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Maddrax - Folge 332: Der vergessene Tod

Maddrax - Folge 332: Der vergessene Tod

Titel: Maddrax - Folge 332: Der vergessene Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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hat, gehöre ich längst dem HydRat an und lösche den Geist dieses barbarischen Oberflächenkriechers aus. Sie werden nie erfahren, wer tatsächlich hinter der Tat steckt. Wahrscheinlich werden sie denken, dass etwas bei der Heilung des Menschen schief ging und seine Persönlichkeit verändert wurde.
    Das Hydrosseum geriet in Sichtweite. Zusammen mit Jenny überquerte er schimmernde Perlmuttflächen und Blaualgen. Eine Vielzahl glänzender Kugeln unter ihnen stellte sich als Augen von Krebsen und Langusten verschiedenster Arten und Größen heraus, die sich im Schutz des Gebäudes tummelten.
    Eine beinah selige Ruhe erfasste Skorm’ak. Er warf einen Blick auf Jenny. Niemand kann mich mehr aufhalten. Und schon gar nicht diese gestörte Oberflächenkriecherin.

    Indischer Ozean, 1436 vor Christus
    Gilam’esh betrachtete Sar’tus. Der Scheitelkamm des Verräters stand aufrecht. Sar’tus wirkte nicht im mindestens schuldbewusst. Er sah ihm ohne Furcht oder Reue entgegen.
    Hinter Gilam’esh schwammen die Brüder Zar’kir und Ho’tan mit einfachen Speeren in den Händen. Obwohl Sar’tus in bionetischen Fesseln lag, fühlte Gilam’esh sich besser mit den beiden Wachen. Er blieb in sicherem Abstand. Ihm graute vor der Tat. Immer wenn er den Verräter ansah, lief ein kalter Schauer über seine Wirbelsäule und die Schwimmhäute fühlten sich kalt an.
    „Warum hast du das getan?“, fragte Gilam’esh. Wut und Trauer stritten in ihm. Ei’don rang noch immer mit dem Tod, aber das brauchte Sar’tus nicht zu wissen.
    „Das geht dich nichts an“, sagte der Verräter. Seine aufgeplatzten Quastenlippen verzogen sich höhnisch. „Du würdest es ohnehin nicht begreifen.“
    „Schwachsinn“, klackte Gilam’esh. Die Wut wurde größer, drängte die Trauer zurück. Er griff mental zu, packte Sar’tus’ Verstand. Die Augen des Jüngeren traten hervor. Er begreift erst in diesem Moment, wie stark ich wirklich bin , erkannte Gilam’esh mit grimmiger Genugtuung. Er drang in Sar’tus’ Geist ein. „Wenn du nicht reden willst, werde ich mir das Wissen gegen deinen Willen holen. Geht es um Chal’fir? Hast du es aus Eifersucht getan?“
    „Chal’fir?“ Sar’tus spuckte das Wort aus. „Dummer alter Gilam’esh. Nur weil du sie wie eine Tochter liebst, ist sie nicht der Mittelpunkt der Meere. Nein. Chal’fir kann leben oder sterben, es hat keine Bedeutung.“ Sar’tus schwieg. Sein Körper spannte sich. Er nahm die eigenen mentalen Kräfte zusammen, um sich gegen den mentalen Angriff zu wehren.
    Gilam’esh drang weiter in ihn ein, fegte seinen Widerstand zur Seite. Die Wut half ihm dabei. Er wusste, dass Ei’don sein Verhalten verurteilt hätte. Es war nicht in seinem Sinn, Hilflosen Gewalt anzutun. Aber Gilam’esh brauchte eine Antwort. Er würde sonst keine Ruhe finden. „Warum hast du Ei’don niedergestochen?“
    Sar’tus schwieg. Doch Gilam’esh fand Hinweise auf Sar’tus’ Motive in seinem Geist.
    „Es geht um Reichtum, oder? Und um die, die sich Gilam’esh-Bund nennen. Der Bund möchte den Krieg unter den Hydriten. Er hat die Waffen, und er verteilt sie an die Mar’osianer. Ohne die Geschäfte mit den Fischfressern würde dem Bund das Geschäft verdorben werden.“ Gilam’eshs Stimme zitterte beim Sprechen.
    Was für Monster waren die Mitglieder dieses Bundes? Sie sahen zu, wie sich das eigene Volk gegenseitig abmetzelte, und das nur zu ihrem Vorteil. Für Reichtum und das Gefühl, zu den Oberen, den Erwählten zu gehören. Der Bund glaubte wichtiger zu sein als die, die er vorgab zu schützen.
    Sar’tus wand sich in seinen Fesseln. „Was willst du, Alter? Ohne deine Heldentat wäre Ei’don tot. Glaubst du, ich spüre nicht, dass er noch lebt? Du mischst dich immer wieder ein. Dabei ist es nicht einmal deine Zeit, oder?“
    Gilam’esh erstarrte. Er überlegte, ob er es abstreiten sollte. Sar’tus klang so überzeugt, als wüsste er genau, wovon er sprach. „Ich weiß nicht, was du meinst“, sagte er schließlich. Seine Zunge fühlte sich schwer und taub an.
    „Stell dich nicht dumm, Gilam’esh. Ich habe Gespräche zwischen dir und dem Wohltäter der Hydriten belauscht. Du bist durch einen Zeitriss gegangen. Du solltest diese Epoche lieber schnellstmöglich wieder verlassen. Der Bund hat deine und Quart’ols Taten nicht vergessen. Wenn du nicht entsorgt werden möchtest, dann verschwinde.“
    Stumm starrte Gilam’esh Sar’tus an. Er sah den Junghydriten vor sich, der ehrfürchtig zu

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