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MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung

MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung

Titel: MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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zu verschränken.
    Seine Berührung und der Druck seines festen, aber sanften Griffs sandten ein heißes Prickeln ihren Arm hinauf.
    Vorsicht , hatte er gesagt.
    Die Worte brachten Madeline f a st zum Lachen.
    Zum Lachen, weil er nicht einmal den Schimmer einer Ahnung hatte, welch große Vorsicht sie bereits walten ließ. Allein schon seine simple Warnung und der Klang seiner tiefen, wunderbaren Stimme raubten ihren Beinen alle Kraft.
    Lösten eine derartige Schwäche in ihnen aus, dass sie selbst auf den wenigen Stufen, die nicht glitschig waren, auszurutschen drohte.
    Mit dem Gefühl, in der Falle zu sitzen, gleichzeitig ängstlich und aufgeregt, folgte sie ihm zum Treppenabsatz, und kaum hatte sie einen Fuß auf die etwas schrägen Holzdielen gesetzt, verlor sie die letzten Reste ihres Muts.
    Und sie begann am ganzen Leib zu zittern.
    Ihre Schwäche beschränkte sich nun nicht mehr nur auf ihre Beine; ihr gesamter Körper fühlte sich so an, als habe er sich in Wackelpudding verwandelt.
    Komme, was da wolle, sie wusste, sie war kurz davor, die Nacht mit ihrem Schattenmann zu verbringen.
    Eine ganze Nacht des Alleinseins mit dem Mann, der vom ersten Augenblick an, als sie ihn so warm in ihrem Herzen hatte spüren können, ihre Seele in Besitz genommen hatte.
    »Das ist Euer Zimmer«, erklärte der Inhaber des Gasthofs stolz, seine Stimme überlaut in dem stillen Korridor.
    Er zeigte auf das Ende des kurzen, nur schwach beleuchteten
    Gangs, wo unter einer erstaunlieh solide aussehenden Tür der sehwache Schein eines weichen, goldenen Lichts hervordrang.
    Dann trat er vor, und seine erhobene Laterne warf unheimliche Schatten auf die Wände ... die alle wie lange, anklagende Finger auf Madeline zu deuten schienen.
    Iain MacLean drückte ihre Hand, aber die zweifellos beruhigend gemeinte Geste verunsicherte Madeline noch stärker. Allein schon dieser simple körperliche Kontakt mit ihm genügte, um sie auf prickelnde Weise zu erregen.
    Als sei ihm dies durchaus bewusst, warf er einen raschen Blick über seine Schulter und hob fragend die Augenbrauen.
    War sie bereit ?
    Ebenso wortlos nickte sie ihm zu und ersparte sich die Schande, eine Lüge auszusprechen.
    Vor ihnen hatte der Wirt inzwischen das Ende des düsteren Gangs erreicht und öffnete bereits die Tür zu ihrem Zimmer. Ein freundlicher gelber Lichtstrahl fiel aus dem Raum, dessen einladende Helligkeit die unheimlichen Schatten bannte.
    In Madelines Hals bildete sich ein dicker Kloß, und sie schluckte heftig.
    Aber dann presste sie die Lippen zusammen und beschloss, das Beste aus einer Situation zu machen, an der sie ohnehin nichts ändern konnte.
    Denn ein Rückzug war jetzt nicht mehr möglich.
    Und erst bei Sonnenaufgang des nächsten Tages würde sich erweisen, ob die langen Stunden der Zweisamkeit mit Iain MacLean sie mit bitterer Reue oder freudiger Erleichterung darüber erfüllen würden, auf die - wie sie wusste - wonnevollste Erfahrung ihres ganzen Lebens verzichtet zu haben.
    In der gleichen nassen, windgepeitschten Nacht, aber in einer sehr viel weniger bequemen Unterkunft tief in den Verliesen
    Abercairn Castles, atmete Sir John Drummond, der wahre Herr der Burg und all der zu ihr gehörenden Ländereien, mit einem pfeifenden Geräusch die kühle, muffig riechende Luft in seiner Zelle ein. Sie war das Beste, was er in dieser furchtbaren Umgebung hatte finden können.
    Im Stillen dankte er dem Himmel dafür, dass er als junger Mann, gleich nach seiner Ernennung zum Oberhaupt des Clans, die Benutzung dieses Höllenlochs ein für alle Mal verboten hatte.
    Es war kaum mehr als eine eng e , feuchte Nische, nicht größer als ein Schrank in der unbedeutendsten aller Burgen und absolut übel riechend.
    Ein Ort, den man auch als menschenunwürdig bezeichnen konnte.
    Und Sir John war immer stolz darauf gewesen, ein gerechter, großzügiger und gutmütiger Mensch zu sein.
    Und es war gerade diese Weichherzigkeit, dieser Mangel an Härte und Feuer in seinem Herzen, was ihn bei seinen Leuten zwar zu einem beliebten Gutsherrn, aber nicht unbedingt auch zu einem angesehenen Clanchef machte.
    Oder eigentlich sogar zu einem schlechten, wäre irgendjemand so herzlos oder freimütig genug gewesen, ihm die Wahrheit ins Gesicht zu sagen.
    Eine Wahrheit, die ihn in seine derzeitige Zwangslage gebracht hatte und ihn zweifellos das Leben kosten würde.
    Aber nicht das seiner ge li ebten Tochter.
    Und ihr zuliebe - um sicherzustellen, dass sie weiterlebte und ihr nichts

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