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MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung

MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung

Titel: MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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schenkte ihr eins seiner schiefen, sichtlich ungeübten Lächeln, dessen Unvollkommenheit ihr schier das Herz zerriss.
    Dann senkte er den Kopf und drückte einen Kuss auf ihre Wange. »Oder darf ich hoffen, dass du mich so unwiderstehlich findest, dass du gar nicht anders könntest, als mir in die Arme zu sinken?«
    »I-ich...«, stammelte Madeline, da ein merkwürdiger Schwindel sie erfasst hatte, der sie um jeden klaren Gedanken brachte.
    »Verzeihung«, sprach der Wirt sie von hinten an und räusperte sich umständlich.
    Iain MacLean fuhr zu ihm herum. »Unser Zimmer ist bereit ?«
    »Und keineswegs zu früh, scheint mir.« Der Mann warf einen beredten Blick auf Madeline, die ob seiner Worte und seines
    Blicks zusammenfuhr, als hätte er sie mitten ins Gesicht geschlagen.
    Iains Finger schlössen sich um ihr Handgelenk, als spürte er, dass sie kurz davor war aufzuspringen. »Ist das Zimmer auch sauber? Ich möchte nicht in meinen Kleidern schlafen müssen.«
    Der Wirt ignorierte die Anspielung und tupfte sich mit seinem Geschirrtuch den Schweiß von der Stirn. »Wir sind bis unter die Dachbalken ausgebucht, werter Herr, aber ich hab das Zimmer persönlich hergerichtet tfnd versichere Euch, dass Ihr es gut ausgestattet finden werdet und« - er hielt inne und warf einen weiteren Blick auf Madeline - »für Eure Zwecke auch ungestört genug.«
    Madelines Herz pochte noch heftiger als der Regen gegen die Fensterläden draußen, und rasch wandte sie sich ab und ließ die feuchte Luft, die durch die hölzernen Schlitze drang, ihre erhitzten Wangen kühlen.
    Ein schrilles, weibliches Lachen erklang aus dem Gemeinschaftsschlafraum, und Madeline überlief es heiß und kalt zugleich.
    Iains Augenbrauen fuhren in die Höhe, sein gut aussehendes Gesicht verdüsterte sich vor Missfallen. Dann richtete er einen scharfen Blick auf den Inhaber der Herberge. »Das Zimmer wird doch wohl nicht für...« D en Rest des Satzes Heß er unbe endet.
    Nicht im Mindesten verblüfft über die Frage, nahm der Wirt eine Laterne von einem Regal und entzündete mit geschickten Händen ihren Docht. Dann deutete er auf eine schmale, dunkle Treppe im Hintergrund des Raums.
    »Ich versichere Euch, dass nur Leute von Rang diese Treppe benutzen«, erklärte er und warf sich noch mehr in seine breite Brust. »Alle anderen vergnügen sich hier unten. Ihr, Mylord, werdet die Nacht in einem vorzüglichen Quartier verbringen.«
    »Dann führ uns dort bitte endlich hin«, forderte Iain ihn auf.
    Der Schankwirt nickte erfreut. »Wenn Ihr mir bitte folgen würdet«, sagte er und hob seine Laterne.
    Mit für einen so beleibten Mann erstaunlicher Behändigkeit fuhr er herum, bahnte sich geschickt einen Weg durch die Menge und steuerte auf die hintere Wand und die tief in ihrem massiven Mauerwerk verborgene Wendeltreppe zu.
    Iain eilte ihm nach, und sein unnachgiebiger Griff um Madelines Handgelenk ließ ihr gar keine andere Wahl, als sich seinen großen Schritten anzupassen, obwohl ihr Blick immer wieder voller Unbehagen zu dem sich vor ihnen öffnenden dunklen Eingang glitt.
    Zugig, kalt und nur schwach von einigen wenigen flackernden Wandfackeln erhellt, wand sich die Treppe hoch ins dunkle Unbekannte - obwohl Madeline, wenn sie ehrlich war, im Grunde sehr genau wusste, was sie hinter diesen ausgetretenen Steinstufen erwartete.
    Sollte sie ihren sinnlichen Begierden unterliegen.
    Aber sie hatte nicht die Absicht, sich ihren Gelüsten hinzugeben.
    Egal, wie sehr ihre Lippen auch prickeln und sich nach weiteren heißen Küssen ihres Schattenmanns verzehren mochten.
    Und egal, wie sich ihr Herz zusammenzog, wenn sie auch nur daran dachte, noch sehr viel persönlichere und intimere Erfahrungen mit ihm zu erleben ... so wie sie sie in ihren geheimsten Träumen schon unzählige Male mit ihm erfahren hatte.
    Unwillkürlich ballte sie die Fäuste und versuchte, ihr inneres Auge vor diesen beunruhigenden Bildern zu schließen. Aber sie ließen sich nicht aus ihrem Kopf verbannen und drohten alles zu zerstören, was sie für richtig und für achtbar hielt.
    In der sicheren Überzeugung, dass er sie ganz und gar verzaubert hatte, stieg sie hinter ihm die Turmtreppe hinauf, wäh rend das Chaos der widersprüchlichen Emotionen, die in ihr kämpften, sich mit jedem Schritt vergrößerte.
    »Vorsicht, Madeline, die letzten Stufen sind ein bisschen glatt«, sagte Iain warnend über seine Schulter und ließ ihr Handgelenk los, um seine starken, warmen Finger mit den ihren

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