Made in Germany
Vegetarierdaseins flexibel geblieben. Andere halten ihre Ernährungspläne sehr viel strikter ein als ich.
Es gibt zum Beispiel Menschen, die sich „Frutarier” nennen. Frutarier essen nichts, was gemordet, gepflückt oder entwurzelt wird: Diese Menschen essen überhaupt nichts Lebendiges. Noch nicht mal eine Möhre! Diese Menschen ernähren sich nur von Fallobst. Und natürlich von überfahrenen Igeln.
Auch Makrobioten sind ein Völkchen für sich: Sie sind keine reinen Vegetarier. Bei der Ernährung geht es ihnen vielmehr um den Ausgleich von Yin (weich, weiblich) und Yang (hart, männlich). Meiner Meinung nach sind Makrobioten yin in der Birne – solcher Quatsch ist meines Erachtens yang an der Grenze des Erträglichen!
Eine andere Gruppe ist sogar nach meinem Kumpel Francesco benannt worden: Die sogenannten „Francesconier” ernähren sich ausschließlich von Potenzmitteln!
Als Kind war ich noch kein Vegetarier. Damals habe ich alles gegessen – und zwar alles sehr, sehr gern. Das lag wahrscheinlich an den Kochkünsten meiner Mama. Meine Mama war eine fantastische Köchin, in den Augen meines Bruders und mir sogar die beste von der ganzen Welt! Egal, was sie zubereitete, es schmeckte immer hervorragend. Unser Essen roch so lecker, dass die Nachbarinnen meine Mama irgendwann baten, das Küchenfenster geschlossen zu halten, weil der Geruch ihre Kinder und Ehemänner für normales Essen verdarb!
Meine Mama kochte immer, als müsste sie ein ganzes Schullandheim versorgen, dabei waren wir doch nur vier Personen. Sie machte Riesenportionen. Und trotzdem haben wir immer alles aufgegessen. Es grenzt an ein Wunder, dass ich mit sieben Jahren weniger als 85 Kilo wog!
Weil meine Mama so toll kochte, habe ich nie kochen gelernt. Wenn man mit einer so guten Köchin aufwächst, verliert man jede Motivation, es einmal selbst zu versuchen. Meine Mutter hat so gut gekocht, den Vergleich musste ich verlieren! Also habe ich es lieber gleich sein lassen. Aber nicht nur meine Mama hat mit ihren Fähigkeiten meine Entwicklung beeinflusst.
Mein Bruder ist ein Rechengenie, er hat später sogar Mathematik studiert – darum war ich in Mathe immer schlecht.
Und mein Papa hat so einzigartig und fantasievoll geflucht und geschimpft, dass ich mich später nie getraut habe, genauso cholerisch zu sein wie er. So bin ich zu dem höflichen Menschen geworden, der ich heute noch bin: Das legendäre „Arschkopf” meines Vaters ist einfach nicht zu toppen!
Ich kann nicht kochen, und ehrlich gesagt will ich auch nicht kochen. Ich mag die Küche nicht, und die Küche mag mich nicht. Ich kann mir keine Rezepte merken, ich habe keine Geduld, und ich habe zwei linke Hände. Keine gute Kombination. Immer, wenn ich in der Küche bin, tue ich mir weh:
Wenn ich eine Gurke in 20 Scheiben schneiden soll, dann schneide ich 15 Scheiben Gurke und fünf Scheiben Finger!
Wenn ich mit einer Käsereibe Parmesankäse bearbeite, ist das Ergebnis blutiger, als wenn ein türkischer Bauer ein Schaf schächtet!
Und wenn es in meiner Küche nach angebranntem Fleisch riecht, dann ist es nicht das Steak in der Pfanne, sondern meine Hand auf der Herdplatte!
Mein Kumpel Hakan ist auch so ein Schussel. Die Küche und Hakan sind keine Freunde. Sie sind noch nicht mal Kumpels. Eigentlich sind sie sogar richtige Feinde. Immer wenn es ums Essen geht, tut Hakan sich weh. Selbst wenn er sich Essen bestellt , ist er vor Verletzungen nicht sicher: Letztens hat sich Hakan mit dem Pizzaboten geprügelt, weil erden Gratis-Wein vergessen hatte!
Kochen hat viele unangenehme Seiten für mich. Es ist nicht nur die Zubereitung oder das Aufräumen danach – ich hasse es auch, einzukaufen! Egal, wo! Beim Discounter fühle ich mich genauso unwohl wie auf dem Wochenmarkt. Der Wochenmarkt ist fast noch schlimmer, weil dort keine Preisschilder an den Waren sind. Oft weiß ich noch nicht einmal, wie die Waren heißen:
„Was ist das, dieses helle, knollenartige Gewächs da hinten?”
„Das sind Pastinaken.”
„Gut. Ich nehme ein Pfund Pastinaken. Und was ist das grüne?”
„Mangold.”
„Nehme ich auch, und das knackige da hinten sieht auch superlecker aus. Was ist das?”
„Das ist meine Tochter, Sie Arschloch!”
Ob man Einkaufen lernen kann, weiß ich nicht. Jedenfalls gibt es unzählige Angebote, Kochen zu lernen. Allein im Fernsehen laufen auf jedem Kanal gefühlte 180 verschiedene Kochshows: mit einem Koch, mit
zwei Köchen, mit Kerner, ohne Kerner, mit
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