MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung
tiefer in die wollenen Falten ihrer bis über die Taille hochgezogenen Röcke und brannte darauf, selbst ein paar lautstarke Geräusche von sich zu geben. Eine gepfefferte Bemerkung oder zwei — oder zumindest doch ein indigniertes kleines Schnauben.
Aber ein jeder solcher Ausbruch könnte ihn dazu veranlassen, sich zu ihr umzudrehen, und - dem Himmel sei Dank! - bisher hatte er Wort gehalten.
Wie versprochen blieb er in einiger Entfernung, und nichts an ihm wies darauf hin, dass er die Absicht hatte, sich zu ihr umzudrehen ... oder auch nur einen Blick über seine Schulter zu werfen.
Und er drängte sie auch nicht dazu, sich zu beeilen.
Aber er konnte sie sicher hören.
Die Vorstellung ließ Madeline heiß erröten. Sie biss sich auf die Lippe, und eine überwältigende Verlegenheit begann sie zu durchfluten und machte ihre Aufgabe noch schwieriger.
Er hingegen wirkte völlig unbefangen in Anbetracht ihres verhältnismäßig delikaten Unternehmens.
Keine zehn Schritte von ihr entfernt wartete er neben seinem friedlich grasenden Pferd. Kein Muskel regte sich an seiner hoch gewachsenen Gestalt, er hielt sich derart kerzengerade und steif, dass er genauso gut aus Stein gemeißelt hätte sein können.
Seine langen, wohlgeformten Beine waren leicht gespreizt, und selbst seine Hände, die er locker hinter dem Rücken verschränkt hielt, zeugten von seiner geradezu meisterhaften Selbstbeherrschung.
Madeline musterte ihn prüfend und war sich ziemlich sicher, dass er sie verzaubert hatte - denn wie sonst hätte er ihr seit Wochen in ihren Träumen erscheinen können? Oder sie dazu bringen können, ihn selbst jetzt, in einem so peinlichen Augenblick, mit schmachtenden, verliebten Blicken zu betrachten und seine eindrucksvollen Muskeln zu bewundern?
Seine bloße Nähe machte es ihr schon schier unmöglich, irgendetwas anderes zu tun, als ihn anzustarren.
Und so gab sie es schließlich auf, sich gegen seine Anziehungskraft zu wehren, und nutzte die Gelegenheit, um ihren bewundernden Blick über jeden einzelnen Zentimeter seiner imponierenden Gestalt gleiten zu lassen.
Der frische Abendwind zerzauste sein langes, offenes Haar und strich wie eine unsichtbare Liebkosung über seine glatte, rabenschwarze Fülle. Eine pulsierende Wärme begann Madeline zu durchfluten. Wie so oft, seit er seine Pilgertracht abgelegt hatte, erfasste sie ein unwiderstehliches Bedürfnis, sein Haar zu berühren, das ihre Fingerspitzen vor Eifer kribbeln ließ.
Sie starrte ihn an, verblüfft über ihren nahezu zwanghaften Wunsch, ihre Hände unter dieses dichte schwarze Haar zu schieben und seine seidig kühlen, glatten Strähnen durch ihre Finger rieseln zu lassen.
Sie brannte förmlich darauf, sich dieses Vergnügen zu gönnen ... und wenn auch nur ein einziges Mal.
Und das so bald wie möglich, so lange sie noch für solch weibliche Frivolitäten Zeit hatte.
Mit einem gereizten Seufzer wandte sie ihren Blick zur Seite und schaute über endlose, mit Heidekraut bestandene Hänge zu den stillen Gewässern eines fern liegenden Sees hinüber, dessen spiegelglatte Oberfläche in der aufziehenden Abenddämmerung von einem intensiven Stahlblau war.
So vertraut wie ihr diese Landschaft war, so neu und verwirrend waren die Gefühle, die ihr Schattenmann in ihr erweckte.
So beängstigend unwiderstehlich.
Sie blickte wieder zu ihm hinüber, und weitere Schauer liefen ihr über den Rücken, aber diesmal waren es ausgesprochen wohltuende, die sich alle miteinander zu vereinen schienen, um sich dem unverkennbar sinnlichen Pulsieren zwischen ihren Schenkeln anzuschließen.
Sie erkannte sich kaum wieder, als sie ihren Griff um ihre Röcke noch verstärkte und ihr der Atem angesichts ihrer prompten und heftigen Reaktion auf ihn stockte. Sie kniff die Augen fest zusammen und wünschte, die verführerischen Empfindungen, die sie durchrieselten, diese beinahe schmerzhafte Sehnsucht nach etwas, was nicht sein konnte, wären verschwunden, wenn sie sie wieder öffnete.
Aber sie waren nicht verschwunden.
Wenn überhaupt, wurden sie höchstens nur noch stärker.
Kaum öffnete sie die Augen, begann das aufreizende Pochen so nahe am Zentrum ihrer Weiblichkeit sich wie eine süße Schwere bis in jeden Winkel ihres Körpers auszubreiten.
Sogar ihre Zehen wurden warm und kribbelten.
Das unerhört Intime ihrer Stellung - mit bis zur Taille hochgezogenen Röcken über dem Boden kauernd, und das mit ihm so dicht in ihrer Nähe - erregte sie, egal, aus
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