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Madame Bovary: Roman. Herausgegeben und übersetzt von Elisabeth Edl (German Edition)

Madame Bovary: Roman. Herausgegeben und übersetzt von Elisabeth Edl (German Edition)

Titel: Madame Bovary: Roman. Herausgegeben und übersetzt von Elisabeth Edl (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gustave Flaubert
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Französisch »lieue« ist ein altes Längenmaß von etwa 4 km, im Deutschen auch als »Wegstunde« bezeichnet. – » MEILE Eine Meile legt man schneller zurück als vier Kilometer.« ( Wörterbuch der Gemeinplätze )
    Dreikönige: Das französische »faire les Rois« oder »tirer les Rois« ist ein Brauch, bei dem am 6. Januar Dreikönigskuchen, sogenannte Galettes des Rois, verspeist werden, und wer auf die eingebackene Bohne oder kleine Porzellanfigur stößt, wird zum König oder zur Königin bestimmt.
    Gehöft: Der Hof Les Bertaux könnte aussehen wie Claude Monets Cour de ferme en Normandie (um 1864).
    im blauen Merinokleid: Blau ist durch den ganzen Roman hindurch Emmas Farbe. Merino wurde erst seit Anfang des 19. Jahrhunderts in Frankreich hergestellt und war noch ein teurer Stoff.
    Ohrringe: Seeleute trugen Ohrringe, weil diese angeblich die Sehkraft stärkten; dieser Brauch war von den normannischen Bauern übernommen worden.
    Elfenbeinfiguren aus Dieppe: Der alte Handelshafen war berühmt für seine Elfenbeinschnitzereien, die man noch heute im Schloss von Dieppe bewundern kann.
    mit unschuldiger Kühnheit: An dieser Stelle folgte im Manuskript die dann gestrichene Passage: »Sie lief geräuschlos über die federnden Dielen des Zimmers, an ihren Füßen zarte Stiefelchen, die auf dem Rist ein wenig abgescheuert waren durch das Riemchen der Holzpantinen, welche sie in der Küche trug oder wenn sie hinausging auf den Hof.« Dadurch wird die Aussage »wenn sie vor ihm herging, schlugen die rasch auf und ab wippenden Sohlen mit hartem Klackern gegen das Leder der Stiefelchen« auf S.  29 erst verständlich.
    Ihr schwarzes Haar: Emma trägt die typische Frisur ihrer Zeit, sogenannte »bandeaux«: glattes, in der Mitte gescheiteltes und eng am Kopf anliegendes Haar, mit Knoten im Nacken und eventuell Löckchen über den Ohren. Wie die »gerade Nase« (S.  146) und der »dunkle Flaum« über den Lippen (S.  255) erinnert auch Emmas glattgescheiteltes schwarzes Haar an Flauberts Jugendliebe Élisa Schlésinger.
    ein Lorgnon: » LORGNON Unverschämt und distinguiert.« ( Wörterbuch der Gemeinplätze )
    Masure: Flaubert verwendet hier einen Ausdruck aus dem Pays de Caux und setzt ihn deshalb kursiv: die Masure (siehe auch S.  126 und 354) ist das aus verschiedenen Gebäuden und Höfen bestehende bäuerliche Anwesen samt Wiese mit Apfel- und anderen Obstbäumen rundherum, das ganze ist von einer rechteckigen Einfriedung umschlossen.
    Yvetot: »yvetot Yvetot sehen und sterben!« ( Wörterbuch der Gemeinplätze )
    Schuhschleifen: Die Stellung des Adjektivs »large/breit« in »avec les rubans de ses souliers larges s’entrecroisant …« verleitete alle früheren Übersetzer, Charles’ Ehefrau »breite Schuhe« zu verpassen. Doch auch Emmas Pantöffelchen ziert »ein Bausch breiter Schleifen« (S.  84).
    Flanellunterwäsche: Flaubert dagegen war Träger von Flanellunterwäsche, wie auch der Apotheker Homais (S.  445); der robuste Arzt Canivet trägt natürlich keine (S.  241). Während der Orientreise beruhigt Flaubert in fast jedem Brief seine Mutter, die sich wohl Sorgen macht wegen der kalten ägyptischen Nächte: »Und so bin ich angezogen: Flanellbinde, Flanellhemd, Flanellunterhose, Hose aus Tuch, dicke Weste, dickes Halstuch und Mantel über meinem Rock abends und morgens«, schreibt er zum Beispiel am 2. Dezember 1849 aus Kairo.

Kapitel III
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    in Vierzig-Sou-Münzen: Eine Vierzig-Sou-Münze hat einen Wert von zwei Franc, Flauberts Rechnung geht also nicht auf.
    Glorias: Gesüßter Kaffee mit Schnaps oder Rum, in selteneren Fällen auch Armagnac oder Cognac.
    Michaeli: 29. September.
    um Mitternacht geheiratet: Wie Jules de Maupassant (1795– 1875) und Aglaé Pluchard (1796– 1850), die Schwiegereltern von Flauberts Jugendfreund Alfred Le Poittevin und Großeltern von Guy de Maupassant.

Kapitel IV
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    Fräcke, Gehröcke, Jacken, Joppen: Die Aufzählung ist eine soziale Rangordnung von oben nach unten.
    Andouilles mit Sauerampfer: Flaubert verwendet Wörter (»andouilles« und »oseille«), die noch eine übertragene Bedeutung haben: das »hübsche Spanferkel« könnte auch von »vier Blödhammeln mit Zaster« flankiert sein.
    – eine Partie Bouchon: Bei diesem Spiel geht es darum, mit zwei Wurfscheiben oder flachen, runden Steinen einen dicken Korkpfropfen (»bouchon«) zu treffen, auf den man Einsätze gelegt hat. Die erste Scheibe wird nahe an den

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