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MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung

MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung

Titel: MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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zwei Finger an die Stelle und drückte sanft darauf, bis das nervöse Zucken nachließ.
    »So wie ich gerade das Zucken an deinem Kinn gelindert habe, erfüllt auch eine Dirne ihren Zweck«, erklärte sie in ruhigem, gefasstem Ton ... und dachte an ihre Freundin Nella.
    Unwillkürlich zog sie das Plaid noch etwas fester um die Schultern und bemühte sich, ihren Gedanken im Keim zu ersticken. Nicht, dass ihre bürgerliche Freundin je einen solch trostlosen Weg wie diese Schänkendirne eingeschlagen hätte.
    Aber auch Nella hatte sehr viel Schlimmes durchgemacht, seit sie als blutjunges Mädchen von zu Hause fortgeholt worden war, um einem Großgrundbesitzer, dessen unfruchtbare Ehefrau ihm keine Erben schenken konnte, Söhne zu gebären.
    Ein schwaches Echo des längst vergangenen Kummers ihrer Freundin durchflutete Madeline. Erschaudernd schlang sie ihre Arme um die Taille und war froh, dass Nellas Schmerz sich mit den jähren in stille Resignation verwandelt hatte.
    Madelines eigene Entrüstung über die Vergangenheit ihrer Freundin aber hatte niemals nachgelassen.
    Makellose Zähne, helle Augen und eine robuste Konstitution hatten Nellas Schicksal bestimmt und sie in ein Leben katapultiert, das sie mit der Zeit zu akzeptieren und sogar zu schätzen gelernt hatte... bis sie den gravierenden Irrtum begangen hatte, den kleinen Jungen, die nie erfahren durften, dass sie ihre Mutter war, zu viel Zuneigung entgegenzubringen.
    Und sich in die hoch gestellte Persönlichkeit zu verlieben, deren Namen preiszugeben sie sich bis heute weigerte.
    Von ihrer Bewunderung für Nella ein wenig ermutigt, riskierte Madeline noch einen weiteren Blick auf den Gemeinschaftsschlafraum. Sein niedriger, bogenförmiger Eingang stand jetzt leer, doch aus der dahinter liegenden Dunkelheit drangen grunzende Laute und das Rasseln schwerer Atemzüge.
    Madeline wandte sieh wieder Iain zu. »Wenn überhaupt«, sagte sie, »sollte man solchen Frauen Mitgefühl entgegenbringen.«
    Großes Mitgefühl sogar, aber auf keinen Fall Verachtung.
    Und sie konnte auch nicht eine einzige dieser Frauen verurteilen.
    Hatte sie sich nicht selbst noch vor wenigen Augenblicken an Iain MacLeans Brust geschmiegt? Voller Staunen über die festen Linien seiner ausgeprägten Muskeln, die sogar unter seinem ledernen Brustpanzer und den Falten seines Plaids nur allzu deutlich spürbar waren?
    O ja, sie hatte sich an seiner Wärme, an seiner maskulinen Kraft erfreut, seinen Geruch ganz tief eingeatmet - und sich nach noch viel mehr gesehnt.
    Sie hatte sich in seinen Küssen verloren und ihn förmlich angefleht, sie zu vertiefen. Und sich nichts sehnlicher gewünscht, als dass er noch viel öfter, als er es bisher getan hatte, mit seiner Zunge zwischen ihre Lippen gleiten und sie mit der ihren vereinen würde!
    Tatsächlich war sie sogar nahe daran, ihn aufzufordern, sie erneut zu küssen.
    Und zwar augenblicklich.
    Unverzüglich.
    Und ohne auch nur im Geringsten den nervös aussehenden Schankwirt zu beachten, der in diesem Augenblick in ihre Richtung eilte.
    Sein halb besorgter, halb selbstgefälliger Gesichtsausdruck verriet ihr, dass ihr Nachtquartier nun endlich vorbereitet war.
    Madelines Magen verkrampfte sich, ihr Mut geriet ins Schwanken. »Ach, du liebe Güte«, brachte sie gerade noch heraus, da sie plötzlich von großer Panik erfasst wurde.
    Verlegen löste sie sich aus den Armen ihres Schattenmannes, senkte ihren Blick und begann dann mit viel Getue ihre Röcke glatt zu streichen... ein Ablenkungsmanöver, damit er ihr heftiges Erröten nicht sah.
    Oder gar bemerkte, wie aufgewühlt sie innerlich noch immer war.
    Und was sie wirklich für ihn fühlte.
    »Aye, sehr lieb«, stimmte er ihr zu, ohne auch nur eine Spur seines früheren Zorns in seiner Stimme. Dann legte er einen Finger unter ihr Kinn und hob behutsam ihr Gesicht zu sich empor. »Sehr, sehr lieb und viel zu süß.«
    »Zu süß?«
    Er nickte. »Zu lieb und süß für jemanden wie mich, mein schönes Kind«, sagte er, und sein heiserer Ton ließ ihre Knie ganz weich werden. »Und viel zu begehrenswert, um ein Leben der Abstinenz und des Fastens hinter hohen Klostermauern zu fristen ... egal, wie viele stümperhafte Angsthasen hinter dir her sein mögen.«
    Madeline zog überrascht die Luft ein. »Du weißt es?«
    »Mein ärgster Fehler ist meine Unfähigkeit, mich zu beherrschen, meine Schöne. Mit meinem Verstand dagegen ist und war bisher immer alles in Ordnung, kann ich dir versichern.« Er

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