Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung

MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung

Titel: MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
Vom Netzwerk:
den Highlands überall sehr geschätzter Leckerbissen, und ihr zartes, wohlschmeckendes Fleisch war immer eins von Sir Johns Lieblingsgerichten gewesen. Und so wurde er fast ohnmächtig vor Hunger, als ihr köstliches Aroma die winzige Zelle zu erfüllen begann.
    Sein leerer Magen verkrampfte sich, und das Wasser wäre ihm im Mund zusammengelaufen, wenn er noch genügend Flüssigkeit in seinem Körper gehabt hätte.
    Silberbein brach einen knusprig gebratenen Schenkel ab und schwenkte ihn vor Johns Gesicht. »Es wäre sehr zu Eurem Vorteil, wenn Ihr reden würdet«, erklärte er ihm und hielt den Schenkel Sir John so nah vors Gesicht, dass er beinahe dessen Nase streifte.
    Doch genauso schnell zog er ihn auch wieder zurück. »Denkt nach, wenn ich gegangen bin, dann werdet Ihr vielleicht einsehen, dass es vernünftiger wäre, Euch nicht so kampflustig zu zeigen.«
    Als Sir John erkannte, dass Silberbeins Quälereien damit für heute ein Ende hatten, überließ er sich seiner Erschöpfung und ließ den Kopf an die mit Schlick bedeckte Steinmauer hinter ihm zurücksinken.
    Die Anstrengung, ihn hochzuhalten, so lange Logie ihm gegenüber gestanden hatte, hatte seine Kräfte über alle Maßen strapaziert.
    Zu müde, um auch nur zu seufzen, schloss er die Augen und wünschte, sein Geruchssinn wäre den gleichen Weg gegangen wie seine zu nichts mehr zu gebrauchende Zunge.
    Doch dann glitt der Anflug eines Lächelns über John Drum monds ausgemergeltes Gesicht.
    Die Schwäche seiner Zunge kümmerte ihn nicht. Und er war ungemein erleichtert, dass er auch weiterhin die Fähigkeit besaß, Silberbeins Versuchen zu Widerstehen, seinen Widerstand zu brechen, denn er war durchaus noch in der Lage, sich verständlich zu machen, wenn er sprechen wollte.
    Aber er wollte es eben nicht. Eher würde er sich die Zunge herausreißen.
    Denn die Fragen dieses Schurken zu beantworten würde bedeuten, seine Tochter zu einem sicheren Tod zu verurteilen.
    Abercairn Castle verfügte in der Tat über ein ansehnliches geheimes Lager voller englischer Juwelen. Und es stimmte auch, dass sie mit Billigung des verstorbenen Königs Robert in den Besitz der Drammonds gelangt waren.
    Aber als Kriegsbeute.
    Zur Anerkennung und Belohnung für die Waffenhilfe und die Loyalität der Drammonds bei der Schlacht von Bannockburn, aus der der heldenhafte König Robert Bruce seinen triumphalsten Sieg über die Engländer davongetragen hatte.
    Und würde Silberbein das Versteck eines derartigen Schatzes kennen, gäbe es für ihn keinen Grand mehr, Madeline am Leben zu lassen.
    Wieder atmete John Drummond pfeifend ein und strich mit der Zunge über seine ausgedörrten Lippen.
    Außer ihm kannte nur seine Tochter Abercairns Geheimnisse.
    Und deshalb schwieg John Drummond.
    Und betete zu allen Heiligen im Himmel, ihm zumindest so lange das Leben zu erhalten, bis seine Tochter sich von Abercairn ganz weit entfernt hatte, so weit ihre Füße sie nur tragen konnten.

Kapitel 11
    J ain starrte auf die Eichenpaneele der massiven Holztür, und seine Finger verkrampften sich um ihren stabilen Eisenriegel, als er versuchte, tief in seinem Innersten den Mut zu finden, die gut geschmierte Stange in ihre Halterung zu schieben.
    Denn das zu tun würde bedeute n , sich mit Madeline Drummond in dem Zimmer einzuschließen ... sie in diesem Zimmer mit ihm einzuschließen.
    Letzteres war der Grund, der ihn zögern ließ.
    Der Wirt hatte nicht gelogen, was die Ausstattung des Raums betraf. Mit einem zufriedenen Lächeln hatte er sie hineingeführt, die dicke, mit Federn gefüllte Matratze sogar noch einmal aufgeklopft und ihnen dabei voller Stolz erklärt, sie sei gefüllt mit Schwanendaunen. Und obwohl Iain das sehr bezweifelte, ließen die Breite des Betts und seine luxuriöse Ausstaffierung es doch sehr verführerisch erscheinen.
    Das ganze Zimmer erwies sich als sehr einladend.
    Fest geschlossene Fensterläden hielten den schlimmsten Wind und Regen ab, aber es drang immer noch genügend Zugluft durch die Ritzen, um die Wandbehänge in Bewegung zu versetzen und die Flammen der wenigen brennenden Kerzen aufflackern zu lassen.
    Ein prächtiger Kandelaber stand auf einem stabilen Tisch neben dem Bett ... zusammen mit einem Tablett mit Haferküchlein, Honig und appetitlich aussehendem Käse. Zwei Trinkbecher und ein irdener Krug, der feinsten Wein aus der Gascogne enthielt, wie der Wirt behauptet hatte - vervollständigten das verlockende Arrangement.
    Und all diese unerwarteten

Weitere Kostenlose Bücher