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Maechtig, mutig und genial

Maechtig, mutig und genial

Titel: Maechtig, mutig und genial Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Karnofsky
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detailliert Cuartas’ drei Jahre als Bürgermeisterin von Apartadó.
    Lebenslauf von Gloria Cuartas auf der Webseite des Instituto Distrital de la Participación y Acción Comunal: http://www.participacionbogota.gov.co/index.php?option=com_content&view=article&id=1272:Aidpacdirectora&catid=
410=Aidpac-directora&Itemid=99 , 14.5.2012.

YOANI SÁNCHEZ
KUBA, *1975
    Yoani Sánchez ist Kubas Bloggerpionierin und international bekannteste Regimekritikerin. Ihre »Waffen«, Internet und Mobiltelefon, stellten die Diktatur der Brüder Castro vor neue Herausforderungen. Yoanis Blog mit dem Namen
Generación Y
, inzwischen in viele Sprachen übersetzt, erschwert Repression alten Stils und deren späteres Leugnen, denn meist nur Stunden später kann die ganze Welt lesen oder auf
YouTube
sehen, wo und wie die Schergen der Regierung zugeschlagen haben.
    Yoani María Sánchez Cordero wurde am 4. September 1975 im Stadtteil Centro Habana der kubanischen Hauptstadt Havanna geboren, als eine von zwei Töchtern von William Sánchez und María Eumelia Cordero. Ihre Eltern waren beide überzeugte Kommunisten. Ihr Vater arbeitete, wie schon der Großvater, als Lokomotivführer bei der Eisenbahn. Als nach dem Zusammenbruch des Ostblocks 1989 Kubas Eisenbahn in die Krise geriet, wurde er entlassen. Er verdiente fortan mit Fahrradreparaturen seinen Lebensunterhalt. Ihre Mutter arbeitet in einer Taxizentrale.
    Yoani machte ihr Abitur in Centro Habana und besuchte danach zunächst zwei Semester lang die Pädagogische Hochschule, wo sie sich auf spanische Literatur spezialisierte. Bereits im Alter von 19 Jahren baute sie sich aus Einzelteilen ihren ersten Computer und eignete sich Informatikkenntnisse an. Heute ist sie so versiert auf dem Gebiet, dass sie zu Hause dazuSchulungen anbietet und 2011 ein Buch über die Technik des Bloggens vorlegen konnte. Sie fühlt sich heute weniger als Philologin denn als Informatikerin.
    Anfang 1990 lernte sie den 28 Jahre älteren Reinaldo Escobar kennen, einen Dissidenten, der zuvor als Journalist bei
Juventud Rebelde
tätig gewesen war, der Zeitung der Kommunistischen Jugend, dort aber entlassen wurde, weil er zu kritisch war. Die beiden zogen zusammen, und 1995 wurde ihr Sohn Teo geboren. Nach der Geburt des Sohnes schrieb sich Yoani an der Fakultät für Schöne Künste und Geisteswissenschaften der Universität von Havanna für Lateinamerikanische Literatur ein, 2000 legte sie ihr Examen als Philologin ab. Mit ihrer Examensarbeit eckte sie zum ersten Mal an. Diese trug den Titel »Wörter unter Druck. Eine Studie über die Literatur der Diktatur in Lateinamerika«. Ein Teil des Prüfungsausschusses vertrat damals die Ansicht, dass Yoani darin Fidel Castro mit den rechten lateinamerikanischen Diktatoren verglichen hätte. Mit Ende des Studiums wurde ihr dann klar, dass sie den falschen Beruf gewählt hatte. Der Kulturbetrieb und Kubas Intellektuelle stießen sie ab.
    Im September 2000 trat sie trotzdem eine Stelle in dem Kinderbuchverlag
Editorial Gente Nueva
an, doch bereits nach kurzer Zeit kündigte sie, weil sie von dem Gehalt, das in kubanischen Pesos gezahlt wurde, nicht leben konnte. Sie begann, auf eigene Faust ausländische Touristen durch Havanna zu führen und ihnen Spanisch beizubringen, denn die Touristen zahlten in Devisen, ohne die man auf Kuba zu materieller Not verdammt ist.
    2002 ging sie mit einer elfmonatigen Ausreiseerlaubnis vor allem aus finanziellen Gründen in die Schweiz, aber auch, weil sie das Gefühl hatte, es auf Kuba nicht mehr auszuhalten. Sie arbeitete in Zürich in einer Bar und in einer Bibliothek für spanische Literatur. Und sie googelte nächtelang. Nach einem Jahr zog ihr Sohn nach, doch sie wurde in der Schweiz nicht heimisch, sie vermisste ihre Familie und ihre Freunde. Da sienicht nach elf Monaten zurückgekehrt war, hatte sie allerdings die Berechtigung verloren, sich erneut in Kuba niederzulassen. Nach zwei Jahren erhielt sie jedoch ein zweiwöchiges Besuchsvisum, flog nach Havanna und blieb trotz Verbots. Sie zerstörte ihren Reisepass, so dass die kubanischen Behörden sie nicht in die Schweiz ausweisen konnten.
    2004 gründete sie mit ihrem Mann das Internetmagazin
Consenso
(dt.: Konsens), eine Plattform zur Diskussion politischer, kultureller und gesellschaftlicher Themen. 2007 begann sie als Webmistress und Herausgeberin ihres eigenen Internetportals
Desde Cuba
(dt.: von Kuba aus) zu arbeiten. Auslöser dafür war, dass man ihr und einer Gruppe anderer

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