MacKenzie 02 - Bittersuesse Qual Der Liebe
entstellte es nicht, sondern unterstrich höchstens sein gutes Aussehen - die strahlende Schönheit eines wahrhaft edlen Herzens.
Das Herz eines Beschützers.
Sie strich mit den Fingern über sein Haar, und ihr Herz wurde schwer, als sie die versengten Stellen berührte ... ein weiteres Symbol der Ehre, ein weiterer Grund, warum er eine Frau brauchte, die ihn vorbehaltlos lieben konnte, aus tiefstem Herzen und nicht nur in Momenten sinnlicher Ekstase.
Es zerriss Caterine fast das Herz, als sie das Bett verließ. In seinem tiefen, erschöpften Schlaf bemerkte er es nicht einmal. Oder vielleicht doch, denn er drehte sich auf die Seite, streckte einen Arm aus und bewegte seine Hand über das Laken, als suchte er ihre Wärme.
Und habt Ihr Euch entschieden, M y lady ?
Sie fuhr zusammen, denn sie hörte die Worte so deutlich, als stünde er neben ihr, als läge n seine Hände auf ihren Schultern und als blickte er mit einem seiner ganz besonderen Lächeln auf sie herab.
Diesem raren, seltenen, das die Grübchen an seinen Wangen zum Vorschein brachte.
»Habe ich was entschieden, Mylord?«, flüsterte sie mit leiser, unsicherer Stimme in die Stille, denn ihre Kehle war so eng geworden, dass sie fast kein Wort über die Lippen brachte.
»Habe ich was entschieden?«, wiederholte sie die Frage, während sie die Hand nach ihm ausstreckte und sein arg versengtes Haar berührte.
Ob ich ein Charmeur bin.
Ein Mann, der Frauen verzaubert.
Ihr Herz hörte seine Frage ... und beantwortete sie auch.
Aye, das bist du, mein Liebster.
Und das war er in der Tat... auf die wundersamste Weise.
Einen langen Moment stand sie vor ihm und betrachtete ihn, dann lächelte sie traurig und zog die Decken über seine Schultern. Bemerkenswert breite Schultern, stark und schön, aber nicht stabil genug, um die Last der Gespenster zu tragen, die sie heimsuchten.
Die allerschlimmsten ihrer Drachen.
Und es waren diese Bestien, denen sie entkommen musste, und nicht ihm, denn ihre Anwesenheit in diesem Schlafzimmer, in den schwarzen Schatten der Zimmerecken, war schlicht und einfach mehr, als sie ertragen konnte.
So schnell und geräuschlos wie sie konnte, zog Caterine sich an, um das Zimmer zu verlassen, bevor aus der brennenden Hitze hinter ihren Augenlidern Tränen werden konnten.
An der Tür warf sie einen letzten Blick auf ihren schlafenden Gemahl und wünschte dann, es nicht getan zu haben, denn die verfluchten Schatten in den Zimmerecken hatten sich verlagert, und ihre Düsternis fiel nun in den Raum und hüllte sogar das mächtige Himmelbett in seiner Mitte ein.
Mit trotzig vorgeschobenem Kinn wandte sie ihnen den Rücken zu und hob den Riegel an. »Ihr werdet mich nicht besiegen«, wisperte sie, als sie die Tür aufzog. »Und ihr werdet mich auch nicht zum Weinen bringen.«
Die Schultern straffend, wartete sie, bis Leo zu ihr kam, und dann schlüpften sie zusammen aus dem Raum. Und auf dem ganzen Weg über den schwach beleuchteten Korridor kämpfte sie mit ihren Tränen.
Aber das hätte sie sich ersparen können, denn jemand anderer vergoss sie schon für sie.
Ein noch dunklerer, noch tieferer Schatten als der, in dem ihre Gespenster der Vergangenheit sich tummelten.
Und nicht einmal annähernd so bedrohlich.
Nur... traurig.
In einer Ecke Wache haltend, ihren Umhang fest um sich gehüllt gegen eine Kälte, die noch schneidender war als der kälteste Wind, der Dunlaidirs massive Mauern je gepeitscht hatte, wartete die Frau geduldig, bis die anderen Schatten verblassten.
Und ihre Bedrohung sich von ihm entfernte.
Und als sie es endlich taten, stieß sie einen leisen Seufzer aus, den er dem Wind zugeschrieben haben würde, wischte sich die Tränen von den Wangen und begann, ebenfalls in der Dunkelheit zu verblassen.
***
Sie war fort.
Sir Marmaduke wusste es schon, bevor er richtig wach geworden war.
Zu seinem Glück - oder Pech, je nachdem, wie man es sah, besaß er die unheimliche Begabung, Dinge manchmal einfach zu wissen, und dies war eine der Gelegenheiten, bei der er alles andere als froh über seinen untrüglichen Instinkt war.
Das Blut schien ihm in den Adern zu erstarren, als er mit der flachen Hand über das Bett .strich ... und zutiefst bestürzt die Kälte unter seinen Fingern spürte.
Nicht einmal eine Spur von Wärme war noch dort, wo sie eben noch so friedlich schlummernd neben ihm gelegen hatte.
Wo sie sich geliebt hatten.
Und sie war nicht einfach nur hinausgeschlüpft, um gewisse frühmorgendliche
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