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MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung

MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung

Titel: MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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verheiratet.
    Die Frau, der er einst sein Herz geschenkt hatte, war tot.
    Für einen Moment schloss Madeline die Augen und schickte ein stummes Dankgebet gen Himmel. In ihrer finstersten Stunde hatte das Glück ihr schließlich doch zugelacht und ihr einen kleinen Hoffnungsstrahl geschickt.
    Und sie gedachte sich mit aller Kraft an diesen Hoffnungsschimmer zu klammern.
    Eine immense, geradezu überwältigende Erleichterung durchflutete sie. Sie konnte - und wollte - niemals die Mätresse eines Mannes sein; die Ursache des Leids einer anderen Frau.
    Nicht einmal auf Kosten ihres eigenen.
    Und obschon sie den Gedanken hasste, auch nur einen kleinen Winkel des Herzens ihres Schattenmanns teilen zu müssen - seine Liebe, falls es ihr gelang, sie zu gewinnen -, war die Vorstellung, ihn mit der Erinnerung an eine verstorbene Ehefrau zu teilen, eine Bürde, die sie mit Freuden auf sich nahm.
    Sie seufzte, als seine wundervolle goldene Wärme sie wieder durchflutete, die ihr schon so vertraut und teuer war. Iain MacLean, ihr tapferer, schöner Herr der Highlands, war ein freier Mann. Frei für sie.
    Und sie für ihn.
    Mit einem überwältigenden Gefühl der Erleichterung, das sie nahezu all ihre Hemmungen vergessen ließ, räkelte sie sich wohlig auf dem breiten Himmelbett, obwohl sie bis auf ihr hauchdünnes, arg zerrissenes Unterkleid und das grobe Leintuch, das sie um ihr feuchtes Haar geschlungen hatte, gänzlich unbekleidet war. Sie beobachtete Iain und fragte sich, ob ihre Augen ihm wohl verraten mochten, was sie tief in ihrem Innersten bewegte.
    Er stand vor dem Tisch und machte ein etwas übertriebenes Aufhebens um die Schale mit der Torfmoostinktur. »Vertraust du mir, meine Schöne?«, fragte er plötzlich und drehte sich zu ihr um, und in seinen dunklen Augen spiegelte sich eine sehr viel komplexere Frage, als es seine Worte anzudeuten schienen.
    Madeline blinzelte verwirrt. »Ich würde hier nicht fast vollkommen nackt liegen, wenn ich es nicht täte.«
    Er trat näher und strich mit den Handrücken über die nackte Haut an ihren Schultern, eine so unbeschreiblich behutsame
    Berührung, dass ein wohliges Erschauern Madeline durchlief. »Und der Umstand, dass du fast vollkommen nackt bist, meine Schöne, hat sehr viel mit dem zu tun, was ich dich fragen wollte«, entgegnete er mit ungewöhnlich heiserer Stimme.
    In einem Ton, der so weich und glatt und einschmeichelnd war, dass er die merkwürdigsten Empfindungen in Madelines Bauch bewirkte. Köstliche Gefühle, die ihr die Durchsichtigkeit ihres fadenscheinigen Unterkleids noch sehr viel stärker zu Bewusstsein brachten.
    »Aye, es ist Nacktheit, worüber" ich mit dir sprechen muss«, sagte er, und einen beklemmenden Moment lang fragte Madeline sich, ob er womöglich mit einer ähnlichen Gabe gesegnet war wie sie.
    Bevor sie jedoch etwas erwidern konnte, schob er die Falten seines Plaids beiseite und erlaubte ihr einen Blick auf seinen ledernen Brustpanzer und die beiden, tief auf seinen Hüften sitzenden Gürtel. An dem einen trug er seine prall gefüllte Geldbörse, an dem anderen sein Schwert.
    »Selbst Herren der Highlands schlafen nicht voll angekleidet, meine Schöne«, sagte er und bedachte sie mit einem seiner schiefen, herzbewegenden kleinen Lächeln. »Was ich wissen möchte, ist, ob du mir genug vertraust, um mir zu erlauben, so zu schlafen, wie ich es normalerweise tue?«
    Madeline blinzelte, obwohl ihr durchaus klar war, was er meinte.
    Er bat sie um Erlaubnis, nackt zu schlafen.
    Nervös befeuchtete sie ihre Lippen und hoffte, dass ihre Erwiderung nicht wie ein Krächzen klang. Sie konnte sich nichts Schöneres vorstellen, als dass er nackt an ihrer Seite schlief!
    Ehrlich gesagt, hatte sie ihn in ihren Träumen sogar schon viele Male so gesehen. Ihn aber hier, in der Bealität, nackt vor sich zu sehen, in Fleisch und Blut und nicht vom Nebel eines Traums verhüllt, wäre ein über alle Maßen beglückendes Geschenk.
    »Durch meine Pflichten als Tochter des Burgherrn in Abercairn habe ich schon viele Männer nackt zu Bett gehen sehen, und da werde ich mich auch nicht an deinem Adamskostüm stören«, erklärte sie, obwohl ihr durchaus bewusst war, dass sein Körper völlig anders sein würde als der irgendeines anderen nackten Mannes.
    Es waren überwiegend kleine Jungen und Knappen gewesen, die sich in der sommerlichen Hitze in den Seen um Abercairn vergnügt hatten. Und ältere Ritter, die bei ihrem Vater zu Gast gewesen waren und denen sie, wie

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