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Maddrax - Folge 332: Der vergessene Tod

Maddrax - Folge 332: Der vergessene Tod

Titel: Maddrax - Folge 332: Der vergessene Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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den Impuls gespürt, das Schlachtfeld zu verlassen. Mit aller Kraft hatte er dagegen ankämpfen müssen und geglaubt, Ei’don sei dafür verantwortlich. Nun erkannte er die Wahrheit. Es war Chal’fir. Sie wollte mich schützen. Ihre Stärke ist beeindruckend.
    Die Erkenntnis überraschte und schockierte ihn gleichermaßen. Nach Sar’tus zeigte auch Chal’fir ein anderes Gesicht. Wenn sie auch keine Verräterin war, hatte sie doch lange mit einem Wissen gelebt, das sie nicht mit ihm geteilt hatte.
    Ei’don hob eine Hand. „Chal’fir, lass ihn. Meine Entscheidung treffe ich selbst.“
    Chal’fir ließ Gilam’esh los und beugte sich zu dem Verletzten. „Das stimmt nicht. Du opferst dich. Und er lässt es zu! Dabei sollte er dein Angebot annehmen und den Körper mit dir tauschen. Ich weiß, dass er das kann.“ Ruckartig zog sich Chal’fir ein Stück von der Schale zurück. Aus kalten Augen sah sie Gilam’esh an. „Aber du willst lieber fort. Oder, Dan’esh?“
    Die seltene Anrede Dan’esh bedeutete so viel wie Mentor oder Vater. Sie schmerzte Gilam’esh mehr als jede Beleidigung. Er wünschte sich, der Krater eines Vulkans würde sich unter ihm öffnen und ihn verschlingen. Mühsam hielt er ihrem Blick stand. „Quart’ol ist mein Freund. Ich bin auch ihm verpflichtet.“
    Chal’fir schwieg. Sie wandte sich um und verließ das Krankenzimmer.

    Hykton, Ende Februar 2528
    Pieroo versteht jedes Wort! , schrie es in Jenny Jensen. Wieso kann er plötzlich Hydritisch?
    Sie wollte ihn gerade über den Helmfunk ansprechen, da zog er einen Gegenstand aus der Tasche des Anzuggürtels.
    Jenny vernahm ein dumpfes Puffen. Schlagartig verdunkelte sich der Saal! Die ehemalige Pilotin glaubte plötzlich durch grauen Samt zu blicken. Eine dunkle Wolke breitete sich aus, in der laute Stimmen zu hören waren. An den zerfasernden Rändern entschwanden in der nächsten Sekunde Pieroos Beine ihrem Blickfeld.
    Sämtliche Alarmglocken schrillten in Jenny. Alte Reflexe wurden wach. Ich muss etwas unternehmen!
    Sie stieß sich ab und schwamm Pieroo hinterher. In der Wolke entdeckte sie ihren Gefährten. Mit einem Messer in der Hand schwamm er auf den Vorsitzenden zu.
    Jenny wurde die Kehle eng. Sie konnte nicht fassen, was sie da sah!
    Die Wolke wurde dichter. Jenny riskierte alles und stieß sich ins Dunkle ab. Blutroter Nebel wallte jäh vor ihr auf. Schemenhaft erkannte sie, was geschah, sah den Vorsitzenden zu Boden sinken. Pieroo wollte in der Finsternis untertauchen. Jenny schoss auf ihn zu und bekam sein Bein zu fassen. Die Sicht klärte sich etwas. Sie verließen das Zentrum der Wolke und kamen an ihren Rand.
    Pieroo drehte sich um und starrte sie hasserfüllt an. Der Schreck fuhr Jenny bis ins Mark. Das war doch nicht Pieroo!
    Ihr Gefährte nutzte den Moment ihrer Verwirrung. Er trat aus, stieß Jenny zurück und verschwand in der Wolke.
    Er ist verrückt geworden! , dachte Jenny mit rasendem Herzen. Entsetzt dachte sie daran, dass sich laut Syram’ur Pieroos Persönlichkeit bei der Genesung verändern konnte. Egal, was er vorhat, ich muss ihn aufhalten!
    Jenny folgte ihm in die Schwärze. Keine zwei Sekunden war sie vollkommen orientierungslos. Verzweifelt blickte sie sich um.
    Pieroo! Wo bist du?
    An einer Stelle verwirbelte die Wolke, faserten auseinander und lichtete sich. Dorthin wandte sie sich – und gewahrte zwei Körper, die miteinander rangen! Der eine konnte seiner Masse wegen nur Pieroo sein, und der andere …?
    E’fah! Für einen Moment wurde ihr Gesicht wie in Fetzen gerissen sichtbar.
    Pieroos Hand hielt ein Muschelmesser umklammert; er versuchte sie umzubringen! Die Hydritin wehrte sich, aber konnte sie gegen die schiere Körperkraft des Barbaren lange bestehen?
    Jenny schwamm vor, tauchte unter dem Messerarm hindurch und rammte Pieroo seitlich mit ihrem Körper. Einen erstaunten Laut von sich gebend, wurde er ein Stück nach hinten getrieben. Dann attackierte er E’fah erneut.
    Die Hydritin ließ sich absinken. Pieroo stieß seinen Messerarm nach unten, und Jenny war nicht schnell genug, um einzugreifen.
    Doch E’fah wehrte die Attacke mit einer flinken Bewegung ab und schoss hoch. Ihr Knie knallte so fest gegen Pieroos Helm, dass er sich im Wasser fast überschlug.
    Jenny bekam seinen Arm zu fassen und wollte ihm das Messer aus der Hand winden. Pieroo fuhr wütend herum. Als er sie ansah, zuckte sie erschrocken zurück. Wer immer das ist – es ist nicht Pieroo!
    Seine Hand schnellte vor. Jenny

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