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MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe

MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe

Titel: MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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Bedürfnisse zu erledigen. Seine schöne Gemahlin, sein geliebtes Herz, hatte ihn schon in den frühen Nachtstunden verlassen.
    All seine Zweifel und Bedenken kehrten zurück und legten sich bleischwer auf sein Herz. Eine kalte, schwere Last, die selbst ein so breitschultriger Mann wie er nicht einfach so beiseite schieben konnte.
    Und daher runzelte er die Stirn.
    Blickte zu der reich geschnitzten Decke ihres prachtvollen Himmelbettes auf und fragte sich, ob er die leidenschaftlichen Momente der vergangenen Nacht nicht vielleicht tatsächlich nur geträumt hatte.
    Hatte sie sich wirklich in leidenschaftlicher Ekstase unter ihm gewunden und gestöhnt?
    Ihn aufgefordert, sie zu nehmen?
    Aye, das hatte sie, denn die Luft innerhalb der geschlossenen Vorhänge des Betts war immer noch durchdrungen vom Duft ihrer leidenschaftlichen körperlichen Vereinigung.
    Aye, sie hatten sich geliebt, und das mit grenzenloser Leidenschaft.
    In den schwärzesten Stunden der Nacht, als alle Welt schlief und Dunkelheit verbarg, was man nicht sehen wollte.
    Beispielsweise das entstellte Gesicht eines Mannes, der einst, in einem längst vergangenen Leben, einer der best aussehendsten Männer seiner Zeit gewesen war.
    Einen tiefen Seufzer unterdrückend, schlug Marmaduke die Bettdecken zurück und stand auf, bereit, wenn auch nicht gerade begierig, sich diesem kalten neuen Tag zu stellen.
    Die Heiligen wussten, dass er reichlich Übung darin besaß, in schwierigen Zeiten über sich selbst hinauszuwachsen.
    So gewappnet, ignorierte er das wilde Pochen seines gebrochenen Herzens und begab sich geradewegs in den kleinen Vorraum, um sich anzukleiden. Und kaum hatte er es getan, ließ er sich neben seiner Satteltasche auf die Knie fallen und begann, darin nach zwei Dingen zu kramen: seinem kunstvoll ziselierten bronzenen Spiegel und Linnet MacKenzies Kreuzkrautsalbe.
    Letztere schien verschwunden, und so leerte er die Satteltasche hastig auf den Boden aus, ließ ihren Inhalt auf die mit Leos Urin befleckte Strohmatratze fallen, auf der er seine Nächte verbracht hatte, bevor seine Dame ihm Zugang zu ihrem Bett gewährt hatte.
    Schließlich fand Marmaduke den kleinen irdenen Tiegel mit seinem Wundermittel endlich. Der Rest seines Vorrats bis zu seiner Rückkehr nach Kintail ging zur Neige, denn er hatte die Salbe in letzter Zeit nur allzu großzügig benutzt, in der Hoffnung, sich dadurch ein bisschen anziehender zu machen.
    Nicht wieder richtig gut aussehend, denn obschon Marmaduke ein Romantiker sein mochte, war er alles andere als ein Narr.
    Nein, einfach nur ein bisschen anziehender, obwohl ihm an diesem bösen, düsteren Morgen sogar annehmbar genügen würde.
    Dann, bevor er den Mut verlor, zog er den hübschen Spiegel unter einem Stapel frisch gewaschener Leinenunterhosen hervor, nahm den Tiegel voller falscher Hoffnungen und zerstörter Träume und ging mit energischen Schritten zu der Fensternische im Schlafzimmer seiner Frau.
    Stirnrunzelnd ließ er beide Gegenstände auf eine der Fensterbänke fallen und riss die Fensterläden auf. Eine weiße Welt begrüßte ihn ... frostig und eisig, deren beißende Kälte so lähmend war wie die Qual in seinem Herzen.
    Er starrte auf die schiefergraue See, auf den weißen Dunstschleier über ihren grauen Wellen und die herumwirbelnden Schneedecken, die sich bis zum fernen Horizont erstreckten. Der trübe frühmorgendliche Himmel, der von dichten grauen Wolken bedeckt war, schien noch mehr von diesem unfreundlichen Wetter zu verheißen.
    Da Zeit jetzt von entscheidender Bedeutung war, nahm er den Spiegel und betrachtete prüfend sein Gesicht darin. Dank seiner finsteren Miene und seines versengten Haars blickte ihn ein noch furchtbareres Scheusal aus dem Spiegel an, als er es je gesehen hatte.
    Ein Gesicht, das so grimmig und verbittert war, dass er es seiner Dame nicht verübeln konnte, dass sie ihn verlassen hatte.
    Als sein Entschluss gefasst war, legte Marmaduke den Spiegel auf die Bank und hob den Tiegel mit dem Schönheits m ittel auf. Seine Finger schlössen sich um seine vertraute Form, und für einen winzigen Moment lang klammerte er sich noch an seine Hoffnungen und Träume, aber dann schleuderte er den kleinen Tiegel durch das offene Fenster in die See.
    Er zog eine grimmige Genugtuung daraus, sich von allen Illusionen befreit zu haben, als er sich von den Fenstern abwandte.
    Es wurde Zeit, sich auf die Suche nach seiner Frau zu machen.

Kapitel 22
     
    S päter an jenem Morgen, in

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