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MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung

MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung

Titel: MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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die er vorher schon bemerkt hatte, umwölkten nun wieder ihre schönen Augen.
    »Da ist etwas, was ich dich fragen muss, Iain MacLean«, sagte sie mit vorgeschobenem Kinn und strengem Blick. »Und ich muss die Antwort wissen, bevor ich mich deinen ... ähm ... freundlichen Zuwendungen hingebe.«
    »Dann nur zu, denn ich habe nicht die Absicht, dir irgendetwas zu verschweigen, meine Schöne«, sagte er und meinte es auch so.
    »Bist du verheiratet?«, entfuhr es ihr, und eine heiße Röte kroch in ihre Wangen. »Oder gibt es eine Dame, der dein Herz gehört?«
    Iain blinzelte, für einen Moment verwirrt, gleichzeitig aber froh, dass sie das Thema angeschnitten hatte.
    Weil es eigentlich nur bedeuten konnte, dass auch ihr etwas an ihm gelegen war.
    Zärtlich nahm er eine ihrer Hände zwischen die seinen und drückte sie. »Ich war einmal verheiratet«, beantwortete er ihre Frage wahrheitsgemäß. »Aber meine Frau ist nur noch eine traurige Erinnerung in meinem Leben, Madeline. Sie ist tot, schon seit über einem Jahr.«
    »Aber aus deinem Herzen ist sie nicht verschwunden?«, beharrte Madeline zu seiner Überraschung. »Du liebst sie immer noch.«
    Iains Augenbrauen zogen sich zusammen, und seine ursprüngliche Freude über ihre Frage schlug nun vollends in Verwirrung um. Da er aber versprochen hatte, sie nicht zu belügen, beantwortete er auch diese Frage ehrlich. »Sie wird immer in meinem Herzen sein, das stimmt.«
    Aber niemals so wie du, gab ihr dieses Herz die Antwort, die sie brauchte.
     
    »Du brauchst was?«
    Donall der Kühne, das stolze und mächtige Oberhaupt des MacLean-Clans, verschränkte seine muskulösen Arme vor der Brust und blickte auf die kleine alte Frau hinunter, die in dem eindrucksvollen Burgsaal Baldoons vor ihm stand.
    Devorgilla, Doons ortsansässige Zauberin, klein, dünn und wie ein Rabe von Kopf bis Fuß in Schwarz gehüllt, räusperte sich und stieß einen blasierten Seufzer aus.
    Ja, sie gestattete sich dann sogar noch einen weiteren.
    Sie hatte die lange und anstrengende Reise von ihrem Häuschen auf der anderen Seite Doons auf sich genommen, hatte Hochmoore und Sümpfe durchquert und das Peitschen des scharfen Windes und Regens ertragen, ohne sich auch nur im Mindesten darüber zu beklagen.
    Und nun, da der Mann, den sie brauchte, vor ihr stand, würde sie sich durch nichts und niemanden davon abbringen lassen, ihm ihre Forderungen zu stellen.
    Und schon gar nicht, wenn diese dem Bruder des Clanoberhauptes, Iain dem Zweifler, zugutekommen würden, der - wie Devorgilla wusste - in diesen vielversprechenden, wunderbaren Tagen allerdings alles andere als zweifelnd war.
    »Nun?«, fragte der Gutsherr und zog mit strenger Miene eine seiner dunklen Augenbrauen hoch.
    »Ich brauche jemanden, der mit Leder umzugehen versteht«, erklärte sie und begann an ihren knotigen Fingern ihre Wünsche abzuzählen. »Und auch einen Goldschmied oder jemanden, der Schmuck herstellen kann, einen flinken Diener und eine Passage für ihn auf Eurem schnellsten Schiff.«
    Donall MacLean gelang es nicht ganz, seine Überraschung zu kaschieren. »Wirst du mir auch sagen, wozu du diese Männer brauchst?«
    Devorgilla schürzte ihre Lippen, und ihre Augen funkelten vergnügt, als sie verneinte. Sie liebte Geheimnisse und Intrigen und hegte die unerschütterliche Überzeugung, dass Magie und Einmischung ihren gottgewollten Platz in dieser Welt besaßen ... so lange diese Dinge irgendjemandem zugutekamen .
    Und sie hatte in ihrem Leben schon sehr viel Gutes getan, wie der MacLean eigentlich wissen müsste.
    Das schwache Lächeln, das um seine Mundwinkel erschien, verriet ihr, dass er sich darüber durchaus im Klaren war. »Hat das alles etwas mit meinem Bruder zu tun?«
    Devorgilla schenkte ihm ihr spitzbübischstes Lächeln und zuckte mit den Schultern. »Schon möglich«, gab sie zu und war ungemein erfreut, unverhohlene Neugier in den dunklen Augen des gut aussehenden Clanchefs aufblitzen zu sehen.
    »Hast du Nachricht von Iain?« Donalls Augen wurden schmal. »Geht es ihm gut?«
    »Bekomme ich eine warme Mahlzeit und ein weiches Bett für diese Nacht?«, begann sie zu feilschen, da sie genau wusste, dass Donall MacLean das Spielchen kannte und ihre Forderungen auf jeden Fall erfüllen würde.
    Und so trat sie noch ein bisschen näher an ihn heran, berührte mit ihren knotigen Fingern seinen muskulösen Arm und warf einen vielsagenden Blick durch den dunklen Burgsaal, in dem etliche Männer bereits schnarchend

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