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Madame Mystique

Madame Mystique

Titel: Madame Mystique Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Abstand, als hätten sie Angst davor, näher zu kommen.
    »Die Party ist vorbei, bevor sie richtig begonnen hat!«, flüsterte ich Tabea zu. »Da läuft nichts mehr!«
    Sie wusste zunächst nicht, ob sie etwas sagen sollte. Mal schaute sie auf meine Waffe, dann wieder auf die Raubkatzen, die in geduckter Haltung standen und nicht wussten, ob sie angreifen sollten oder nicht.
    »So einfach mache ich es dir nicht, Sinclair, nein, so leicht ist das nicht!«
    Ich hatte meinen Atem wieder unter Kontrolle bekommen. »Doch, es ist so einfach. Wer diesen Weg geht, Tabea, wer sich auf die andere Seite stellt, der muss damit rechnen, umzukommen. Ich spreche da aus Erfahrung, denn ich habe schon zu viele erlebt, die aufs falsche Pferde gesetzt haben. Da bist du keine Ausnahme.«
    »Ich hasse dich!«
    »Daran kann ich nichts ändern!«
    »Du hast Elax getötet!«
    »Es war seine Schuld!«
    Sie war nicht zu belehren, denn sie flüsterte: »Aber ich bin stärker als er, Sinclair. Auch wenn es nicht so aussieht, ich bin viel stärker. Darauf kannst du dich verlassen.«
    Sie hatte sich wieder gefangen, und sie versuchte es. Nicht mir galt ihre Aufmerksamkeit, sondern den beiden Leoparden, die nicht mehr still saßen. Sie wollten wieder angreifen, denn sie hatten durch das Auge den hypnotischen Befehl bekommen.
    Die Mäuler standen offen. Ich hörte das leise Fauchen und sah auch die Zungen, die die Schnauzen von außen umleckten. Mit ihren geschmeidigen Bewegungen näherten sie sich ihrer Herrin. Sie waren wie Leibwächter, bis in den Tod hinein treu.
    »Ich erschieße nicht gerne Tiere«, sagte ich zu ihr. »Aber hier bleibt mir nichts anderes übrig.«
    Sie lachte.
    Ich war irritiert, und dann tat sie etwas, mit dem ich nicht gerechnet hatte. Aus ihrem Mund löste sich ein wilder Schrei, und zugleich sprang sie mich an...
    ***
    Tabea Ryder war nicht bewaffnet. Hätte sie ein Messer oder eine Pistole gehabt, dann wäre dies etwas anderes gewesen, so aber brachte ich es nicht fertig, auf sie zu schießen. Ich konnte auch nicht mehr aus-weichen, deshalb prallte sie gegen mich und wuchtete mich so hart zurück, dass ich die Balance verlor und zu Boden fiel.
    Ihre Schreie drangen wie schrille Sirenenklänge an meine Ohren. Sie umklammerte mich mit beiden Armen und versuchte, meine Arme gegen den Körper zu drücken, damit ich so gut wie wehrlos war und die Waffe nicht einsetzen konnte.
    Es wurde ein harter Kampf. Wir rollten über den Boden hinweg. Ich dachte daran, dass wir in den unmittelbaren Bereich der Raubkatzen gerieten und sie alle Chancen hatten, mich zu vernichten. Zum Glück lag ich nicht allein am Boden, so war es nicht einfach für sie, ein Ziel zu finden. Ich dachte auch nicht mehr an sie und konzentrierte mich auf Tabea, deren entstelltes Gesicht immer dicht über mir schwebte. Das grüne Auge war immer sehr nah, und auch der Druidenstern auf ihrer Stirn, der ihr ebenfalls Kraft geben sollte.
    Ich stieß meinen Kopf vor.
    Meine Stirn traf ihre.
    Sie schrie auf, während ich stöhnte. Auch ich hatte etwas mitbekommen, und sekundenlang tanzten Sterne vor meinen Augen. Aber meiner Gegnerin erging es schlechter, und der Druck um meinen Körper herum lockerte sich. Ich befreite mich mit zwei heftigen Armstößen, hatte freie Bahn, rollte mich herum und sprang auf die Füße. Erst dann dachte ich wieder an die Leoparden. Sie hatten mich nicht angegriffen, und jetzt sah ich den Grund.
    Sie waren tot!
    Es hatte keine andere Möglichkeit für Carlotta und Maxine gegeben. Beide hatten sich Heugabeln besorgt und die Tiere damit überrascht. Von mehreren Zinken getroffen lagen sie bewegungslos auf dem Boden. In einem Körper steckte die Gabel noch und ragte aus ihm wie ein Siegeszeichen hervor.
    Rhonda lag ebenfalls am Boden. Sie würde sich hüten, etwas zu nehmen, denn Maxine Wells hatte ihr die Waffe abgenommen, stand neben ihr und zielte damit auf Rhonda’s Kopf.
    Es war für sie vorbei.
    Aber nicht für Tabea. Auch sie hatte sich aufgerafft. Sie stand breitbeinig und schwankend auf der Stelle und musste sich erst darüber klar werden, was hier geschehen war. Mit einer verlegen anmutenden Geste wischte sie über ihre Augen hinweg, schaute mich an, die beiden Frauen, dann die toten Raubkatzen und stöhnte auf wie jemand, der unter starken Schmerzen leidet.
    Ich hatte beim Sturz die Beretta nicht verloren. Auch jetzt hielt ich sie in der Hand, stand vor Tabea und zielte auf sie.
    Tabea schaute mich an, stellte aber eine Frage,

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