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Madame Bovary: Roman. Herausgegeben und übersetzt von Elisabeth Edl (German Edition)

Madame Bovary: Roman. Herausgegeben und übersetzt von Elisabeth Edl (German Edition)

Titel: Madame Bovary: Roman. Herausgegeben und übersetzt von Elisabeth Edl (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gustave Flaubert
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Personen keineswegs »stummen Gleichmut«!
    Zeit des Romanus-Marktes: Jahrmarkt zu Ehren des heiligen Romanus (23.  Oktober), der im 7.  Jahrhundert Bischof von Rouen war; auch einer der beiden Türme der Kathedrale Notre-Dame in Rouen trägt seinen Namen (Tour Saint-Romain). Der Romanus-Markt gehört zu Flauberts Kindheitserinnerungen.
    Anacharsis: Le Voyage du jeune Anacharsis en Grèce vers le milieu du IVe siècle avant l’ère vulgaire (1788) des Abbé Jean-Jacques Barthélemy war ein sehr erfolgreiches Werk über das Zeitalter des Demosthenes und hatte großen Einfluss auf die französische Literatur des frühen 19.  Jahrhunderts.
    Accessit: »In Frankreich gibt es drei Kategorien von Preisen: die ersten Preise, die zweiten Preise und etwas seltsames Drittes, das Accessit heißt und in Wirklichkeit ein Schwindel ist und eine Falle, denn es wird zwar der Name lobend erwähnt, aber man bekommt keine greifbare Belohnung«, so definierte Julien Green in Erinnerungen an glückliche Tage (1942) diese Belobigung für Schüler, die am Ende des Schuljahres zwar keinen Preis erhalten haben, einer Auszeichnung jedoch nahe gekommen sind (lat. »accessit proxime«).
    Eau-de-Robec: In diesen Bach ergossen sich einst die stinkenden Abwässer der Färbereien von Rouen, er ist heutzutage verschwunden; die parallel verlaufende Straße desselben Namens gibt es noch immer. Claude Monets Bild Le Ruisseau de Robec von 1869, das im Pariser Musée d’Orsay hängt, zeigt eine trostlose grau-braune Industrielandschaft (siehe den Ausstellungskatalog: Une ville pour l’impressionnisme. Monet, Pissarro et Gauguin à Rouen , éd. Laurent Salomé, Musée des Beaux-Arts 2010, S.  109).
    Rechen: Gitterähnliche Vorrichtungen, die vom Wasser mitgeführte Gegenstände bzw. auch größere Fische auffangen sollen.
    Béranger: Pierre Jean de Béranger (1780– 1857), Dichter und Sänger, der mit der Restauration sein Genre fand, »das liberale und patriotische Lied, das seine große Erfindung war und bleiben wird« (Sainte-Beuve). Seine antiklerikalen Satiren und politischen Pamphlete, die außerdem noch Napoleon verherrlichten, brachten ihn zweimal ins Gefängnis (1821 und 1828), seine populären Lieder trugen 1830 zum Sturz der Bourbonen bei, und schließlich wurde er zum großen Nationaldichter. Stendhal liebte ihn, Flaubert zitierte ihn zwar gern, verabscheute jedoch »diesen widerlichen Bürger, der die billige Liebe und die abgeschabten Röcke besungen hat« (23. August 1857 an Charles Baudelaire) mit zunehmendem Alter immer mehr: »Es gibt Dinge, nach denen ich einen Menschen auf den ersten Blick einschätze: 1. die Bewunderung für Béranger« (1. Juni 1853 an Louise Colet).
    Punsch: » PUNSCH Quelle des Taumels. / Junggesellenabend. Die Lichter löschen, wenn man ihn entzündet. / Und das erzeugt ›phantastische Flammen‹. / Romantisch (veraltet).« ( Wörterbuch der Gemeinplätze )
    Prüfung zum Sanitätsbeamten: Der »Officier de santé« war eine Art Schmalspurmediziner, den es von 1803 bis 1892 gab. Seine Ausbildung war kürzer als die eines richtigen Doktors der Medizin, er durfte nur in dem Departement arbeiten, in dem er seine Prüfung abgelegt hatte, und vor allem war es ihm strengstens untersagt, allein, das heißt ohne Beistand eines richtigen Arztes, größere chirurgische Eingriffe durchzuführen. Bei Zuwiderhandeln drohten dem Sanitätsbeamten empfindliche Strafen, insbesondere, wenn es nach unerlaubten Operationen zu Komplikationen kam. Ursprünglich hatte das Gesetz vom 19. Ventose des Jahres XI den Berufsstand des Sanitätsbeamten geschaffen, um die ländlichen Regionen Frankreichs besser mit Ärzten zu versorgen; in der Praxis entstand jedoch vor allem eine Konkurrenz zwischen den beiden Medizinergruppen; siehe auch S.  120 und 242.
    Dubuc: Dieser Name erinnert vom Klang her an »bouc«, also an den Ziegenbock, was in Verbindung mit dem Vornamen Héloïse (S.  31) natürlich besonders hübsch ist.

Kapitel II
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    versiegelt mit einem kleinen Siegel: Dieselbe Wiederholung macht Flaubert auch in einem Brief an Louise Colet vom 6. Juni 1853: »Ich habe mich selbst in nicht sehr lustigen Augenblicken beherzt am lebendigen Leib seziert. Ich bewahre in Schubladen Stilfragmente, versiegelt mit dreifachem Siegel, und sie enthalten so grässliche Protokolle, dass ich Angst habe , sie wieder zu öffnen, was übrigens ziemlich dumm ist, denn ich weiß sie auswendig.«
    gut sechs Meilen:

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