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Maechtiger Samstag

Maechtiger Samstag

Titel: Maechtiger Samstag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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vorgibst. Falls es irgendwelche Schwierigkeiten gibt, tue ich überrascht.«
    »Das wäre fabelhaft!«, rief Arthur. »Ich brauche nur etwas Zeit, um das Vermächtnis aufzuspüren. Ich werde dir nicht im Weg sein!«
    »Tu einfach deine Arbeit«, sagte Alyse, »sonst machst du dich verdächtig. Du kannst dich heute Nacht aus dem Magazin schleichen. Ich will, dass du bis morgen weg bist.«
    »Meinetwegen«, sagte Arthur. »Hoffentlich weiß ich bis dahin, wo ich suchen muss.«
    »Du weißt nicht, wo sich dieses Vermächtnis aufhält?«
    »Nein. Aber es kann in meinem Kopf sprechen und mir sagen, wo es zu finden ist. Ich habe es schon zwei Mal gehört – das letzte Mal kurz bevor wir auf die Kette gestiegen sind, als mir das ganze Wasser auf den Kopf geklatscht ist.«
    »Hier klatscht ständig Wasser runter«, sagte Alyse. »Die Vollzauberer oben über 61000 spielen gern, machen Zaubernetze, um den Regen aufzufangen, und lassen dann alles auf einmal auf ihre Untergebenen los. Kann gefährlich sein. Wir haben mal ein paar Arbeiter verloren, die wurden aus einem Büro in einen Schacht gespült, einer sogar aus dem Turm.«
    »Ist schon merkwürdig, der anhaltende Regen«, grübelte Arthur. »Ich meine, im Mittleren Haus war das Wetter gestört, aber hier muss es Absicht sein, denn Erhabene Samstag hat doch ihre Zauberer, die es reparieren könnten.«
    Alyse zuckte mit den Schultern. »Es ist so, wie’s immer gewesen ist«, sagte sie. »Wenigstens die letzten zehntausend Jahre. War schon so, als die Chefin angefangen hat, den Turm hier zu bauen.«
    »Zehntausend Jahre?«, fragte Arthur. »Es regnet seit zehntausend Jahren nach Hauszeit? Woher weißt du das? Bist du nicht zwischen den Ohren gewaschen worden?«
    »Klar bin ich das«, sagte Alyse. »Ich weiß aber, was die Bürger sagen. Sie reden immer von dem Plan und darüber, den Turm zu bauen und wie es zehntausend Jahre lang gewesen ist, und wenn der Turm doch nur die Gärten erreichen würde, dann würde der Regen aufhören und all das. Schau, da ist der Drasil wieder – wir passieren die Siebenhunderter.«
    »Die Gärten erreichen?«, hakte Arthur nach. »Die Unvergleichlichen Gärten? Das ist es, was Samstag versucht?«
    »Sagen jedenfalls die Zauberer. Wir tun nur unsre Arbeit. Wir können uns nicht noch Gedanken machen um Pläne und den ganzen Führungsebenenkram und dergleichen.«
    »Was ist ein Drasil?«, wollte Arthur wissen. Er sah durch das leere Eisenskelett des Turms auf die ferne Silhouette.
    »Ein sehr, sehr großer Baum. Es gibt vier Drasils. Sie tragen die Unvergleichlichen Gärten und wachsen unaufhörlich. Ich weiß nicht, wie hoch sie sind, aber alle sagen, dass der Turm noch nicht einmal in die Nähe gekommen ist.«
    »Vielleicht lässt der Regen sie wachsen«, sagte Arthur.
    »Vielleicht.«
    Arthur betrachtete den Drasil, bis sie den leeren Abschnitt hinter sich gelassen hatten und die Sicht wieder von Tausenden Büros verschleiert wurde. Alyse schwieg, aber das kam Arthur nur gelegen. Es gab vieles, worüber er nachdenken musste.
    Der Regen ist wichtig, dachte er. Er muss wichtig sein, wenn er vor zehntausend Jahren eingesetzt hat, als die Treuhänder das Vermächtnis zerschlagen haben. Ich frage mich, ob es Sonntag ist, der so viel regnen lässt – für die Drasilbäume. Aber das kann nicht stimmen, denn Samstag besitzt den Sechsten Schlüssel, und der müsste hier der stärkste sein … allerdings meine ich mich zu erinnern, dass irgendwer gesagt hat, der Siebte Schlüssel sei allen anderen übergeordnet oder alles in allem der mächtigste oder irgendetwas in der Art …
    »Wir kommen jetzt zu den Achthundertern hoch.«
    Alyses Stimme brachte Arthurs Gedankengang ins Stocken. Er schaute nach draußen und wunderte sich, wie sie wissen konnte, auf welcher Ebene sie sich befanden. Dann sah er überall grüne Regenschirme in vielen verschiedenen Schattierungen. Die Zauberer – oder künftigen Zauberer – hatten Schirme in Dunkelgrün, leuchtendem Smaragd und Lind sowie welche mit Farbabstufungen und Mustern aus verschiedenen Grüntönen.
    »Grüne Schirme in den Achthundertern«, sagte Arthur. »Daran erkennst du, wo wir sind – an den wechselnden Farben der Regenschirme!«
    »Jau«, bestätigte Alyse. »Gelb auf neunhundert, dann zählt man. Es stehen auch Zahlen auf dem Gerüst, aber sie sind zu klein, als dass man sie von der Großen Kette aus lesen könnte. Mach dich jetzt bereit – in einer Minute müssen wir absteigen!«
    Sie nahm wieder

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