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MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung

MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung

Titel: MacLean 02 - Im Suessen Bann Der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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und beobachtete, wie jemand die Tür aufriss und ein ganzer Strom krakeelender Männer ins Freie strömte, um sieh um die herabgefallene Alestange zu scharen.
    Zwei dieser Männer erkannte er.
    Es waren die Kerle, die sich eingebildet hatten, sie könnten seine Dame schikanieren.
    Und er war im Grunde sogar froh über ihr Erscheinen, weil es ihn von den Geräuschen hinter ihm ablenkte, die ihm verrieten, dass Madeline soeben aus der Wanne stieg. Aber es erinnerte ihn auch an die Gefahr, in der sie schwebte ... und dies war ein Gedanke, der seine Leidenschaft von einer Sekunde auf die andere erkalten ließ.
    Die beiden Männer schlichen im Schutz einer Mauer zu den Stallungen hinüber, aber das Licht, das durch die Fenster auf den Hof fiel, gab Iain ausreichend Gelegenheit, sich ihre Gesichter einzuprägen.
    Zum zweiten Mal in dieser Nacht glitt seine Hand zu seinem Schwert, aber diesmal ließ er sie dort liegen. Und streichelte den Griff. So wahr er lebte und atmete, ihrer nächsten Begegnung mit ihm würden diese beiden Verbrecher nicht entkommen ... vorausgesetzt natürlich, dass Madelines Entsetzen über ihren Anblick tatsächlich auf die Art von Verbrechen hindeutete, wie Iain sie vermutete.
    Und das war etwas, was er unbedingt herausfinden wollte.
    Ein leises Schuldbewusstsein beschlich ihn angesichts des Kummers, den er Madeline womöglich zufügen würde, als er den Lederbeutel an seinem Gürtel öffnete, um das kleine silberne Votivfigürchen in Form eines Beins herauszunehmen.
    »Sag mir, wann ich mich umdrehen kann, denn ich möchte mit dir reden«, bat er sie, während er das Votiv umklammerte und ungeduldig darauf wartete, endlich Antworten auf seine Fragen zu erhalten.
    »Ich bin so weit«, sagte sie, nachdem er eine ganze Weile lang nur leise, raschelnde Geräusche hinter sich vernommen hatte.
    Und da drehte er sich endlich um. In das Plaid seiner Schwester gehüllt, stand sie da und beäugte ihn mit einem misstrauischen Blick.
    »Ich möchte dich nicht ängstigen, aber...« Er unterbrach sich, ohne den Satz zu beenden. »Glaub mir, ich wünschte, ich wäre ein bisschen wortgewandter, meine Schöne.«
    Sie tat seine Bemerkung mit einer Handbewegung ab. »Ich glaube, du kannst dich, wenn du willst, sogar sehr gut ausdrücken«, erklärte sie. »Aber Tatsache ist, dass auch ich dich um etwas bitten muss, und auch ich wünschte, das Reden fiele mir ein bisschen leichter.«
    »Ich werde dir alle Fragen beantworten, die du mir stellst... sobald du mir erklärt hast, warum du diese Dinge hier« - er unterbrach sich, um das Votivbild hochzuheben - »aus Kathedralenschreinen und heiligen Brunnen gestohlen hast?«
    Sie starrte das Votiv an, und alle Farbe wich aus ihrem Gesicht. »Woher hast du das?«
    »Gavin hat es gefunden«, antwortete er und legte das kleine silberne Bein auf den Tisch. »Er sah, wie es dir aus der Hand fiel, als du aus der Glasgower Kathedrale ranntest.«
    »Ich habe die Votive nicht gestohlen«, sagte sie mit brüchiger Stimme, in der Anspannung und aufgestaute Erregung mitschwangen. »Ich habe sie nur gesucht, mehr nicht.«
    »Und warum hast du sie gesucht? Du musst es mir erzählen«, beharrte er, obwohl es ihm einen Stich ins Herz versetzte, als er die Qual in ihren Augen sah. »Nur so kann ich dir helfen. Ich kann nicht gegen einen gesichtslosen Dämon ankämpfen.«
    »Mir kann niemand helfen.« Mit einem Ausdruck des Trotzes schob sie das Kinn vor, um ihre Tränen zurückzuhalten, und suchte tief in ihrem Inneren nach dem eigentlich so leicht entflammbaren Zorn, den sie normalerweise zügeln musste, um ihn vor der Außenwelt zu verbergen.
    Ein Blick auf das kleine silberne Bein, das auf dem Eichentisch lag, half ihr glücklicherweise, ihn zu finden.
    »Kannst du meinen Vater wieder zum Leben erwecken? Kannst du die Zeit zurückdrehen und die furchtbare Tat ungeschehen machen, die ihn das Leben kostete? Ihn und noch so viele andere unschuldige Menschen?« Der heiße Kloß in ihrer Kehle machte ihr das Sprechen nahezu unmöglich, und dennoch wurde ihre Stimme mit jedem Wort noch etwas lauter. »Ein junger Ziegenhirte wurde bei lebendigem Leibe verbrannt, verstehst du. Verbrannt, und nur, weil er zur falschen Zeit am falschen Ort war ... kannst du auch das Leben dieses Jungen retten?«
    Iain starrte sie an und spürte, wie sich ihm vor Empörung der Magen umdrehte. »Bitte sag, dass es nicht das ist, was in Abercairn geschehen ist?«, bat er Madeline, obwohl er die Antwort bereits in

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