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Maddrax - Folge 332: Der vergessene Tod

Maddrax - Folge 332: Der vergessene Tod

Titel: Maddrax - Folge 332: Der vergessene Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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riss die Arme hoch und zog instinktiv den Bauch ein. Das Messer verfehlte sie um Haaresbreite.
    „Jenny!“ E’fah hinter ihr schnalzte laut ihren Namen. „Zur Seite!“
    Das war einfacher gesagt als getan, denn wieder griff Pieroo sie an!

    Indischer Ozean, wenige Wochen vor Ei’dons Krönung
    „ Dein Zug“, klackte Quart’ol und wies auf das Perlmuttbrett.
    Nachdenklich sah Gilam’esh auf die Muschelfiguren des Tar’tek-Spiels. „Die Situation ist aussichtslos. Egal welchen Zug ich mache, ich kann nur verlieren.“ Was nicht nur auf das Spiel vor ihnen zutraf, sondern auch auf seine Entscheidung.
    Wählte er die Krönung in Ei’dons Körper, verlor er Quart’ol und die letzten Hemmungen, ein Zeitparadoxon auszulösen. Wählte er Quart’ol, verlor er Chal’fir und die Zeit, in der er sich inzwischen heimisch fühlte.
    Sein Freund sah ihn an. Er schien zu verstehen, was in Gilam’esh vorging. Unschlüssig drehte er eine von Gilam’eshs bereits geschlagenen Muschelfiguren in der Flossenhand. „Vielleicht“, setzte er an, „habe ich dich zu sehr unter Druck gesetzt. Es geht um das Wohl aller Hydriten. Du hast eine einmalige Chance. Wenn du sie nutzen willst …“
    „Ich komme mit dir.“
    Quart’ol ließ die Muschelfigur verblüfft los. Sie sank auf den Grund. „Was?“
    „Sobald die Krönung vorüber ist, komme ich mit dir und wir gehen durch das Portal. Egal, was es für uns bedeutet.“
    „Warum?“
    Gilam’esh zögerte. „Weil es richtig ist. Ich werde Ei’dons Angebot auf keinen Fall annehmen. Mein Platz ist nicht auf dem Thron der Meere.“
    Die Spitzen von Quart’ols Scheitelkamm verfärbten sich freudig. „Dann werden wir zurückkehren?“
    „Wenn wir es können, ja.“

    Hykton, Ende Februar 2528
    Jenny reagierte reflexartig. Sie riss die Arme hoch und tauchte nach unten ab. Noch während sie sank, drehte sie den Kopf. E’fah geriet in ihr Blickfeld. Die Hydritin hatte ihren Blitzstab gezogen – und löste ihn im nächsten Moment aus!
    Das grelle Licht von Blitzen zuckte durch das Wasser. Die elektrische Ladung traf Pieroo in den Brustkorb. Sein Körper verkrampfte, die Augen weiteten sich. Er ließ das Messer los und sank auf eine der Sitzschalen.
    Das Wasser wurde mit jeder Sekunde klarer. Entsetzte Laute war zu hören. Am ganzen Körper zitternd sah Jenny zu, wie Wachhydriten herbeischwammen und sich um die Anwesenden kümmerten. Piak’lap versorgte den schwer verletzten Vorsitzenden.
    Pieroo – der scheinbare Pieroo – lag bewusstlos auf der Muschelschale. E’fah schwamm neben ihm und beäugte ihn misstrauisch, die Waffe noch immer auf ihn gerichtet. „Ich sollte ihn umbringen.“
    „Dann werden wir nie erfahren, wer er wirklich ist“, sagte Jenny. „Denn eins ist klar: Das ist nicht Pieroo! Er versteht Hydritisch!“
    E’fah sah zu ihr auf. „Was?“
    Jenny konnte nicht antworten. Ihr war plötzlich speiübel. Durch die Anstrengung drehte sich alles um sie wie in einem Karussell. Unwillkürlich griff sie nach ihrem Arm.
    Der Fisch! Er ist weg! Er muss beim Kampf abgefallen sein!
    Fast gleichzeitig tauchte wieder das bekannte Bild vor ihrem geistigen Auge auf: das Mädchen mit den blonden Locken.
    „Jenny-Mum!“, sagte die Gestalt.
    Ich … halluziniere …
    Ihre Tochter lächelte ihr zu. Ann! Das war ihr Name. „Du bist … nicht wirklich“, wisperte Jenny. In dem sinnlosen Versuch die Halluzination zu berühren, streckte sie ihre Hand aus.
    Ann ergriff sie und zog Jenny mit in eine alles auslöschende Ohnmacht.

    Indischer Ozean, Ei’dons Krönung
    Die Sonne über dem Meer erhellte die traumhafte Szenerie. Goldener Glanz lag über allem, strahlte im Wasser und beschien die Gesichter der Hydriten. Das Schelf, auf dem die Zeremonie stattfand, war von über hundert Jungmüttern und Jungvätern geschmückt worden. Halbwüchsige schwammen über den Köpfen der Versammelten und streuten goldene und silberne Partikel ins Wasser, die das Sonnenlicht wie kleine Sterne brachen. Tausende von Diamanten schienen in den Wellen zu glitzern.
    Gilam’esh saß auf einem Muschelsitz in der ersten Reihe und sah zu, wie Ei’don die schlichte Krone erhielt, einen geschlossenen Reif, bleich wie Silber, der auf seinem Kopf wie eine Aureole strahlte.
    Über tausend Hydriten waren versammelt, um diesen Moment mit Ei’don zu teilen. Trotzdem war es unnatürlich still in der Erhabenheit des Moments.
    Nachdenklich betrachtete Gilam’esh die hydritischen Würdenträger, die dem

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