Madame Hemingway - Roman
Paris Years
und
Hemingway: The American Homecoming
von Michael Reynolds sowie
The True Gen
von Denis Brian. Als sehr nützlich für mein Verständnis von Paris in den zwanziger Jahren und anderen Details zu Ort und Zeit haben sich erwiesen:
The Crazy Years
von William Wiser,
Paris Was Yesterday
von Janet Flanner,
Living Well Is the Best Revenge
von Calvin Tomkins,
Zelda
von Nancy Milford,
The Great War and Modern Memory
von Paul Fussell und
Selected Writings of Gertrude Stein
. Susan Wrynn und Sam Smallidge von der Hemingway Collection der John F. Kennedy Memorial Library in Boston haben mir dabei geholfen, mich in der Fülle an Material zurechtzufinden,darunter die Korrespondenz zwischen Hadley Richardson und Ernest Hemingway sowie Hemingways Schriften in Manuskriptform. Zuletzt bin ich außer
Paris – Ein Fest fürs Leben
noch vielen weiteren von Hemingways Werken zu Dank verpflichtet, insbesondere
In unserer Zeit, Fiesta, Der Garten Eden, Tod am Nachmittag
und
The Complete Short Stories
.
Zusatzmaterial
1. Paula McLain über Fiktion und Wahrheitsgehalt in Madame Hemingway
Ernest Hemingway schreibt im Vorwort zu seinen Erinnerungen
Paris – Ein Fest fürs Leben
: »Wenn es der Leser vorzieht, kann dieses Buch auch als ein Werk der Phantasie angesehen werden. Aber es besteht immer die Chance, dass solch ein Werk der Phantasie einiges Licht auf das wirft, was als Tatsache geschrieben worden ist.« Ich hoffe, dass mein Roman nicht nur die Fakten über die Pariser Jahre von Ernest und Hadley wiedergibt, sondern auch das Wesen dieser Zeit und ihrer tiefen Verbindung beleuchtet, indem er das Erfundene mit dem unbestreitbar Realen verbindet.
Ich begann meine Recherche für dieses Buch mit dem Lesen von Biographien über Hemingway und Hadley sowie ihres herrlichen Briefwechsels. Schnell wurde mir klar, dass der tatsächliche Verlauf ihrer Ehe bereits eine nahezu perfekte Geschichte abgab. Der Roman war sozusagen schon vorhanden, hing reif am Baum und brauchte nur noch gepflückt zu werden. Ich musste für die beiden keinen Plot erfinden und hatte auch gar nicht die Absicht dazu. Ich hatte mir stattdessen vorgenommen, den Rahmen des historisch Dokumentierten zu nutzen, um in die Herzen und Gedanken dieser Figuren vorzudringen, zu erkunden, was sie antrieb und was ihre verborgensten Wünsche waren.
Der wichtigste Arbeitsschritt für mich war es, Hadleys Stimme richtig hinzubekommen. In
Paris – Ein Fest fürs Leben
hat sie nur wenige, aber äußerst plastische Dialogzeilen. Ich las außerdem die Briefe, die sie in jener Zeit an Ernest schrieb, als er um sie warb, und sie gaben mir schließlich dassichere Gefühl, dass ich dieses Buch würde schreiben können. Der Rhythmus ihrer Sprache, ihre Intelligenz, ihre Anmut und ihr Sinn für Humor treten darin deutlich und überschäumend zutage. Ich habe mich glatt in sie verliebt, eigentlich sogar in sie beide.
Der Moment, in dem man wirklich beginnt, die Stimme einer Figur zu vernehmen, hat etwas Magisches. Man wird in ihr Bewusstsein hineingezogen und sieht die Welt aus ihrem ganz persönlichen Blickwinkel. Dabei entwickelt sich eine Geschichte, die nur von dieser Figur selbst erzählt werden kann. Aus diesem Grund habe ich auch am Ende beschlossen, ein paar ausgewählte Passagen aus Ernests Perspektive zu schreiben. Um einige seiner Entscheidungen besser zu verstehen, musste ich mich auch in ihn hineinversetzen. Und er ist wirklich ein wahnsinnig komplexer Charakter. Ihre gemeinsame Geschichte ist manchmal nicht leicht nachzuvollziehen, doch ich brauchte dieses Verständnis, um mich wirklich in der Welt zurechtzufinden, die ich erfinden musste: ihrer
inneren
Welt. In den meisten Biographien über Hemingway wird Hadley nur kurz als »erste Ehefrau« abgehandelt, als ein fehlgeschlagenes Experiment seiner Jugend. Ihre emotionale Krise, jene schreckliche Zeit im Frühling und Sommer, in der Hadley erfährt, dass Ernest sie betrügt, nimmt in einer bedeutenden Biographie nur ein paar knappe Seiten in Anspruch, wohingegen sie den Kern meiner Geschichte darstellt. Ich habe alles erfunden, worüber ich nichts Sicheres wissen konnte, etwa die gesamten Dialoge im Roman. Auf einer tieferen Ebene, auf der einem keine Biographie der Welt weiterhelfen kann, wusste ich allerdings bereits, was im Herzen der Geschichte lag.
Die zwanziger Jahre in Paris waren eine einmalige Zeit, und das Leben der Hemingways dort war voller unglaublicher Abenteuer und unwiderstehlicher Begegnungen, so
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