist der Irrsinn, der den gesamten Haushalt dieser Burg befallen hat, seit diese MacDonnell einen Fuß hineingesetzt hat!«
    »Na, na«, sagte Marmaduke beschwichtigend und schüttelte den Kopf.

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