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Maechtiger Samstag

Maechtiger Samstag

Titel: Maechtiger Samstag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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widerstandsfähig machen, um den Alten in Schach zu halten. Da es aus einem so unglaublich robusten Material besteht, hat es der ersten Nichtsflut standgehalten, doch jetzt ist es nur noch ein kleines Inselchen, verloren im Nichts. Wir sind vollständig umzingelt und komplett vom Rest des Hauses abgeschnitten. Es ist sehr interessant, doch muss ich zugeben, ich bin erleichtert, dass Ihr hier seid, Lord Arthur. Ich fürchte, ohne Euch –«
    Scamandros stockte. Die tätowierten Esel ließen die Köpfe hängen und wurden langsam zu baufälligen Ehrenmälern für die Gefallenen.
    »Ich fürchte, dass sich die gegenwärtige Situation, so interessant sie auch ist, binnen einer relativ kurzen Zeitspanne als tödlich erweisen wird, da das Nichts diesen kleinen Zufluchtsort mit einer Geschwindigkeit von ungefähr einem Meter pro Stunde verschlingt.«
    »Was? Aber Sie haben doch gerade gesagt, er ist stark und unglaublich robust und so weiter!«, protestierte Arthur. Er schaute angestrengt in die Dunkelheit, konnte aber nicht sagen, ob er auf vorrückendes Nichts blickte oder einfach nur in völlige Finsternis, weil augenblicklich das einzige Licht von der schwachen Laterne auf dem Kohlehaufen kam.
    »Oh, der Gegend in unmittelbarer Nachbarschaft der Uhr kann das Nichts ohne Zweifel nichts anhaben«, meinte Scamandros. »Aber vor Eurem Eintreffen war ich gerade damit beschäftigt abzuwägen, ob ich für meine Person wohl lieber vom Alten erdrosselt oder vom Nichts zersetzt werden möchte.«
    »Der Alte würde Sie nicht erdrosseln … oh … na ja, vielleicht doch«, sagte Arthur. »Bürger hasst er wirklich …« Arthur unterbrach sich und sah hinüber zu dem blauen Lichtschein. Dabei ging ihm seine erste Begegnung mit dem Alten durch den Kopf. Er konnte sich noch gut an das Gefühl der Gefängniskette um seinen Hals erinnern. »Ich hoffe, dass er noch mit mir spricht. Schon seit ich hier bin, will ich ihm ein paar Fragen stellen.«
    Doktor Scamandros starrte Arthur eulenhaft an. Auf seiner Stirn glitzerte die Halbbrille, die ihm half, sein unsichtbares drittes und viertes Auge zu fokussieren.
    »Es ist wahr, dass der Alte eine Vorliebe für Sterbliche hat. Aber ich glaube, dass Ihr nicht mehr sterblich seid. Was zeigt mein … Euer Ring an?«
    Arthur warf einen Blick darauf: Das Gold hatte sich ein gutes Stück ins siebte Segment vorgearbeitet. »Ungefähr zu fünfundsechzig Prozent kontaminiert«, sagte er ruhig. »Ich hoffe, der Alte kann das letzte Drittel Menschlichkeit in mir erkennen.«
    »Vielleicht wäre es das Beste, einfach wegzugehen«, sagte Scamandros nervös. »Allerdings sollte ich nicht unerwähnt lassen, dass der Ring einen Spielraum von –«
    »Ich muss versuchen, wenigstens ein bisschen von ihm zu erfahren«, meinte Arthur zerstreut den Einwand des Zauberers ignorierend. »Wenn ich Abstand halte, wird es schon glattgehen. Anschließend sollten wir uns besser zur Zitadelle aufmachen und von Dame Primus in Erfahrung bringen, was eigentlich dahintersteckt. Oh, ich muss Sie auch noch wegen etwas fragen, was ich daheim auf der Erde gemacht habe …«
    Schnell beschrieb Arthur ihm, wie er den Schlüssel eingesetzt hatte und die seltsam rötlich leuchtende Stadt in der Zeit erstarrt war.
    »Ohne geeignete Untersuchungen kann ich dazu nichts Bestimmtes sagen, Lord Arthur«, antwortete Scamandros. »Ihr habt Eure Welt möglicherweise von der allgemeinen Prozession der Zeit in den Sekundären Reichen getrennt, oder Ihr habt nur einen Teil davon, nämlich Eure Stadt, zeitlich verschoben. In beiden Fällen wird der Süllstand langsam erodieren. Irgendwann wird der Marsch der Zeit seinen normalen Takt wieder aufnehmen, und alles, was geschehen sollte, wird sich ereignen, es sei denn Ihr kehrt zurück und verhindert es vorher, wozu Ihr in Anbetracht der Elastizität der Zeit zwischen dem Haus und den Sekundären Reichen in der Lage sein solltet. Ich bin sicher, Nieser könnte Euch besser aufklären, indem er die Sieben Zifferblätter benutzt.«
    »Aber die Sieben Zifferblätter müssen zerstört worden sein«, wandte Arthur ein, »zusammen mit Montags Tagraum.« Er unterbrach sich und schlug sich an die Stirn. »Und die ganzen Aufzeichnungen, die im Unteren Haus gelagert waren – die gibt es auch nicht mehr! Bedeutet das nicht, dass alles, was in den Aufzeichnungen über die Sekundären Reichen erwähnt wird, ebenfalls vernichtet ist? Meine Aufzeichnung war auch dort!«
    Scamandros schüttelte den Kopf. »Die Sieben

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