Maddrax - Folge 336: Facetten der Furcht
Schließlich aktiviert er die Außenlautsprecher des Shuttles und zog das Mikrofon aus dem Armaturenbrett dicht an seine Lippen.
„Hier spricht Samugaar der Eroberer, Herr der tausend Welten“, sagte er und musste ein erneutes Grinsen mühsam unterdrücken. „Dies ist eine Botschaft an die Erdregierung. Wir kommen in kriegerischer Absicht und werden nicht zögern, Waashton dem Erdboden gleichzumachen. Nur wenn Sie unsere Bedingungen erfüllen, werden wir die Stadt und ihre Bewohner verschonen. Erstens: Sie liefern uns Commander Matthew Drax und seine Begleiterin aus. Zweitens: Sie stellen uns sämtliche militärischen Daten aus dem Pentagon-Computer zur Verfügung. Wir geben Ihnen fünfzehn Minuten Zeit, in angemessener Weise auf unser Ultimatum zu reagieren.“
In einem Nixonpanzer steckten sie die Köpfe zusammen und beratschlagten: Mr. Black, Präsidentin Alexandra Cross und General Diego Garrett. Seit beinahe drei Stunden hing das außerirdische Raumschiff nun schon im Himmel über dem Capitol.
Plötzlich verstummten sie und lauschten. Draußen hallte eine Stimme über der Stadt. Black stürzte aus dem Panzer, Cross und Garrett folgten. Alle drei reckten sie die Hälse und starrten hinauf zum UFO: Die Stimme, die wie die einer raukehligen Frau klang, kam aus dem Raumschiff.
„… werden nicht zögern, Waashton dem Erdboden gleichzumachen. Nur wenn Sie unsere Bedingungen erfüllen, werden wir die Stadt und ihre Bewohner verschonen. Erstens: Sie liefern uns Commander Matthew Drax und seine Begleiterin aus. Zweitens: Sie stellen uns sämtliche militärischen Daten aus dem Pentagon-Computer zur Verfügung. Wir geben Ihnen fünfzehn Minuten Zeit, in angemessener Weise auf unser Ultimatum zu reagieren.“
„Shit!“, zischte General Garrett. „Sie machen Ernst.“
„Sie wollen Matt Drax haben?“ Mr. Black runzelte die Stirn. „Woher kennen die Kerle ihn?“
„Und vor allem: Wo ist Drax?“, fügte Alexandra Cross hinzu. „Wir wüssten es doch, wenn er in der Stadt wäre. Oder?“
Soldaten liefen herbei, winkten der Präsidentin und dem General, hatten wohl Neuigkeiten für sie. Black stand zwischen seinem Jeep und dem Nixonpanzer und starrte zu dem Raumschiff hinauf. „Da läuft doch irgendein hinterhältiges Spiel ab“, knirschte er. „Warum sollten Außerirdische die Erde überfallen – nur um Commander Drax und ein paar Computerdaten zu fordern?“ Er holte sein Funkgerät hervor und nahm Verbindung zum diensthabenden Offizier auf dem Flugfeld von Takeo Industries auf, das sich südlich des Pentagons erstreckte. „Sind die Gleiter startklar, Colonel?“
„Die Techniker arbeiten mit Hochdruck daran, Sir“, kam die Meldung. „Moment …“ Eine kurze Pause. „Der leitende Ingenieur meint, in zehn Minuten wären die Gleiter bereit, Sir.“
Mr. Black nickte, bevor ihm einfiel, dass der Colonel das kaum sehen konnte. „In Ordnung. Geben Sie durch, sobald die Piloten startklar sind.“
„Verstanden, Sir.“
Die Gleiter standen auf dem ehemaligen Reagan National Airport . In Abwesenheit Miki Takeos betrachtete Black sie quasi als sein Eigentum, obwohl genau genommen die Präsidentin und nach ihr General Garrett die Befehlsgewalt über die kleine, aber schlagkräftige Flotte hatte.
Die beiden eigentlichen Oberbefehlshaber kamen zurück zu ihm. „Alle unsere Bodeneinheiten sind in Stellung gegangen und melden Feuerbereitschaft!“, verkündete Diego Garrett. Er wandte sich an Alexandra Cross. „Es ist an Ihnen, den Feuerbefehl zu geben, Mrs. President.“
Alexandra Cross machte eine ratlose Miene und heftete ihren Blick auf den Bürgermeister. „Was meinst du?“
„Ich rate zum jetzigen Zeitpunkt davon ab. Wir sollten warten, bis die Gleiterflotte bereit ist. Sie kann am effektivsten gegen das UFO vorgehen.“
„Und wann wird das sein?“, hakte Garrett nach.
„Die Gleiter werden in diesen Minuten bei Takeo Industries startklar gemacht. Höchstens noch zehn Minuten, General.“
„Bis dahin müssen wir die Leute evakuieren“, warf die Präsidentin ein. „Wenn wir losschlagen und die da oben das Feuer erwidern, haben wir sonst massenhaft Kollateralschäden.“
„Warum ist das nicht längst geschehen?“, polterte der General. „Die Evakuierung sollte schon vor einer Stunde abgeschlossen sein.“
„Dafür fehlen uns die Leute“, gab Black zurück. „Lautsprecherdurchsagen allein genügen offenbar nicht; das Volk kommt zum Gaffen zur Schlachtbank.“
Alexandra Cross
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