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Madame Bovary: Roman. Herausgegeben und übersetzt von Elisabeth Edl (German Edition)

Madame Bovary: Roman. Herausgegeben und übersetzt von Elisabeth Edl (German Edition)

Titel: Madame Bovary: Roman. Herausgegeben und übersetzt von Elisabeth Edl (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gustave Flaubert
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Christentums, einem Hauptwerk der französischen Romantik, nicht nur »zur Erholung«, sondern entnimmt ihm das ganze Instrumentarium von Leidenschaft und Weltschmerz, Ruinen und Gräbern, Melancholie und Ennui.
    – Ruinen: » RUINEN Verführen zum Träumen und schenken einer Landschaft Poesie.« ( Wörterbuch der Gemeinplätze )
    Nachen: » NACHEN Jedes Bötchen mit einer Frau darin. / ›Komm in meinen Nachen!‹« ( Wörterbuch der Gemeinplätze )
    Reiter mit weißer Feder: »Seit zwei Tagen suche ich nun schon, mich in Jungmädchenträume zu versetzen, und segle deshalb über die milchigen Ozeane der Literatur voller Schlösschen, Troubadoure mit Samtkappen samt weißen Federn«, schreibt Flaubert am 3.  März 1852 an Louise Colet. Und am 27. März verkündet er: »Heute abend bin ich damit fertig geworden, den ersten Entwurf meiner Jungmädchenträume hinzuschmieren. Wohl noch vierzehn Tage segle ich über diese blauen Seen, danach gehe ich auf den Ball und verbringe anschließend einen verregneten Winter, den ich mit einer Schwangerschaft abschließe.«
    – oder leidgeprüften Frauen: Mit Héloïse (1101– 1165) ist natürlich die Seelenfreundin Abélards gemeint. Agnès Sorel (1422– 1450) war die Favoritin Karls VII. (dem die Jungfrau von Orléans auf den Thron verholfen hatte) und die erste offizielle Favoritin in der Geschichte Frankreichs überhaupt; der Dauphin und spätere König Ludwig XI. soll sie vergiftet haben. Die Belle Ferronnière, eine Geliebte Franz’ I., wird noch heutzutage bewundert dank des gleichnamigen Porträts von Leonardo da Vinci im Louvre (das freilich Lucrezia Crivelli zeigt, eine Geliebte Sforzas). Clémence Isaure, eine legendäre Dichterin des 14. Jahrhunderts, entpuppte sich bereits zu Flauberts Zeit als reine Sagengestalt.
    – Ludwig der Heilige: Der fromme König Ludwig IX. starb 1270 beim achten Kreuzzug vor Tunis an der Pest; er soll im Wald von Vincennes unter einer ausladenden Eiche Hof gehalten und zu Gericht gesessen haben.
    – der sterbende Bayard: Pierre du Terrail, Seigneur de Bayard, war ein französischer Edelmann und Kriegsheld, bekannt als »Ritter ohne Furcht und Tadel«. Er begleitete König Franz I. nach Italien, war entscheidend am Sieg von Marignano 1515 beteiligt und wurde am 30.  April 1524 in Romagnano Sesia beim Rückzug der Franzosen verwundet: der Legende nach starb er, den Rücken an eine Weide gelehnt.
    – der Helmbusch des Béarners: Der weiße Helmbusch Heinrichs IV. (1553– 1610): »Sammelt euch um meinen weißen Helmbusch; ihr findet ihn stets auf dem Weg der Ehre und des Sieges!« soll der im alten Béarn geborene König vor der Schlacht von Ivry (14. März 1590) gesagt haben.
    – Keepsakes: Bücher mit Gedichten oder kurzen Prosatexten und Stichen, die man vor allem als Andenken oder Zeichen der Freundschaft verschenkte. – » KEEPSAKE Muss auf dem Wohnzimmertisch herumliegen.« ( Wörterbuch der Gemeinplätze )
    von Lamartineschen Mäandern: »Warum vergeudest Du Deine Zeit damit, Graziella wiederzulesen, wenn man so vieles wiederlesen muss? Das ist nun wirklich eine unentschuldbare Ablenkung! Aus solchen Werken gewinnt man nichts. Man muss sich an die Quellen halten, und Lamartine ist ein Wasserhahn«, tadelt Flaubert am 16.  September 1853 Louise Colet; zu Alphonse de Lamartine (1790– 1869) siehe oben S.  619f.

Kapitel VII
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    platt wie ein Gehsteig: In seinem Essay »Über den ›Stil‹ von Flaubert« (1920) schreibt Proust: »Seine Bilder sind im allgemeinen so schwach, dass sie kaum über das hinausragen, was auch seine belanglosesten Figuren finden könnten.«
    Mundspülschalen: » MUNDSPÜLSCHALEN Zeichen von Reichtum in einem Haus.« ( Wörterbuch der Gemeinplätze )
    – an Zipfelmützen gewöhnt: In einer frühen Skizze heißt es bereits: »mit 30 heiratet er Mademoiselle Emma Rouault – da legt er die Zipfelmütze ab & nimmt das Tuch« ( Plans et scénarios de Madame Bovary , Blatt 13). Das um den Kopf gewundene Seidentuch war vornehmer als die Zipfelmütze.
    was sie nicht fühlte: Diese Stelle erinnert an einen Vers aus Shakespeares Romeo und Julia , den Flaubert seinem Jugendwerk Passion et vertu auf französisch als Motto voranstellte: »Du kannst von dem, was du nicht fühlst, nicht reden« (III,3, Vers 63; dt. A.W. von Schlegel).
    Prunelle: Solider Wollstoff, meist schwarz und manchmal mit Seide durchmischt, der besonders gern für Damenschuhe verwendet wurde.
    Djali: So heißt auch

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