Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Madame Mystique

Madame Mystique

Titel: Madame Mystique Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
durchgedreht hatten.
    Sie fand auch eine vierte Box, die allerdings unbesetzt war. Trotzdem war sie nicht leer. Hier standen mehrere mit Wasser gefüllte Eimer. Es gab auch Heuballen, die als Futter dienten, zwei breite Besen waren ebenfalls vorhanden, die neben einem Wasserhahn mit einem Wasserschlauch standen, der zusammengerollt war.
    Alles in allem sah der Stall recht ordentlich aus. Nichts anderes hatte sie auch erwartet. Trotzdem war sie etwas enttäuscht, weil sie keinen Hinweis gefunden hatte. Nichts wies darauf hin, dass Tabea Ryder die Tiere manipulierte.
    Das Seitenende des Stalls hatte Maxine schnell erreicht und musste sich wieder drehen.
    Sie tat es mit langsamen Bewegungen. Auf ihrem Gesicht lag ein sehr nachdenklicher Ausdruck. Eine Seite des Stalls hatte sie untersucht. Es gab auch noch einen zweite, und dort wollte sie auch nachsehen, denn so viel Zeit blieb ihr noch.
    John war unterwegs. Um aus London herauszukommen und dann die Strecke zu fahren, brauchte er bestimmt eine Stunde. Da war die Hälfte ungefähr noch übrig.
    Sie ging den gleichen Weg zurück und hatte kaum die Höhe der letzten Box erreicht, als sie stehen blieb.
    Etwas stimmte nicht!
    Sie hatte einen Pfiff gehört!
    Leise nur, auf keinen Fall schrill, aber es war auch nicht zu überhören gewesen.
    Plötzlich krampfte sich in ihrem Körper einiges zusammen. Schweiß brach ihr aus den Poren. Sie erlebte auch einen kurzen Schüttelfrost, der allerdings dann auch sehr bald wieder aufhörte. Der Pfiff wiederholte sich nicht, aber auch die Ruhe gefiel ihr nicht. Etwas war anders geworden, auch wenn sich äußerlich nichts verändert hatte. Sie konnte es nicht greifen. Ihre Gedanken flossen ins Leere, und sie hatte auch niemand in den Stall hineingehen sehen.
    Sekunden können wie Ewigkeiten werden. Das merkte sie in diesen Momenten. Warten, sich konzentrieren. Lauschen. Alles mitbekommen, auch das, was mit einem selbst passierte. So verfolgte sie den Weg eines Schweißtropfens, der erst am Hals entlanglief und dann seinen Weg über ihren Rücken fand.
    Wieder hörte sie den Pfiff.
    Und diesmal wieder anders. Er endete in einem schaurigen Laut, der Max an ein Heulen erinnerte. Sie war davon überzeugt, dass es nicht von einem Menschen stammte. Aber auch nicht von einem Pferd. Das hatte eher nach einem Hund geklungen.
    Maxine Wells blieb noch stehen. Sie suchte das Dunkel im Stall ab, ohne etwas zu erkennen. Sie hörte die Pferde, die sich bewegten. Schon auf dem Hinweg hatte sie Mühe gehabt, die Tiere zu erkennen, und auch jetzt machte sie kein Licht, obwohl es einen zweiten Schalter in der Nähe gab.
    Das Heulen wiederholte sich nicht. Die Stille kam ihr noch dichter vor als zu Beginn.
    Selbst die Pferde rührten sich jetzt nicht. Sie schienen angewachsen zu sein. Kein Scharren der Hufe, kein Schnauben – nichts.
    Plötzlich merkte Max, wie eng es in diesem verdammten Stall war. Sie war sehr sensibel geworden. Der Geruch nach Tieren und auch nach Heu drang in ihre Nase. Alles nahm sie viel deutlicher wahr als sonst. Ich stehe unter Strom!, dachte sie. Ich weiß, dass gleich etwas passieren wird, aber ich weiß nicht, was es ist.
    Scharf stieß sie die Luft aus. Sie wollte weg, aber es fiel ihr schwer, sich zu bewegen. Und so kam sie sich vor wie auf dem Boden festgeklebt. Auch vom im Stall bewegte sich nichts. Wer immer dort lag oder stand, er war eingeschlafen oder schien den Befehl bekommen zu haben, sich nicht von der Stelle zu rühren.
    Geh weg! Die innere Stimme warnte sie. Verschwinde von hier. Du musst gehen. Du kannst nicht...
    Dann lief sie.
    Sie hatte das Gefühl, ein Hindernis überspringen zu müssen, so schwer fiel ihr der erste Schritt. In ihrem Kopf jagten sich die Gedanken, die sich nur um Flucht drehten. Sie hetzte vorbei an den Boxen, sie war ein Schatten in der Dunkelheit und atmete zum ersten Mal auf, als sie das zweiflügelige Mitteltor erreichte und es noch so vorfand, wie sie sie verlassen hatte, denn es war offen.
    Mit einem tiefen Atemzug drängte sich die Erleichterung aus ihrem Mund, Maxine hatte Angst vor den Pferden gehabt. Es wäre ihnen ein Leichtes gewesen, die Türen der Boxen aufzustoßen und sie zu attackieren. Das war zum Glück nicht so gekommen, und jetzt wollte sie auch den anderen Teil des Stalles nicht mehr absuchen, sondern nur raus und wieder hinein in ihr Zimmer.
    Trotz der Angst blieb Maxine auf der Hut. Sie zerrte sie Tür nicht heftig auf, sondern ging behutsam zu Werke, weil sie den

Weitere Kostenlose Bücher