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Madame Mystique

Madame Mystique

Titel: Madame Mystique Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zuerst schlagen sollte. Ich blieb auch nicht an der Stelle stehen, sondern huschte nach rechts weg, um der Raubkatze zu entwischen.
    Es klappte nicht.
    Sie sprang mir in den Rücken und halb in die Seite. Der Schlag wuchtete mich nach vom. Ich geriet ins Stolpern und hatte das Gefühl, einen Rucksack auf meinem Rücken zu spüren. Da war ich wehrlos. Die Raubkatze konnte mir ohne Probleme ihre Krallen in den Nacken schlagen, um mir wenig später die Kehle zu zerfetzen.
    Es wurde knapp, aber da griff Maxine Wells ein. Ich hörte sie noch einmal schreien, und wahrscheinlich gab sie sich selbst damit den nötigen Mut. Sie sprang auf mich zu, und sie packte sich das Tier, dass auf meinem Rücken hockte.
    Ich sah nicht, was passierte, und konnte deshalb nur raten, was sie tat.
    Sie hatte ihre Hände um die Kehle des Leoparden gelegt, um das Gebiss von meinem Hals fern zu halten. Sie schrie dabei wütend auf, in meine Ohren fuhr das Fauchen der Katzen, und ich sah die zweite, die mich von vorn angriff.
    Als sie sprang, trat ich zu.
    Und wieder hatte ich Glück, denn mein Fuß erwischte genau das Gesicht der Raubkatze.
    Der Schrei tat mir gut, aber das Tier war damit nicht ausgeschaltet. Hinter mir bemühte sich Maxine Wells noch immer, die große Katze von meinem Rücken zu zerren, doch sie hatte nicht mit deren Kraft gerechnet. Sie hatte die Krallen in das Leder meiner Jacke gebohrt und war so einfach nicht zu lösen.
    Ich stolperte nach hinten. Ein weiteres Tier sprang vor mir in die Höhe, aber seine Tatzenschläge wischten ins Leere, weil ich genau in diesem Augenblick nach hinten kippte.
    Plötzlich lag ich auf dem Rücken. Für einen Moment spürte ich noch den Druck der anderen Katze unter mir, dann huschte sie zur Seite, und auch Maxine taumelte von mir weg.
    Von vom sprang mich eine Katze an. Ich spürte einen wilden Hass gegen den gefleckten Körper, bekam zwei Tatzenschläge mit, die zum Glück nicht mein Gesicht trafen, und schaffte es, meine Hände um den Hals des Tieres zu drücken. Lange konnte ich mich so nicht halten, deshalb schleuderte ich im Liegen das Tier von mir weg.
    Für kurze Zeit bekam ich Luft. Mit einem seitlichen Schwung kam ich wieder auf die Füße. Ich sah dabei die beiden Frauen wie Statistinnen in der Nähe stehen. Ihre Waffen hatte sie nicht weggesteckt. Zur Not würden sie uns auch eine Kugel geben.
    Dann hörte ich Maxine schreien.
    Sofort wirbelte ich herum.
    Sie hatte es nicht geschafft. Einer dieser verdammten Leoparden hing an ihr wie eine dicke Klette. Er hatte sich nicht in ihr verbissen, sondern die gestreckten Vorderläufe auf die Schultern gelegt und war dabei, sie nach hinten zu drücken.
    Ich rannte hin.
    Von der Seite her wurde ich angesprungen, aber diesmal war ich schneller. Das Tier erwischte nicht mich, sondern prallte gegen die Wand des Stalls.
    Noch im Laufen holte ich aus. Ich hatte beide Hände zusammengelegt und schlug damit zu.
    Bevor die Katze, die an Maxine hing, zubeißen konnte, erwischte sie der harte Schlag gegen den Kopf. Es war ein regelrechter Hammer. Ich hatte all meine Wut und all meinen Frust hineingelegt und hatte das Gefühl, es sogar im Kopf knacken zu hören. Aber das konnte auch eine Täuschung sein.
    Das Tier jedenfalls erschlaffte, und mit einem weiteren Stoß beförderte ich es von Maxine weg.
    »Hau ab!«, schrie ich ihr zu.
    Sie hörte nicht.
    Ich packte sie und wollte sie wegschleudern, als ich ihren starren Blick bemerkte. Sie schaute an mir vorbei und musste etwas gesehen haben, was unglaublich war.
    In diesen Augenblicken vergaß ich die Leoparden, drehte mich selbst herum – und bekam ebenfalls große Augen.
    Wir hatten einen Helfer bekommen, und der griff aus der Luft an!
    ***
    Nein, das war keine der beiden Eulen, die uns zur Seite standen. Über uns und noch vom Nebel eingehüllt, schwebte eine Gestalt, mit der ich beim besten Willen nicht gerechnet hatte. Es war Carlotta, das Vogelmädchen, und es war bisher nur von uns gesehen worden und nicht von den beiden Frauen.
    Es schwebte über ihnen und auch zwischen ihnen. Den Blick nach unten gesenkt, hielt sie alles unter Kontrolle. Nur war es schwer für sie, sich auszudenken, wo sie zuerst anfangen sollte. Menschen und Tiere waren gleichermaßen gefährlich.
    Sie entschied sich für Rhonda, denn sie stand ihr am nächsten. Die Frau wurde völlig überrumpelt, als das Unheil aus der Luft kam und kurzerhand zuschlug.
    Nein, es sah nur so aus. Sie schlug nicht zu. Sie griff auf eine

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