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MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung

MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung

Titel: MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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welchem Grund auch immer.
    Sie stieß einen weiteren tiefen Seufzer aus und kam sich leichtfertiger vor als die Abercairner Küchenmägde, die sie gelegentlich mit gut aussehenden Knappen in den dunklen Ecken der Burg hatte verschwinden sehen.
    Gott, aber ihr Herr der Highlands betörte sie, und das auf eine Art und Weise, wie es keine anständige Frau erlauben sollte.
    Sie atmete die kühle Abendluft tief ein und labte sich an ihrer beruhigenden Erdigkeit, einer belebenden Mischung aus feuchtem Heidekraut, Ginster und von Quarz durchsetztem Stein, bis das aufreizende Prickeln in ihr langsam nachließ.
    Bis sie wieder in der Lage war, sich auf das zu konzentrieren, was sie tun musste.
    Oder zumindest auf eine von Iain MacLeans nicht ganz so irritierenden Eigenschaften.
    Wie zum Beispiel auf seine offensichtliche Geduld.
    Oder darauf, wie rücksichtsvoll er war, denn kaum hatte sie ihr Bedürfnis geäußert, hatte er sein Pferd schon an den Straßenrand geführt, ihr Schamgefühl klaglos respektiert und sein Pferd trotz des rauen Geländes sogar noch weiter in das steil ansteigende Hochmoor hinaufgetrieben.
    Er hatte einen verhältnismäßig mühevollen Weg gewählt, und sein trittsicheres Pferd, ein an raues Gelände gewöhntes Tier aus den Highlands, über morastigen Grund und durch das dickste Heidekraut geführt, war Sumpflöchern und großen, moosbewachsenen Felsen ausgewichen, bis sie schließlich ein Dickicht gefunden hatten, das dicht genug war, um Madelines Wunsch nach Ungestörtheit zu entsprechen.
    Und nun, da sie eins gefunden hatten, stürmten Hunderte anderer Schwierigkeiten auf sie ein ... insbesondere die gefährli c h starke Anziehungskraft, die er auf sie ausübte. Denn dies war eine Leidenschaft, die sie nicht wachsen lassen durfte, selbst wenn ihr Herz noch keinem anderen Mann gehörte.
    Madeline runzelte die Stirn, und ihre Handflächen begannen feucht zu werden. Sie blies eine lose Haarsträhne von ihrem Auge und veränderte ihre Stellung, um der kitzelnden Berührung eines hohen Büschels Hirschgras auszuweichen.
    »Wir haben noch ein gutes Dutzend Meilen vor uns.« Seine tiefe Stimme erhob sieh über ihre Scham und Wut - und gab ihr zum Glück genau die Deckung, die sie brauchte, um ihre ganz privaten Angelegenheiten zu beenden.
    »Könnt Ihr Euch nicht ein bisschen beeilen mit Eurem ... ähm ... Geschäft?«, fügte er hinzu, und seine sonst so einschmeichelnde Stimme klang nun mehr als nur ein bisschen angespannt.
    Madeline errötete vor Verlegenheit. »Ich bin fast fertig«, gab sie zurück und war ziemlich sicher, dass ihr Gesicht aus lauter Scham bald hell genug leuchten würde, um die anbrechende Nacht im Umkreis vieler Meilen zu erleuchten.
    »Das freut mich zu hören, denn ich bin kein seniler Greis, kann ich Euch versichern«, kam seine knappe Antwort, und selbst Madeline, die noch keine Erfahrung mit männlichen Bedürfnissen hatte, erkannte die fiebrige Angespanntheit, die in seinen Worten lag ... oder missdeutete den Grund dafür. »Bitte seht zu, dass Ihr fertig werdet, Fräulein, damit wir ...«
    »Für uns beide gibt's kein >wir<«, fauchte sie und war sich allem, was er sagte, allzu bewusst.
    War sich vor allem seiner allzu bewusst.
    Er allerdings zog nur spöttisch eine Augenbraue hoch.
    Sie brauchte es nicht einmal zu sehen, um es zu wissen ... es war eindeutig erkennbar an der Art, wie seine breiten Schultern sich versteiften und seine Hände sich verkrampften.
    Verdrossen starrte sie auf seinen Rücken, und ihr ganzer Zorn über ihre verzweifelte Lage loderte auf wie eine von einer starken Windbö angefachte Glut. In diesem Augenblick wünschte sie sich beinahe, er wäre dick und würde schielen, statt mit einem derart anziehenden Äußeren gesegnet zu sein, das ihr viel zu häufig den Atem verschlug. Sie hielt ihren Blick auf seinen Rücken gerichtet - zwang ihn, dort zu bleiben - und benutzte rasch das trockene Büschel Torfmoos, das er ihr gereicht hatte, um ihre Aufgabe zu beenden.
    »Ich bin fertig«, verkündete sie dann erleichtert, während sie sich hastig aufrichtete und ihre Röcke glatt strich. »D-danke für ... das Moos.«
    Er wandte sich ihr zu und bedachte sie mit einem angespannten Nicken. »Wartet ab, wie dankbar Ihr mir erst sein werdet, wenn ich mich heute Abend um Eure von den Fesseln wund gescheuerten Stellen gekümmert habe.« Sein dunkler Blick glitt zu ihren Fußknöcheln, zu ihren Handgelenken, verweilte dann für einen Moment auf ihren Hüften ...

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