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Madame Hemingway - Roman

Madame Hemingway - Roman

Titel: Madame Hemingway - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula McLain
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dass ich unendlich dankbar bin, diese Jahre noch einmal mit ihnendurchlebt haben zu dürfen. Ich hatte als Autorin zweifellos noch nie so viel Spaß wie bei der Arbeit an diesem Buch. Diese Zeit werde ich niemals vergessen.

2. Ein Gespräch mit Paula McLain
    Hadley Richardson war Ernest Hemingways erste Ehefrau. Dennoch ist sie kaum bekannt, eine Randfigur der Literaturgeschichte. Weshalb haben Sie sich entschlossen, einen Roman über sie zu schreiben?
    Das erste Mal stieß ich auf Hadley beim Lesen von
Paris – Ein Fest fürs Leben,
Hemingways bemerkenswerten Memoiren über seine Pariser Zeit. Seine Erinnerungen an Hadley waren so bewegend, dass ich begann, nach Biographien über ihr Leben zu suchen. Ich wusste schon bald, dass ich auf etwas ganz Besonderes gestoßen war. Ihre Stimme und der Verlauf ihres Lebens fesselten mich auf Anhieb. Sie ist in der Lage, uns eine Seite von Hemingway zu zeigen, die wir so noch nicht gesehen haben, eine sanfte, verletzliche und sehr menschliche Seite. Aber sie ist auch ganz für sich allein genommen ein außergewöhnlicher Mensch.
    Für viele ist Hadley lediglich Hemingways »Pariser Ehefrau«, so wie Pauline Pfeiffer als seine »Key-West-Ehefrau« und Martha Gellhorn als seine »Spanische-Bürgerkriegs-Ehefrau« bekannt wurden. Dabei war Hadley entscheidend für sein weiteres Leben und auch seine Karriere. Ohne ihren Einfluss wäre er nicht zu dem Schriftsteller geworden, den wir heute kennen.
     
    Wie sind Sie beim Neuerschaffen der Welt vorgegangen, die Hadley und Ernest bewohnten?
     
    Ich fing damit an, Biographien über die beiden zu lesen, außerdem ihre Briefe und Hemingways Arbeiten aus dieser Zeit, insbesondere
Fiesta
und seine Short-Story-Sammlung
In unserer Zeit
.
Paris – Ein Fest fürs Leben
erwies sich ebenfalls als äußerst hilfreich, genauso wie einige Biographien über Stein, die Fitzgeralds, die Murphys, sowie Bücher über das Paris der zwanziger Jahre. Was für eine einzigartige Zeit! Mit ihnen in den Cafés zu sitzen und ihren typischen Gesprächen zu lauschen war wahnsinnig aufregend.
    Ab einem gewissen Punkt war es für mich jedoch auch wichtig, die Bücher zuzuklappen, die historischen Dokumente beiseite zu legen und mich einfach in die Welt hineinsinken zu lassen, die ich erschuf. Biographien helfen nur bedingt, wenn man für seinen Roman an der Geschichte hinter den sicheren Fakten interessiert ist und emotionale Feinheiten erforschen will, über die Bescheid zu wissen ein Biograph sich nicht anmaßen würde. Nehmen wir den Ausgang der Ehe von Hadley und Ernest, angefangen mit Pauline Pfeiffers Ankunft in Schruns bis zum Ende des »gefährlichen Sommers« in Antibes und Pamplona. Diese Ereignisse füllen gerade einmal fünf Seiten in der angesehensten Biographie über Hemingways Leben, machen jedoch den Kern meiner Geschichte aus.
     
    Wie kam es, dass Hadley und Ernest sich ineinander verliebten? Viele ihrer Freunde fanden, dass sie nicht zueinander passten, hauptsächlich weil Hadley mehrere Jahre älter und weniger weltgewandt als ihr Ehemann war.
    Ernest war noch so jung, als er ihr ganz spontan in einem Brief den Antrag machte, doch er schien instinktiv zu wissen, dass er, wenn er seine ehrgeizigen kreativen Träume verfolgen wollte, jemanden wie Hadley als Anker brauchen würde, jemanden, der nicht nur stabil und verlässlich, sondern auch absolut
echt
war. Auch sie glaubte an das Wesen ihrer Partnerschaft, dasdarin bestand, dass sie beide das Beste aus dem anderen hervorholten, und konnte so diesen großen Schritt wagen. Und das war es wirklich für sie, das »viktorianische« Kleinstadt-Mädchen, das ins Paris der Boheme zieht. Doch ihr Mut machte sich tausendfach bezahlt. Später sagte sie einmal, als sie beschloss, ihren Stern mit dem von Ernest zu verbinden, sei sie zum Leben explodiert.
     
    Der Ernest Hemingway, den wir in
Madame Hemingway
– durch Hadleys Augen gesehen – kennenlernen, unterscheidet sich von dem Bild, das sich viele von ihm gemacht haben. Wie war er als junger Mann und angehender Schriftsteller?
    Der Ruf und der Mythos des späteren Hemingway, geprägt von Großspurigkeit und Heldentaten, steht in scharfem Kontrast zu der Person, die er in seinen Zwanzigern war, was ihm in meinen Augen eine noch größere Faszination verleiht. Als junger Mann hatte er unvorstellbar große Ideale, war sensibel und leicht verletzbar. Hadley sprach oft von seinen dunklen Augen, die jeden Gedanken und jedes Gefühl offenbarten. Sie

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