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Maddrax - Folge 336: Facetten der Furcht

Maddrax - Folge 336: Facetten der Furcht

Titel: Maddrax - Folge 336: Facetten der Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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wandte sich an Garrett. „Sorgen Sie nötigenfalls mit Waffengewalt dafür, dass die Leute aus dem Stadtzentrum verschwinden, General. Ihre Soldaten sollen sie in die noch begehbaren U-Bahn-Tunnel treiben.“
    „Aye, Mrs. President!“ Er salutierte, eilte zu seinem Verbindungsoffizier und erteilte die entsprechenden Befehle.
    Er kam gerade zu ihnen zurück, da ertönte wieder die Stimme aus dem UFO. „Hier spricht Samugaar der Eroberer, Herr der tausend Welten. Da Sie Ihre Bedenkzeit offenbar darauf verwenden, Ihre Gleiterflotte startklar zu machen, sehe ich eine Demonstration unserer Macht als notwendig an. Es ist nur ein kleiner Warnschuss, der Sie aber darin bestärken soll, unseren Forderungen nachzukommen.“
    Zwischen Panzer und Jeep herrschte plötzlich atemlose Stille. „O mein Gott“, hauchte Alexandra Cross.
    Auch Mr. Black lief es kalt den Rücken hinunter, denn das Ziel dieses Warnschusses lag auf der Hand.
    Er hatte das Funkgerät noch nicht in der Hand, als aus der Ferne dumpfer Explosionslärm ertönte. „Da, Sir, sehen Sie!“, rief ein WCA-Mann vom Nixonpanzer herab und deutete nach Südwesten.
    Black kletterte auf den Panzer und spähte in die Richtung. Mehrere Rauchsäulen stiegen am anderen Ufer des Potomac auf. „Das ist beim Reagan Airport!“, bestätigte Black laut seine Befürchtung.
    Ein Funker lehnte sich aus einem Jeep. „Nachricht vom alten Flughafen! Alle vier Gleiter wurden gesprengt!“
    „Großer Gott!“, hauchte die Präsidentin. „Hat einer von euch gesehen, dass das UFO einen Schuss abgegeben hätte? Über was für Waffen verfügen diese Scheißkerle?!“
    In Mr. Blacks Augen schien es zu lodern. „Lassen Sie aus allen Rohren feuern, General!“ Seine Stimme zitterte vor Wut.
    Alexandra Cross nickte bestätigend, und Diego Garrett gab den Feuerbefehl. Sekunden später heulten Projektile aus Panzern und Geschützrohren in den Himmel. Spätestens jetzt realisierte die gaffende Menge, dass es gefährlich wurde. Die Leute verschwanden wie weggewischt in den Häusern und den Abgängen des alten U-Bahn-Netzes.
    Garrett, Black und Cross hatten Feldstecher an die Augen gesetzt und beobachteten, wie Raketen und Granaten in die Unterseite des UFOs eindrangen. Doch keinerlei Explosionslärm folgte, wie er nach Treffern zu erwarten gewesen wäre. Jedenfalls nicht sofort. Erst eine halbe Minute später zeigten Explosionspilze und ferner Donner an, dass die Geschosse jenseits der Stadtmauern eingeschlagen waren. In der Zwischenzeit hatte sich das UFO in Bewegung gesetzt und stieg noch um einige Hundert Meter höher.
    „Sie müssen über Schutzschirme verfügen“, ächzte General Garrett.
    „Es sah fast so aus, als wären die Schüsse glatt durch das Schiff hindurchgegangen!“, ließ sich eine bleiche Alexandra Cross vernehmen.
    Mr. Black betätigte die Ruftaste seines Funkgeräts. „An alle Einheiten!“, gab er durch. „Feuer einstellen. Ich wiederhole: Das Feuer auf das UFO sofort einstellen!“

    Der Rauch verflüchtigte sich. Flammen schlugen aus den größeren Wrackteilen, glühende Trümmerstücke und blutende Körperteile lagen in einem Umkreis von achthundert Metern über dem alten Flugfeld verteilt.
    Von weitem betrachtete Aruula ihr Zerstörungswerk. Zufrieden war sie, sehr zufrieden. Mit dem Schwert allein hätte sie niemals ein derartiges Feld der Verwüstung anrichten können.
    Die Sprengung der neuen Gleiter hatte sich einfacher gestaltet als befürchtet. Nur wenige Uniformierte hielten sich im Hangar auf. Die meisten dieser Wenigen waren jetzt tot. Die Piloten zum Beispiel und ihre Copiloten. Sie hatten gerade starten wollen.
    Niemand hier hat mit unliebsamem Besuch gerechnet. Unbemerkt war die Kriegerin von den Dreizehn Inseln dem Fluss entstiegen, der sie von der 14th Street Bridge hierher getrieben hatte, und auf das Gelände vorgedrungen. Genauso unbemerkt hatte sie Granaten und Zünder an den Tanks der Gleiter anbringen können. Auf Samugaars Befehl hin die Sprengladungen auszulösen, war danach nur noch ein Kinderspiel gewesen.
    Und für die Technos im Pentagon würde es ein Rätsel mit sieben Siegeln sein, wie das UFO es fertiggebracht hatte, auf diese Entfernung und mit solcher Präzision die Gleiterflotte zu vernichten. Wenn es noch Zweifel an Samugaars Allmacht gegeben hatte, nun waren sie wohl ausgeräumt.
    Zwischen Buschwerk, uralten Flugzeugwracks und Ruinen hindurch schlich Aruula zurück ans Ufer des Potomac. Ihr nächstes Ziel war das Pentagon.

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